17. Das große Backen

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Vollkommen geschockt lies Hermine langsam den bräunlichen Brief sinken und starrte wie paralysiert auf die Stelle, auf ihrem Bett, wo er bis vorhin noch gelegen hatte. Verdammt. Durch ihre Zeit mit Draco in der Muggelwelt hatte sie ihre ganzen Sorgen, um diese mysteriösen Briefe komplett vergessen, aber jetzt wurde ihr schmerzlich bewusst, dass diese Angelegenheit wirklich ernst war.

Irgendwie hatten die Absender es geschafft in ihr Haus einzubrechen und diesen Brief zu deponieren. Aber wie kamen sie herein? Und noch viel wichtiger war, wenn sie es einmal schon geschafft hatten einzubrechen, würden sie es wieder schaffen?

Hermines Hände begannen zu zittern. Sie konnte sich beim besten Willen nicht erklären, wer so einen Groll auf sie hegte. Natürlich konnten sie sämtliche Todesser oder andere Anhänger Voldemorts nicht leiden, aber ihr fiel niemand genaues ein, der ihr etwas antun wollen würde.

Ihr Blick glitt zu Krummbein, welcher sie aus großen Augen ansah. Sie atmete einmal tief durch, ehe sie sich neben dem Kater sinken ließ. Dieser schmiegte sich an ihre Seite und miaute leise, so als ob er wüsste, dass sein Frauchen jetzt jemanden brauchte. Die Gryffindor hob ihre Hand und streichelte der roten Katze kurz über den Kopf, was diese dazu veranlasste sich auf ihren Schoß zu legen.

Während Hermine begann Krummebein zu schmusen, versuchte sie ihre Gedanken zu sortieren. Eine schwarze Eule brachte ihr diese mysteriösen Briefe und wusste wo sie war. Sie hatte das Tier zum ersten Mal an ihrem ersten Schultag gesehen. Eine Weile später kam ein erneuter Brief nach Hogwarts und nun auch in ihr Muggelhaus. Sie hatte versucht Draco anzugreifen und war dann höchstwahrscheinlich zu ihrem Haus geflogen, um den Brief abzuliefern. Aber wie kam eine Eule in ein verschlossenes Haus? Sie konnte natürlich durch ein anderes geöffnetes Fenster hereingekommen sein, aber Türen konnten Eulen ihrer Ansicht nach nicht öffnen. Aber irgendwo anders hatte die Brünette den Vogel nochmal gesehen, da war sie sich sicher! Nur wo...

Natürlich! Mit einem entschuldigenden Blick schob sie Krummbein von ihren Beinen, lief zu ihrem Schreibtisch und kramte das Bild hervor, welches sie und Draco vor der Tower Bridge gemacht hatten. Da! Im Hintergrund flog ebenfalls diese schwarze Eule! Verfolgte diese sie etwa?

Und was war mit der Frau aus dem Supermarkt? War das nur ein komischer Zufall gewesen oder hatte sie auch etwas mit der ganzen Sache zu tun? Schließlich war sie der Jahrgangsbesten erst vor kurzer Zeit in ihrem Traum erschienen und nun traf sie genau diese Person einfach so auf der Straße? Das konnte doch nicht sein!

„Hermine? Ich hab Hunger. Können wir was zum Essen kochen?", ertönte auf einmal die Stimme des Slytherin von der Treppe aus und ließ die Gryffindor heftig zusammenzucken und ihre Atmung beschleunigen. Bei Merlin, hatte er sie erschreckt!

„Hermine?", fragte der Blonde noch einmal nach, während er ihre Zimmertür öffnete und den Raum betrat. „Ja?", versuchte die Angesprochene möglichst normal zu antworten und ihre Atmung wieder unter Kontrolle zu bringen. „Willst du auch was essen?" „Oh, ja klar. Gerne", entgegnete die Brünette und versteckte schnell den Brief hinter ihrem Rücken.

Wobei das eigentlich völliger Schwachsinn war. Sie musste Draco davon erzählen. Denn irgendjemand war in ihrem Haus gewesen und wenn dieser jemand ihr etwas antun wollte, wäre ihr Mitbewohner genauso in Gefahr wie sie selbst. „Was machst du da?", wollte Draco neugierig wissen und trat neben sie an den Schreibtisch.

„Ich hab mir nur das Foto angeguckt das wir gemacht haben als wir in der Stadt waren", erklärte Die Gryffibdor schnell und hielt es dem jungen Zauberer hin. „Das ist ein schönes Bild", stellte der Malfy-Erbe, mit Blick auf die Fotografie, fest. „Ja finde ich auch", entgegnete die Brünette und sah erneut auf das Foto in seinen Händen.

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