20. Familie Musuko

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Aus der Sicht von Erenu
Als ich aufwachte befand ich mich in einer Art Höhle. Sie war ausgestattet mit ein paar Nahrungsmitteln, einem Schlafplatz mit zwei Matten, ein paar Kerzen und einem Rucksack. Jemand schien sie sich bewohnbar gemacht zu haben.

Ich hörte Stimmen. Mein Kopf dröhnte, aber mit der Zeit hörte ich sie klarer.
Zwei Männer. Einer hörte sich jünger und etwas ängstlich an. Sie stritten.

„Wir können sie doch nicht einfach töten!", sagte die höhere Stimme.
„Das tuen wir ja nicht gleich! Erst fragen wir sie über ihren Vater aus", sagte der Andere.
„Aber was ist wenn sie es nicht ist?"
„Ihr Name ist Musuko! Sie muss irgendwie in Verbindung mit diesem Bastard stehen".

Bei genauerem Hinsehen sah ich wie ähnlich, sich die Männer sahen. Sie hatten beide schwarzes Haar, grüne Augen und ähnlich Gesichtszüge. Vielleicht waren sie Brüder...
Und nach dem was ich mitbekommen hatte, war ich wegen meinen echten Namen hier.
Hätte ich mich in diesem Spiel mal lieber Zoldyck genannt...

Ich war an einen Stuhl gefesselt, meine Hände nach hinten gerichtet, sodass ich mein Nen nicht einsetzen konnte.
Aber... Das war ja ein Videospiel und zu einem Spiel gehörten immer Spielkarten...
„Book", flüsterte ich. Das Buch mit den Spell cards erschien, nur leider hatten sie mir alle Karten abgenommen. War ja klar...

„Hey, Tom! Sie ist aufgewacht!", schrie der Jüngere der Beiden hysterisch.
Der Ältere kam panisch auf mich zugeraunt und schlug mich ins Gesicht.
Ich verzog mein Gesicht vor Schmerz.
„Du kleine Bitch! Komm ja nicht auf Dumme Ideen. Sonst töten wir dich".
Ich funkelte den, der mich geschlagen hatte, böse an.
„Wieso bin ich überhaupt hier?"

Der Mann, der mich geschlagen hatte schaute mich angewidert an, so als wäre ich die Eklige von uns beiden.
„Sagt dir der Name Akuma Musuko etwas?", fragte er.
Musuko... War der mit mir verwandt?
Naja... Woher sollte ich das wissen?

Hoffnungsvoll schaute ich meine beiden Entführer an. Vielleicht würde ich hier etwas von meiner Familie erfahren. Vielleicht würden diese verrückten Flashbacks dann endlich Sinn ergeben...
„Du heißt doch Erenu Musuko. Du bist vermutlich seine Tochter".
Seine Hände ballten sich zu Fäusten.
Unwillkürlich schlug er mich ein zweites Mal.
„Die Tochter eines Serienkillers!", schrie er mich an.
Serienkiller?

„Tom, das reicht jetzt", sagte der jüngere etwas verängstigt.
„Halt die Klappe, Tim!"
Sie hießen Tim und Tom. Niedlich...

Toms Stimme wurde leise. Er zitterte.
„Hast du etwa nicht mehr die Bilder von Mutter und Vater im Kopf, wie sie..." Eine Träne rollte ihm über's Gesicht.
„Wie sie da lagen... Völlig blutüberströmt". Ihm entfuhr ein Schluchzen. Tim blickte bedrückt zur Seite...

Mein Vater war also ein Mörder... Meine Schwester hatte mich vor ihm gewarnt. War er gefährlich für mich?
Aber wie konnte ich das rausfinden? Ich hatte ja keinen blassen Schimmer wo er steckte und ob er überhaupt noch lebte. Ich konnte mich ja nicht mal an sein Gesicht erinnern. Ich kannte jetzt nur den Namen meines Vaters: Akuma Musuko.

„Tim und ich werden uns an der Musuko-Familie rächen", sagte Tom verbittert.
„Wenn du uns sagst, wo wir Akuma finden, dann lassen wir dich vielleicht sogar laufen, oder töten dich zumindest schnell".
Er schaute mich erwartungsvoll an. Ich erwiderte seinen Blick. Ich musste mehr über meinen Vater erfahren.
„SAG SCHON WAS DU WEISST!!", schrie mich Tom an, als ich nicht antwortete und schlug mich nochmal.
Mein Kopf dröhnte und ich spürte wie meine Nase anfing zu bluten.
„I-ich weiß nicht viel über meine Familie. Meine Erinnerungen wurden mir durch zahlreiche Gehirnwäschen geraubt. Ich-"
Tom schlug erneut zu.
„Lüg mich nicht an! Sag uns endlich wo er steckt!"
Ich schwieg.
„NA LOS!"
„...ich weiß es nicht".

Ein erneuter Schlag ins Gesicht. Und dann noch einer und noch einer. Ich sah nur noch verschwommen und mein Gesicht brannte von den ganzen Wunden, die Tom mir zufügte. Doch ich konnte mich nicht wehren. Es gab nur einen der mich jetzt aus dieser Situation retten könnte, aber der war nicht hier...

Plötzlich hörte Tom auf. Alles drehte sich und ich konnte nicht klar denken. Doch aus dem Augenwinkel konnte ich erkennen, wie jemand blitzschnell auf Tim zu gerannt kam und ihm dann denn Hals aufschlitzte. Danach rannte derjenige auch auf Tom zu.
„Stirb...", flüsterte eine bekannte Stimme, bevor auch Tom leblos zu Boden sackte.
„Hisoka...", flüsterte ich dankbar. Mir war schwindelig...

Hisoka kniete sich vor mich und löste vorsichtig meine Fesseln. Ich sackte von dem Stuhl herunter, direkt in seine Arme.
„Alles ist gut", sagte er sanft und strich mir dabei über die Haare. Er roch nach Blut, aber das war mir im Moment ziemlich egal. Ich schlang reflexartig die Arme um ihn. Dann wurde mir schwarz vor Augen.

♡ ♡ ♡

Als ich wieder zu mir kam, starrte ich an eine weiße Decke.
Ich lag auf einem weißen Bett und hatte einen kühlen Lappen auf der Stirn.
Ich versuchte mich zu strecken, aber ein plötzlicher Schmerz durchfuhr meinen Körper. Wegen dem Adrenalin hatte ich das wohl in der Höhle nicht gemerkt, aber Tom hatte echt mit Kraft zugeschlagen.
Nur leider konnte er wohl nichts gegen Hisoka ausrichten... Wo steckte der eigentlich?

Ich schaute mich weiter in dem Raum um. Mein Blick fiel auf eine kleine Tasche neben dem Bett.
Die Tasche gehörte mir. Da war alles drin was ich brauchte. Hisoka hatte also meine Sachen mitgebracht. Nett von ihm...

Ich griff nach der Tasche und wühlte nach meinem Handy.
Vielleicht hatte Hisoka mir ja seine Nummer hinterlassen oder so.
Gelangweilt schaltete ich es an, als mir das Datum auffiel: der 7. Oktober.
Mir fiel das Gespräch mit Killua ein:

„Wir rufen uns an jedem ersten Monatstag an, also das nächste mal am 1. Oktober, klar?", sagte ich streng.
„Jaja..."
„Und wenn keiner ran geht, nochmal am 7.".
„Ich hab's nicht vergessen, Erenu!"

Scheiße! Ich hatte vergessen, Killua anzurufen!
Augenblicklich tippte ich seine Nummer ein und rief die Nummer an. Ungeduldig wartete ich, doch er ging nicht ran...
Ich hatte auch keine verpassten Anrufe von ihm. Was, wenn etwas passiert war?

Ich erinnerte mich an einen weiteren Gesprächsfetzen:

„Gon und ich wollen dieses Videospiel spielen: Greed Island"

Damals hatte ich gedacht, das wäre ein ganz normales Videospiel. Aber bedeutete das nicht, dass Killua und Gon sich wahrscheinlich jetzt gerade auf Greed Island befanden?
Ich rieb mir die Schläfen.

Zusammengefasst wurde ich gekidnappt, meine Entführung haben mir von meinem Killer-Vater erzählt.
Ich wurde schon zum zweiten Mal von einem rothaarigen Magier gerettet, mit dem ich aber nur meine Zeit verbrachte, weil eine Räuberbande, die für etliche Massaker verantwortlich war, das so wollte.
Außerdem hatte ich keine Ahnung wie es meinem kleinen Bruder und seinem besten Freund ging. Ich wusste nur, dass sie wahrscheinlich gerade ein lebensgefährliches Videospiel spielten...
Ich selbst, befand mich in einem unbekannten Zimmer und von meinem Lebensretter war keine Spur.

Wie zur Hölle, war ich nur in all das hinein geraten?!

———
Heyy.
Ich bin zurück.
Es tut mir leid, dass dasKapitel diesmal länger gedauert hat. Ich hatte irgendwie eine kleine Schreibblockade haha.

Aber danke für eure lieben Nachrichten, eure süßen Kommentare und all die Votes. Die Geschichte ist seit Tagen auf Platz 1 in #hunterxhunter, was echt krass ist, da der Anime ja keine kleine Fanbase hat :33.

Wir sehen uns im nächsten Kapitel. <3 Bis dahin.

𝒑𝒐𝒌𝒆𝒓 𝒈𝒂𝒎𝒆 | chrollo x oc x hisokaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt