„Soll ich dich tragen?", fragte Hisoka scherzhaft. Ich hinkte immer noch ein bisschen wegen der Schusswunde an meinem Oberschenkel und atmete schwerer. Hoffentlich würde die Naht nicht wieder aufgehen oder wie funktionierte das bei Machis Nen-Faden?
„Schaff ich schon noch. Wir sind bestimmt gleich da", antwortete ich zähneknirschend. Es nervte mich, dass Hisoka mir seine Hilfe anbot - schon wieder. Mir hatte mein ganzes Leben niemand geholfen und ausgerechnet er macht das... Aber trotzdem, warum machte mich das so wütend?„Wir sind schon da, Dummerchen", säuselte Hisoka und hielt mich an, indem er mir eine Hand auf den Kopf legte. Tatsächlich. Zu meiner Linken war ein großer Eingang mit der Leuchtschrift „Hotel Beitacle" darüber. Wenn alles nach Plan verlaufen war, würde die Phantomtruppe sich hier versammelt haben und hoffentlich hatten Gon und Killua nichts mit ihnen und diesem Ort zu tun.
„Gut. Gehen wir rein?", fragte ich Hisoka, doch der schüttelte den Kopf.
„Von hier an trennen sich unsere Wege, Erenu", seufzte er, so als wäre das was schlimmes.
Aber... Irgendwie gefiel mir das nicht. Alleine da rein zu gehen und die Situation in den Griff zu bekommen, stellte ich mir ziemlich scheiße vor.
„Was ist? Willst du mir noch Glück für meinen Kampf wünschen?" Anscheinend hatte ich ihn etwas zu lange angesehen.
Ich schaute weg. Da ich nicht wusste was ich erwidern sollte, drehte ich mich wortlos um und ging in das Hotel Beietacle.Die Phantomtruppe hatte sich in der Eingangshalle versammelt. Als sie mich sahen wirkten sie verwundert. „Was machst du hier, Neuling?", fragte Nobunaga scharf. Ich antwortete ihm nicht. Denn inmitten der Phantomtruppe, den schlimmsten Massenmördern dieses Jahrhunderts, saßen zwei kleine Gestalten. Gefesselt und mich hoffnungsvoll anstarrend. Meine Miene verdunkelte sich.
„Ich hab euch doch gesagt, dass dieser Junge gefährlich ist", sagte ich monoton und zeigte dabei auf Killua. „Lasst ihn frei sonst wird er euch töten". Ich wusste genau, dass das nicht sonderlich überzeugend klang, aber noch, war ich nicht bereit ihnen zu erzählen woher ich Killua wirklich kannte.
Chrollo beobachtete die Situation wortlos. Wenn ich ihn überzeugen konnte, dann würden die Anderen auch zuhören.
„Chrollo...", fing ich an, aber er unterbrach mich.
„Erenu. Diese zwei Kinder können uns helfen an den Kettenbenutzer, Kurapika heran zu ko-"
„Kurapika hat einen Mann von euch getötet!", rief ich verzweifelt.
„Ihr habt Tausende von Menschen getötet und keinerlei Empathie gezeigt und jetzt stört euch dieser eine Mann?!" Es war vermutlich nicht besonders schlau ihnen einen Moralpredigt zu halten, aber meine Wut war stärker als meine Vernunft.
„Ihr seid dumm, wenn ihr so auf eure Rache versessen seid, dass ihr selbst unschuldige Kinder entfü-" Weiter kam ich nicht. Nobunaga hatte mich am Kragen gepackt und mir so ins Gesicht geschlagen, dass ich Nasenbluten bekam.
„Du kanntest den Kettenbenutzer Kurapika, die ganze Zeit über und hast nichts gesagt, du Verräterin!?"
„Nobunaga!", rief Chrollo streng. „Lass sie los". Nobunaga gehorchte widerwillig, aber sein hasserfüllter Blick ruhte weiterhin auf mir. Ich erwiderte ihn, währenddessen ich das Blut aus meiner Nase wegwischte.„Ich kenne Kurapika nicht persönlich", erklärte ich jetzt etwas ruhiger. „Ich kenne ihn nur aus Erzählungen und konnte mir daher heute selbst schlussfolgern, dass er es sein muss. Ihr wisst bestimmt sogar wie er aussieht, dank Pakunodas Fähigkeiten". Die Phantomtruppe verneinte das nicht, was für mich eine Bestätigung war.
„Allerdings kenne ich diese Kinder besser als ich es anfangs zugegeben habe". Ich deutete auf Killua und Gon. „Sie bedeuten mir viel und wenn ihr sie nicht frei lasst..." Ich ging einen Schritt auf die Mitglieder zu. Nobunaga wich tatsächlich etwas zurück. „...dann töte ich euch. Dann töte ich euch alle".Es war still geworden, aber alle Augen schienen auf mich gerichtet z sein. Ich sah Chrollo an, dass er etwas sagen wollte, als etwas unerwartetes passierte: Das Licht schaltete sich im gesamten Hotel aus.
Mein Herz schlug automatisch schneller. Das war meine Chance mir Killua und Gon zu schnappen und mit ihnen abzuhauen. Einfach nur weg von der Phantomtruppe. Nur es gab diesen einen kleinen Gedanken, der mich daran hinderte. Der Gedanke bestand aus nur einem Wort, einem Namen: Chrollo.
Das hielt mich eine Sekunde zu lange auf. Feitan tauchte plötzlich vor mir auf und verpasste mir einen heftigen Schlag in den Bauch. Für einen Moment konnte ich nicht atmen.
„Das ist dafür, dass du mich Zwerg genannt hast", sagte er gelassen. Ich wollte zurückschlagen oder mein Nen einsetzen, doch da spürte ich schon den nächsten Schlag. Diesmal auf den Hinterkopf.
„Und das ist dafür, dass du das Wohl eines Kindes über das der Phantomtruppe gestellt hast".Ich sank auf meine Knie und spürte wie der Schmerz meinen ganzen Körper durchfuhr. Feitan machte sich daran mich zu fesseln. Oh Mann... wie demütigend.
Dann ging das Licht wieder an.
Nobunaga freute sich sichtlich mich außer Gefecht zu sehen. Er kam bedrohlich nah an mein Gesicht. „Ha! Jetzt spuckst du nicht mehr so große Tö- WUÄÄH!"
Ich hatte ihm demonstrativ ins Gesicht gespuckt und musste schon über seine angewiderte Miene lachen, aber Feitan verpasste mir einen weiteren Schlag.
„Feitan! Nobunaga!", rief Machi streng. „Wir haben jetzt wichtigere Probleme. Der Chef ist verschwunden".Tatsächlich. Chrollo war nirgends zu entdecken. An der Stelle, an der er gestanden hatte lag jetzt ein kleiner Brief.
Pakunoda hob ihn stirnrunzelnd auf und las ihn leise. Ihre Augen weiteten sich ungläubig.
„Der Kettennutzer hat Chrollo gefangen genommen", sagte sie dann an die Gruppe gewandt. „Und er wird ihn töten wenn ich über die Erinnerungen der Jungs rede". Ich wusste nicht ob ich mich freuen sollte oder nicht. Irgendwie machte ich mir Sorgen um Chrollo. Ich wollte nicht dass ihm was passierte. Trotzdem... Dass Pakunoda die Erinnerungen von Killua nicht preisgeben durfte war gut. Schließlich würden sie sonst auch viele intime Details über mich erfahren.„Was machen wir jetzt?", fragte Machi. „Sollen wir auf ihn hören?" Da zweifelte sie noch?!
„Es geht um Chrollos Le- au!" Ich wollte noch mehr sagen, aber Feitan hinderte mich mit einem weiteren Schlag daran.
„Sei lieber ruhig, bis sicher ist, was mit dir passiert", sagte er drohend.
„Der Kettennutzer wird sicher versuchen mit uns Kontakt aufzunehmen", überlegte Shalnark. „Bis dahin können wir wohl nicht viel für Chrollo tun".Eine Weile war es ruhig in dem Raum. Ich spürte wie immer noch Blut aus meiner Nase quoll. Nur konnte ich es mit gefesselten Händen, schlecht wegwischen. Killua und Gon schauten mich etwas besorgt an. Ich lächelte ihnen zu um sie zu beruhigen. Könnte ich doch nur mit Killua reden...
Das Schweigen wurde durch das Klingeln von Phinks' Handy unterbrochen.
„Der Boss...", sagte Phinks. Augenblicklich breitete sich eine Spannung im Raum aus. Allen war klar, dass das Kurapika sein musste, der von Chrollos Handy aus anrief. Phinks ging ran.
„Hallo?"
„Ich habe drei Bedingungen. Wenn ihr diese erfüllt bleibt euer Anführer am Leben".—-
Hey Leute.
Erstmal, danke für euer positives Feedback. Ich freue mich über jeden Kommentar und auch über Verbesserungsvorschläge und Ähnliches.
Ich bin zwar nicht 100% zufrieden mit dem Kapitel, aber ich dachte mir, ich lass euch nicht noch länger warten und lade es trotzdem schon hoch.
Wir sehen uns beim nächsten Kapitel.
CiAo kAkao
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𝒑𝒐𝒌𝒆𝒓 𝒈𝒂𝒎𝒆 | chrollo x oc x hisoka
FanfictionErenu ist eine Auftragskillerin, die bis jetzt jeden Auftrag erfüllt hat. Doch sich mit der Phantom troupe, besonders mit deren Anführer Chrollo Lucilfer und einem Psychopathen namens Hisoka Morow anzulegen, war keine gute Idee gewesen... start: Sep...