11. Kleines

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Nachdem Hermine wieder nach unten gekommen war und vermieden hatte Draco anzusehen, hatte sie die Küche fertig gemacht und im Anschluss mit dem Blonden die Blätter im Garten zusammengerächt.

Krummbein war ebenfalls nach draußen gekommen und hatte immer wieder mit den, vom Wind herumwirbelnden, Blättern gespielt. Die beiden Zauberer hatten oft über den roten Kater lachen müssen und somit war ihre gute Laune auch den restlichen Tag geblieben.

Nach zwei Stunden voller bunter Blätter, einem kleinen Kampf mit den Rechen und viel Spaß kehrten die Zwei schließlich wieder ins Haus zurück. Es war ziemlich kalt draußen, weswegen ihre Hände fast zu Eisklotzen erfroren waren, aber es hatte sie nicht gestört.

„Ich brauche jetzt eine heiße Dusche", eröffnete die Gryffindor und rieb ihre Hände aneinander. „Ich auch", stimmte ihr der Slytherin zu und folgte ihr nach oben.

Hermine wollte gerade die Badezimmertür verschließen, als Draco sich in besagte Tür stellte. Auf den fragenden Blick der Brünetten hin sagte der Blonde nur mit einem anzüglichen Grinsen: „Wir waren uns doch einig. Wir wollen zusammen heiß duschen gehen."

„Nein", erwiderte die junge Hexe und stieg, während sie den Kopf schüttelte, in sein Spiel mit ein. „Nein, nein. Da musst du etwas missverstanden haben." „Das glaube ich nicht", entgegnete der Eisprinz und setzte, mit einem breiten Grinsen, einen Schritt ins Badezimmer, wurde jedoch sofort wieder aus der Tür geschoben.

„Also ich weiß ja nicht, was du machst, aber ich gehe jetzt heiß duschen. Allein", verkündete die Gryffindor, diabolisch grinsend und verschloss die Tür einfach vor seiner Nase.   
                                                                                                                                                                                                                 ✯𖣔✯

Nachdem Hermine aus der Dusche getreten war, schnappte sie sich ein Handtusch und wickelte es um ihren Körper. Zuerst die warme Dusche, jetzt noch einen kuscheligen Pullover und dann auf die Couch. Ja, genau das brauchte sie jetzt.

Sie lief zum Waschbecken, um sich ihren Bademantel überzuziehen, welchen sie dort abgelegt hatte, als ihr Blick zum Spiegel glitt und ihr ihre blauen Oberarme ins Auge sprangen. Vorsichtig hob sie ihre Hand und                                                                                                                                                                                                                                                                                       strich sacht darüber.

In den letzten Tagen hatte sie peinlichst genau darauf geachtet genau diesem                         Moment zu entgehen. Sie wollte diese schrecklichen Flecken nicht sehen. Sich nicht an die Szene von vor zwei Tagen im Schwimmbad erinnern.

Der heutige Tag war doch so gut verlaufen. Sie war ständig abgelenkt gewesen und hatte gar keine Zeit gehabt über das Geschehene nachzudenken. Sie hatte gehofft, dass es einfach so weiter gehen würde. Dass sie sich einfach die ganze Zeit ablenken würde und somit gar keine Zeit hätte über irgendwelche ekelhaften Typen nachzudenken. Und dann nach ein paar Wochen würde sie sich vielleicht wieder daran erinnern, aber zu diesem Zeitpunkt würde es ihr schon gar nichts mehr ausmachen.

Sie war frustriert, dass ihr Plan nicht aufgegangen war, obwohl sie insgeheim schon gewusst hatte, dass er zum Scheitern verurteilt gewesen war. Tränen der Wut, Angst und Verzweiflung begannen ihre Wangen hinab zu rinnen und ein Schluchzen entfuhr ihr.

The Muggle-ProjectWo Geschichten leben. Entdecke jetzt