𝒑𝒐𝒌𝒆𝒓 𝒈𝒂𝒎𝒆 | chrollo x oc x hisoka

25. Zurück in York New

3 Tage später

Ich stand wieder vor dem Hotel Beietacle in York New. Da wo alles angefangen hatte...
Ich hatte Greed Island, direkt nachdem ich den Brief erhalten hatte, verlassen und war mit dem nächstbesten Luftschiff nach York New geflogen. Seit dem hatte ich kaum geschlafen und kaum gegessen. Mit ging viel zu viel durch den Kopf.

Jetzt stand ich hier, mitten im nebligen York New und wusste genau wie damals, nicht im geringsten was mich erwartete.
Was würde Chrollo mir über meine Familie sagen können? Und wie würde er sich mir gegenüber verhalten?

Ich hatte ihn vermisst. Und ich war ihm nicht mehr böse für das, was er auf dem Ball getan hatte, aber das durfte ich ihm nicht zeigen. Ich durfte keine Art von Schwäche zeigen. Diesen Triumph wollte ich ihm nicht gönnen...

Mit einem Seufzen betrat ich das Hotel. Die gleiche Frau die mich schon damals begrüßt hatte stand an der Rezeption und auch sonst hatte sich, seit meinem letzten Besuch nicht viel geändert.
„Oh hallo, Mrs Lucilfer", begrüßte mich die Frau und rückte ihre Brille zurecht. Mrs Lucilfer? Dachte sie etwa, ich und Chrollo wären verheiratet?
„Ihr Mann hat wieder das Zimmer 113 für sie gebucht".
Natürlich dachte sie das... „Äh... Dankeschön. Ich finde allein hin".

Und so ging ich wieder die großen Treppen aus Mamor hoch, bis ich bei der 4. Etage war.
Es war alles genau wie damals. Mit langsamen Schritten ging ich den Gang entlang, bis ich vor dem Zimmer 113 stand.
Ich atmete noch ein letztes Mal durch, bevor ich klopfte.

Nach ein paar Sekunden öffnete sich die Tür. Chrollo stand vor mir. Seine Haare hingen ihm locker herunter und waren etwas verwuschelt. Er trug ein weißes Hemd und eine schwarze Hose und er sah mich mit diesem Leuchten in den Augen an.
„Erenu... Du bist gekommen", sagte er leise und schien darüber ziemlich glücklich zu sein.
Vorsichtig legte er seine Hände um mich und zog mich dann sanft in eine Umarmung. Es fühlte sich gut an. Mich durchfuhr Wärme und ich genoss es. Das konnte ich nicht leugnen, aber ich erwiderte die Umarmung nicht.

Schließlich löste ich mich von ihm.
„Ich bin nicht deswegen hier", sagte ich monoton.
„Hör zu...", fing Chrollo an. „Ich kann verstehen dass du wütend auf mich bist, aber-"
„Nein, darum geht es nicht. Das was auf dem Ball passiert ist, ist Vergangenheit".

Chrollo nickte etwas verwirrt. Man konnte ihm ansehen, dass er nicht genau wusste, ob er sich darüber freuen sollte oder nicht.
Ich senkte meinen Blick.
„Du hast mir in dem Brief geschrieben..." Meine Stimme zitterte. „...dass du mir etwas über meine Familie erzählen kannst".
Wieder nickte Chrollo und bedeutete mir, mich auf den Sessel in der Ecke zu setzen.
Er selbst setzte sich auf die Bettkante.

„Nach dem Ball hat mich Hana - so heißt...ähm"
„Die Frau die du geküsst hast?", hakte ich nach.
„Ja... genau". Es schien ihm peinlich zu sein. Ich konnte nicht anders, als mich darüber zu freuen.
„Hana hat mich zu der Nen-Entfernerin gebracht. Sie hat sich auch auf dem Fest aufgehalten und sie hieß Aria. Aria Musuko".
„Meine Schwester?!" Überrascht starrte ich Chrollo an. „Meine Schwester ist die Nen-Entfernerin?"
„Ja", erwiderte Chrollo. „Da hab ich mich plötzlich wieder an unsere Begegnung in Meteor City erinnert, als wir noch Kinder waren, und ich war mir ziemlich sicher, dass dein Nachname auch Musuko ist. Außerdem sieht Aria dir ziemlich ähnlich..."

Er lächelte mich vorsichtig an.
„Ich kann dich zur ihr bringen. Zu deiner Schwester".
Ich überlegte. Ich wollte Aria schon die ganze Zeit unbedingt wieder sehen, aber...
„Ich glaube sie will mich nicht sehen", sagte ich traurig.
„Ich denke sie hasst mich wegen meiner Fähigkeit..."

Chrollo war aufgestanden und hatte sich vor mich gehockt.
„Erenu, manchmal muss man auch zuerst an sich selbst denken. Wenn du deine Schwester sehen willst, bringe ich dich hin. Und um ehrlich zu sein, glaube ich es gibt einen anderen Grund, warum sie den Kontakt mit dir vermeiden wollte".
Er nahm meine Hände.
„Du hast es verdient, endlich die Wahrheit zu erfahren".
Ich lächelte. „Also gut", sagte ich.
„Bring mich hin".