Kapitel 38

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Nervös lasse ich den Blick durch den Saal schweifen, um erleichtert festzustellen, dass sowohl von Zayn als auch von Collin jeder Spur fehlt

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Nervös lasse ich den Blick durch den Saal schweifen, um erleichtert festzustellen, dass sowohl von Zayn als auch von Collin jeder Spur fehlt.
  Ich will keinen der Beiden mehr sehen müssen, werde versuchen den Abend irgendwie zu überstehen und die Veranstaltung ohne weiteres Aufsehen hinter mich bringen.
  Nur leider lassen das mein krampfender Magen und meine zittrigen Händen kaum zu.
  Verstohlen nehme ich mir ein Glas Wein vom Tablett, dass ich möglichst unbemerkt mit einem Zug leere. Dann das Zweite. Dann das Dritte.
  Allmählich weicht das Zittern einer aufsteigenden Wärme. Ein samtige Schwingen beginnt mich zunehmend und schwer zu umhüllen.

  „Miss Austin?“

Erschrocken fahre ich zusammen.
Wenn mich Mr Reynolds beim. Trinken erwischt, wird das jede Menge Ärger geben.
  In Sekundenschnelle spüre ich, wie das Blut in meine Wangen schießt und mich erröten lässt.

  „Miss Kimberly Austin, nehme ich an.“

Vor mir steht Dominik Martino.
  Elegant in Jackette und Hemd gekleidet, den schwarzen Schal legere um den Kragen hängend, lächelt er mich an.

  „Ähm, ja. Mr Martino, es ist mir eine Freude, Sie persönlich kennenzulernen.“

  „Collin Owen sagte mir, dass ich diese mehr als gelungene Organisation allein Ihnen zu verdanken habe.“

  „Oh, dieses Lob hat sich Mr Owen gleichermaßen verdient.“

Es fällt mir leider gänzlich schwer, etwas Positives über Collin zurück zu geben.

  „Ich möchte Sie gerne im Anschluss zu einem kleinen Umtrunk im ‚Sharif“ mit uns einladen.“

  „Sehr gerne“, stottere ich, während mein Magen vor Freude zu flattern beginnt.

  „Dann haben wir Gelegenheit, unsere Unterhaltung etwas zu vertiefen.“

Mit einer förmlichen Handbewegung verabschiedet er sich und lässt mich sprachlos in der Menge zurück.
  Fassungslos stehe ich einfach da.
Dominik Martino, der Dominik Martino, hat mich höchstpersönlich auf seine After Party eingeladen.
  Das ist eine riesige Ehre eine eine wohl einmalige Chance für mich.
  Also steige ich nach der Vernissage tatsächlich ins Taxi.

Widererwartend liegt das ‚Sharif‘ alles andere als zentral.
Das Taxi bringt mich an eine Adresse am Stadtrand, in eine Gegend, in der ich vorher noch nie war.
  Die Bürgersteige sind leer und nur schlecht beleuchtete.
An beiden Straßenseite Reihen sich dichtgepflanzt hohe Buchen. Alles wirkt irgendwie so idyllischen, wie man es aus alten Filmen kennt. Eigentlich ist das nicht die typische Gegend für einen Nachtclub.
  Doch als das Auto in der Seiten Gasse zum Halten kommt, ändert sich das Bild schlagartig.
  Vor einem alten Gebäudekomplex mit großen, imposanter Eingangstür, stehen bereits einige Grüppchen und man kann die Musik bereits erahnen. Schnell zahle ich das Taxi und steige aus. Kühler Wind weht mir entgegen, trotzdem bleibe ich einen Augenblick länger als nötig draußen stehen.
  Ich kann es kaum fassen, wie sich diese Nacht entwickelt hat. Alle Ereignisse prasselten auf mich ein wie Hagelkörner und nun, nun stehe ich hier vor dem. ‚Sharif‘, um mit Dominik Martino und weiteren begnadeten Künstlern und Kunstkennern auf die erfolgreiche Vernissage anzustoßen.
  Tief atme ich ein, straffe die Schultern und marschiere durch den Türbogen die Treppe nach oben.
  Mit jeder Stufe scheint sich die Atmosphäre zu ändern. Es wird dunkler und die Musik klarer. Die Wände sind weinrot gestrichen und elegant mit dickem Samt behangen. Ein Duft von Salbei und irgend etwas Würzigem liegt in der Luft.
  Als Dominik Martino von einem Umtrunk sprach, hatte ich nicht solch ein großes Spektakel im Sinn.
  Verunsichert schlängle ich mich an den überfüllten Tischen vorbei, während ich Ausschau nach ihm oder einem anderen Bekannten Gesicht halte.

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