1. Die Spinne

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„Wie jetzt? Du bist auch in York New? Sag das doch gleich!", freute sich Killua, mit dem ich gerade telefonierte.
Seit ich professionelle Killerin war, hatten wir vereinbart, egal wie viel wir zu tun hatten oder wie weit wir uns entfernt waren: Wir würden uns mindestens einmal im Monat anrufen.

Ich lächelte gequält, obwohl Killua mich natürlich nicht sehen konnte. Dass er in York New City war, wusste ich ja schon längst. Sonst hätte die Mafia wohl kaum Bilder von ihm und Gon. „Ich treff mich mit euch, sobald ich diesen Auftrag erledigt habe, versprochen", sagte ich und Killua wollte sich schon verabschieden, aber mir brannte noch was auf der Seele.

„Killua!" Ich suchte nach Worten. Ich konnte ihm schlecht Alles erzählen, denn es bestand durchaus die Möglichkeit, dass mein Handy abgehört wurde. „Pass bitte auf dich auf, und auch auf Gon. Hier in dieser Stadt kann man niemandem vertrauen". „Jaja. Ich bin ein Assassin und fast ein Hunter, ich kann auf mich aufpassen. Bis dann, Erenu!"
Dann legte er auf. Ich lauschte noch kurz dem Piepen des Telefons, dann schaltete ich es aus.
Ich wartete seit einer Stunde hier und bis jetzt war noch nichts ungewöhnliches passiert, aber ich war mir zu 100% sicher, dass hier das Versteck der Phantom-Truppe war.

♢ ♢ ♢

Ein paar Minuten später - ich beobachtete immer noch genau was um mich herum passierte - hörte ich eine Stimme zu meiner Linken.

„Was genau tust du hier an diesem Ort?" Blitzschnell sprang ich auf und drehte mich zu der Richtung aus der die Stimme gekommen war. Aber da stand niemand. Stattdessen spürte ich wie sich eine Hand an meine Schulter krallte und versuchte mich festzuhalten.
Ich riss mich los und zog meinen Revolver. Ich hatte alles dabei was ich zum töten brauchte: einen Revolver, jede Menge Granaten und zur Sicherheit noch zwei Dolche. Außerdem beherrschte ich eine Nen Fähigkeit.

Bevor ich den Mann, der wie ein Samurai aussah, erschiessen konnte, hielt mich jmd von hinten fest und entwaffnete mich blitzschnell.
Es war eine Frau mit einer Hakennase und blonden kinnlangen Haaren. Wenn sie kein Mitglied der Phantom-Truppe, gewesen wäre, hätte ich sie sehr sympathisch gefunden.
Aber so, war sie ein Feind und mir im Weg, weshalb ich mich mit einem Tritt gegen ihr Schienbein aus ihrem Griff befreite und gerade eine Granate zücken wollte, als ich mich nicht mehr bewegen konnte und umfiel. Eine weitere Frau mit pinkfarbenen Haaren stand vor mir und hielt nichts als eine kleine Nadel in ihrer Hand. Was war hier los?

Mithilfe Gyō, bei dem man seine Aura auf die Augen konzentriert und so Dinge sehen kann, die einem mit normal menschlichen Augen verborgen bleiben, wurde mir bewusst, was Pinkhaar da mit mir gemacht hatte.
Um meinen ganzen Körper gewickelt befand sich ein dünner, aber stabiler Nen-Faden und bevor ich mich von diesem befreien konnte, war auch schon der Samurai-Typ hinter mir und hatte mich mit ordentlichen Handschellen gefesselt.

Mist! So konnte ich auch nicht mehr meine Nen-Fähigkeit einsetzen. „So, Kleine, und jetzt beantwortest du meine Frage", sagte er und schaute mich mit grimmig funkelnden Augen an. „WAS GENAU GLAUBST DU WAS DU HIER TUST?!"
„Nobunaga!", meldete sich Pinkhaar. „Lass das Pakunoda machen. Das geht schneller". Pakunoda schien die Frau mit der Hakennase zu sein. Sie legte mir eine Hand auf die Schulter und schloss die Augen. Ich hatte keine Ahnung, was sie da tat, aber zumindest schien sie nicht vorzuhaben mir wehzutun.

„Sie heißt Erenu Zoldyck", sprach sie schließlich. „Sie ist im Auftrag der Mafia hier und will uns umbringen. Naja... eigentlich bedroht die Mafia sie, denn hätte sie sich geweigert, hätte die Mafia jemanden den sie beschützen will getötet".
Erschrocken starrte ich Pakunoda an. Konnte sie etwa Erinnerungen lesen? „Nur eine Sache ist da seltsam. Ich konnte nicht sehen, wen sie genau beschützen will..."

Ein Glück... Sie wussten nichts von Killua.
„Ich wusste ja gar nicht, dass ein Zoldyck Freunde haben kann die er beschützen will", bemerkte die mit dem Nen-Faden.
„Erzähl kein Scheiß, Machi", schnaufte Nobunaga. „Was machen wir jetzt mit ihr? Wir können sie ja nicht einfach gehen lassen. Was ist wenn sie was mit dem Kettenfritzen zu tun hat?!"

Kettenfritzen? Ich konnte mir ein Lachen nicht verkneifen.
„Was ist so komisch?", fragte Nobunaga empört.
„Was zur Hölle ist denn ein Kettenfritze?", lachte ich und die drei starrten mich entgeistert an. „Verkauft der Halsketten? Wollt ihr so eine Perlenkette haben?"

Anscheinend teilte Nobunaga meinen Humor nicht. Er packte mich am Kragen und schaute mich böse an. „Du bist nicht in der Position um Witze zu reißen, Erenu Zoldyck, und wenn der Boss erfährt dass du etwas mit dem Tod von Uvogen zu tun haben solltest, dann wirst du nie wieder lachen können".
Mit diesen Worten wurde mir ein Tuch um die Augen gebunden und meine drei Entführer trieben mich voran. Wahrscheinlich wollten sie mich erstmal in ihr Versteck bringen und mich den Anderen vorstellen.

Aber wen ich dort treffen würde und wie sehr sich mein Leben auf den Kopf stellen würde, davon hatte ich zu diesem Zeitpunkt noch keine Ahnung...

𝒑𝒐𝒌𝒆𝒓 𝒈𝒂𝒎𝒆 | chrollo x oc x hisokaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt