14. Die fallende Maske (1/2)

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Das konnte doch nicht wahr sein! Saßen sie jetzt allen Ernstes hier in diesem Riesenrad fest?! Hermine blickte Draco mit weit aufgerissenen Augen an. „Na super!", kam es auch sogleich wenig begeistert von dem Slytherin. „Wir müssen jetzt nicht im Ernst noch ein paar Stunden hier sitzen bleiben oder?", wollte die Brünette daraufhin schockiert wissen.

Sie würde wahrscheinlich durchdrehen, wenn sie die ganze Zeit in dieser Kabine sitzen musste und ständig sah, wie hoch sie waren. Ihre Hände zitterten leicht und ihr Blick war panisch. Wieso hatte sie sich überhaupt in dieses Ding gesetzt?!

„Sieht wohl ganz so aus. Aber bevor du damit beginnst zu hyperventilieren, alles ist gut. Wir kriegen das schon hin", versuchte der Blonde sie zu beruhigen und griff nach ihren Händen. „Außerdem wird es langsam dunkel, dann siehst du gar nicht mehr wie hoch wir eigentlich sind."

„Ja, du hast Recht, wenn es dunkel ist sehe ich zwar nicht mehr, wie hoch wir sind, aber mein Verstand weiß es trotzdem und das macht es nicht besser. Kannst du mich bitte wieder ablenken?", entgegnete Hermine mit hoffnungsvollem Blick.

„Okay. Lass mich kurz überlegen... Wie wäre es wenn wir uns immer zwei kurze Geschichten erzählen. Eine ist die Wahrheit. Eine ist eine Lüge. Dann muss der Andere erraten, welche Wahr und welche Falsch ist. So lernen wir uns auch gleich besser kennen", erklärte Draco schließlich seinen Plan, worauf seine Kameradin zustimmend nickte.

„Gut ich fang an", meinte der Blonde auch sogleich. „Also, erste Geschichte: Als Blaise und ich klein waren, ungefähr 3, war ich bei ihm. Wir sollten eigentlich draußen spielen, aber hatten keine Lust mehr und sind rein gegangen", begann er und musst sich jetzt schon ein Lachen verkneifen.

„Naja, uns war langweilig und dann sind wir in das Zimmer seiner Mutter gegangen und haben ihren Kleiderschrank etwas durchstöbert, bis sie uns dann, in ihrer Unterwäsche sitzend, erwischt hat." Dem Slytherin entfloh ein Lachen, während sein Gegenüber wohl nicht genau wusste, ob sie mit lachen oder schockiert sein sollte.

„So, zweite Geschichte: Ich war früher öfters mit Crabbe und Goyle auf dem Spielplatz. Wir sind viel gerutscht und irgendwann kamen wir auf die grandiose Idee alle hintereinander zu rutschen. Ich natürlich ganz vorne. Wir hatten nur nicht bedacht, dass wir so viel Schwung haben würden, dass wir vorne aus der Rutsche raus und alle auf mich drauf fallen würden, sodass ich dann zwei gebrochene Arme hatte", beendete der Blonde schließlich seine Erzählung und lächelte die Gryffindor an.

„Also, welche Geschichte ist wahr?" „Das ist total schwer! Bei der ersten könnte ich mir vorstellen, dass Zabini sowas wirklich machen würde, aber du? Ich weiß nicht. Die zweite war irgendwie realistischer. Ich sag die Erste war gelogen", entschied sich Hermine nach kurzem Überlegen.

„Tja, da liegst du leider falsch. Ich hab Crabbe und Goyle erst kurz vor dem ersten Schuljahr kennengelernt und Blaise und ich hatte früher ziemlich viel Unfug im Kopf. Naja, das hat er heute immer noch", klärte sie der Slytherin glucksend auf.

„Das ist nicht wahr! Ihr habt in der Unterwäsche von Zabinis Mutter gesessen?", fragte die Brünette ungläubig und blickte ihn aus großen Augen an. Ihre Höhenangst war vergessen.

„Jap. Davon gibt es sogar noch ein Foto. Das ist der Hammer! Ich liebe dieses Bild!", lachte ihr Gegenüber und lehnte sich an seinen Sitz. „Das ist schön", meinte Hermine auf einmal schmunzelnd. „Was?", erwiderte der Blonde verwundert.

„Dich Lachen zu sehen. Also, so richtig. Das machst du nur ziemlich selten", erklärte sie und blickte ihm tief in die Augen. Draco räusperte sich nervös. „Ja, ich weiß. Alte Angewohnheit", entgegnete er und sah ihr ebenfalls in die Augen, ehe sich ein angenehmes Schweigen zwischen den beiden ausbreitete.

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