15. Der Monoly-King

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Hermine streckte gähnend die Arme in die Luft, während sie dabei war aufzustehen. Es war mittlerweile der nächste Morgen angebrochen. Am gestrigen Abend waren die beiden Schüler relativ schnell wieder aus den Riesenrad nach unten gelangt und letztendlich nach Hause gegangen, da es schon dunkel geworden war.

Die Brünette hatte sich zuerst ziemlich unwohl gefühlt durch die fremden, dunklen Straßen zu laufen, mit der Furcht, dass hinter jeder Ecke irgendein komischer Typ lauern würde. Draco hatte jedoch schnell gemerkt, dass seine neue Freundin sich durch die Erlebnisse aus ihrer ersten Woche hier unwohl fühlte und sie deswegen abgelenkt, indem er sie etwas geärgert hatte. Wie in alten Zeiten.

Mit guter Laune, sie konnte immerhin ausschlafen, machte sich die Gryffindor schließlich auf den Weg nach unten. Gerade als sie die Treppe hinab stieg, öffnete sich plötzlich die Haustür, woraufhin die Brünette wie erstarrt stehen blieb. Warum öffnete sich einfach so die Haustür? Wer war das? War sie in Gefahr? Sie brauchte ihren Zauberstab! Warum mussten sie ihre Stäbe denn abgeben?? Wie sollte sie sich denn jetzt gegen diese Einbrecher verteidigen?

Ihre Gedanken rasten und sie überlegte fieberhaft, was sie tun sollte. Wie konnte sie sich am besten verteidigen? Sollte sie einfach auf ihn losgehen? Ihre Fragen beantworteten sich jedoch kurz darauf von selbst, als Draco die Tür wieder schloss und sich seine Schuhe von den Füßen streifte. Als Hermine ihn erkannte viel ihr ein Stein vom Herzen. Sie legte sich eine Hand auf die Brust, ehe sie die Luft, welche sie unbewusst angehalten hatte, ausatmete.

„Oh Merlin! Du hast mich zu Tode erschreckt!", fuhr sie ihn schließlich verärgert an. „Wo warst du? Warum sagst du mir nicht Bescheid? Ich dachte es würde jemand einbrechen!" „Dir auch einen schönen guten Morgen", begann der Slytherin jedoch ruhig und legte die Haustürschlüssel zurück auf die Kommode. „Es tut mir Leid wenn ich dich erschreckt habe. Das war nicht meine Absicht. Ich war nur joggen und wollte dich nicht wecken", erklärte er schließlich und hob ergeben die Hände.

„Okay, also erstens, dass ist eigentlich ziemlich nett von dir gewesen, aber dann hättest du mir ja wenigstens einen Zettel hinlegen können und zweitens seit wann gehst du joggen?", fragte die Gryffindor und verschränkte die Arme. „Erstens, das hab ich. In der Küche. Ich dachte nicht, dass du gerade die Treppe runter kommen würdest, wenn ich wieder komme. Und zweitens ja ich gehe joggen. Ich war nur heute zum ersten Mal seit dem wir hier sind. Das hier kommt schließlich nicht von allein", antwortete der Blonde und öffnete zum Ende hin, mit einem schiefen Grinsen seine Sweatshirt-Jacke und hob sein T-Shirt ein Stück an, damit man sein Sixpack sah.

Hermines Wangen nahmen einen rosa Schimmer an. Trotz dessen brummte sie nur ein leises, spielerisches „Idiot", als sie an ihn vorbei in die Küche lief. „Das hab ich gehört", vernahm sie Dracos belustigte Stimme als sie sich an die Kaffeemaschine stellte und diese in Gang brachte, woraufhin ein leichtes Lächeln auf ihrem Gesicht erschien.

Gerade als sie Krummbein etwas zu fressen geben wollte, bemerkte sie, dass der Blonde dies schon erledigt hatte. Die Gryffindor musste sich eingestehen, dass er wirklich gut war. Er war heute Morgen aufgestanden, hatte sich fertig gemacht, ihrem Kater etwas zu fressen gegeben und ihr sogar noch einen Zettel geschrieben, damit sie sich keine Sorgen machte, bevor er joggen gegangen war. Eben diesen Zettel erblickte sie in diesem Moment auf dem Küchentisch.

„Guten Morgen Kleines, bin joggen. Bin wieder da bevor du aufwachst. Dray"

Süß konnte er ja schon sein...

✯𖣔✯

„NEIN! Wehe du wirfst mich wieder raus, dann verbrenn ich deine Bücher!", rief Draco panisch, während Hermine gelassen seine grüne Figur wieder vom Spielfeld stellte. Wenn sie am Morgen noch behauptet hatte, dass er süß sei, nahm sie das jetzt wieder zurück.

The Muggle-ProjectWo Geschichten leben. Entdecke jetzt