Kapitel 1

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Was würdet ihr tun, wenn sich eure Liebe verändert, wenn ihr den Mann an eurer Seite plötzlich selbst nicht mehr wieder erkennt?Was würdet ihr tun, wenn euer Leben einen absoluten Tiefpunkt erreicht hat? Gefangen zwischen Glück und Leid, zwischen ...

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Was würdet ihr tun, wenn sich eure Liebe verändert, wenn ihr den Mann an eurer Seite plötzlich selbst nicht mehr wieder erkennt?
Was würdet ihr tun, wenn euer Leben einen absoluten Tiefpunkt erreicht hat? Gefangen zwischen Glück und Leid, zwischen Verzeihen und Verachten.

Mein Kopf schmerzt schrecklich und mir ist so schwindelig, dass ich mich kaum auf den Beinen halten kann. Mit einer Hand stütze ich mich mühsam an der Wand, als ich langsam versuche ins Badezimmer zu gelangen. Ich drücke den Lichtschalter, traue mich kaum in den Spiegel zu schauen. Ich erstarre, obwohl mich mein Anblick nicht mehr schockiert.
  Zu oft habe ich mich schon so gesehen.
  Zu oft habe ich leise und verzweifelt über dem Waschbecken gebeugt geweint. Ich habe Blutergüsse an den Wangen, mein Auge ist geschwollen und meine Lippe blutig.
Er hat es schon wieder getan. Jadon hat die Kontrolle über seine Wut verloren.

Vorsichtig wasche ich mein Gesicht mit kaltem Wasser und entferne das restliche Blut. Dann halte ich das Handtuch unter den Wasserhahn, um es auf mein Auge zu halten.
  Wie lange will er mich noch so leiden lassen?
  Fühlt er sich denn besser, wenn er seine Fäuste gegen mich erhebt?
Ohne einen weiteren Blick in den Spiegel atme ich tief durch, versuche mich selbst zu beruhigen.
  Dann schleiche ich in die Küche. Es wäre besser, das Auge vernünftig zu kühlen.
  Schnell öffne ich das Eisfach und nehme das gefrorene Gemüse heraus. Innerlich zucke ich zusammen, als die eisige Verpackung meine schmerzende Haut berührt. Da spüre ich zwei starke Hände meine Taille umfassen. Ich knalle das Tiefkühlgemüse auf die Arbeitsplatte und halte seine Hände fest.

  „Fass mich nicht an", zische ich leise mit brüchiger Stimme.

  „Du bist doch mein Mädchen, darf ich dich denn nicht mehr anfassen?", höre ich Jadons Worte ganz nah an meinem Ohr.

Wütend fahre ich herum.

  „Das nennst du Anfassen?", frage ich mit Tränen in den Augen.

Einen Moment steht er regungslos vor mir, mustert mein geschundenes Gesicht, bevor er antwortet:

  „Baby, ich wollte das nicht. Das weißt du ganz genau. Ich liebe dich Kim und ich arbeite an mir. Es war eine verdammt harte Zeit für mich. Bitte versuche das zu verstehen."

Ich bin nicht in der Lage mit ihm zu sprechen. Es ist besser, wenn ich ins Bett gehe.
 
Vorsichtig habe ich mein Gesicht auf das weiche Daunenkissen gebettet und mich unter der Decke zusammengerollt. Mein Körper ist müde und schmerzt. Mein Kopf ist völlig leer. Ich bin nur froh, dass ich morgen meinen freien Samstag für diesen Monat habe und hoffe, dass die schlimmsten Spuren, die Jadon hinterlassen hat, bis Montag nicht mehr sichtbar sind.
  Heiße Tränen laufen über meine Wangen. Hier im Dunklen kommen sie unkontrolliert, egal wie oft ich sie mir aus dem Gesicht wische. Plötzlich betritt Jadon das Schlafzimmer. Leise kommt er ans Bett und schmiegt sich von hinten an mich.

  „Bitte verzeih' mir!", fleht er in mein Haar hinein, „Bitte verzeih' mir, Schatz!"

Seine Hand kommt über mich und sucht meine. Unsere Finger verflechten sich miteinander und ich schlucke leise hörbar und nicke.

Don't touch meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt