Genieße den Augenblick. Denn der Augenblick ist dein Leben.
Alexander
Es ist unsichtbar. Ich kann nicht darauf zeigen. Oder gar es erklären. Mir fehlen einzig allein die Wörter um all das auszusprechen was in mir drin los ist. Ich war noch nie in so einem Zustand. Und daran bin ich vielleicht auch selbst schuld. Ich habe mich nicht fallen gelassen und jetzt ist es geschehen ohne das ich es mir anders überlegen konnte. Mein Herz klopft in einem ruhigen Rhythmus vor sich hin, tankt das Blut in meinen Körper und schickt somit auch kleine Marienkäfer auf ihre Reise. Immer wieder bildet sich eine Gänsehaut. Ich kann es nicht steuern. Meine Ohren sind in einer rötlichen Nuance. Ich bin mir fast sicher das sie die Wärme erglühen lassen. Meine Mundwinkel sind erhoben, beten dem Himmel entgegen. Dabei bilden sich die Fältchen um meine Augen und auch die Grübchen, die ich früher immer als störend empfand, lächelten mir selbstsicher entgegen.
Noch ein letztes mal fuhr ich mir durch die zerzausten Haare bevor ich das Bad verließ und schon von hier das schönste Geräusch welches die Welt zu bieten hatte, hörte. Das Kichern der Kinder. Eine klimpernde Melodie drang ebenfalls an mein Ohr und ich wusste genau was wieder die Küche verzauberte. Ich lehnte mich in den weißen Türrahmen. Mir erstrahlte eine ebenso weiße Küche entgegen. Sie war groß. Links befand sich der Kühlschrank, der Ofen und die Herdplatten. Genau so wie die Spülmaschine und danach kam die Arbeitsplatte aus Mamor, welche um die Ecke reichte bis hin zum Spülbecken mit der silbernen Spülbrause. Diese konnte man sogar ausziehen und wurde somit schon so oft als Mikrofon missbraucht. Danach setzte sich das Mamor wieder fort bis zur nächsten Ecke wo sie es endete. Eine Insel mit Barhockern bildete einen weiteren Platz zum schneiden, abstellen und all das was man noch brauchte. Dort saßen gerade alle Kinder in Reih und Glied. Nur Leo saß noch in seinem Kinderstuhl.
Alle Augen waren auf Magnus gerichtet, der sämtliche Lieder von Frozen zu seinem besten gab. Nur seine Lippen bewegten sich. Allerdings schnitt er sämtliche Grimasse das die ganze Situation lustiger wurde. Ich konnte nur grinsen. Solange bis Grace mich entdeckte. "Papa mach mit." Der herzliche Geschäftsmann winkte mich zu ihm und überreichte mir dann das "Mikrofon". Ich gab meiner inneren Elsa Platz um sich zu entfalten. Nur Magnus hatte andere Pläne. Er drehte den Wasserhahn auf, was mir eine kleine Dusche verpasste. Julian, Chloe, Grace, Emma und Leo lachten nur noch mehr. Sie hielten sich bereits die Bäuche, während ich vollkommen nass und bedeppert drein blickte. Auch der Mann, der diese hinterlistige Tat begannen hat, konnte nicht mehr anders als ebenfalls fröhliche Töne aus sich heraus zu bringen. "Du bist da etwas nass." Ich zog meine Augenbrauen hoch. "Ach wirklich? Komisch, das ich das noch gar nicht mitbekommen habe."
Mein Grinsen konnte nicht mehr überboten werden, da war ich mir sicher. Die Sonne musste heute nicht den weiten Weg empor steigen. Ich hatte meine ganz persönlichen Lichtfunkel hier unten. Seit fast einer Woche gingen wir hier ein und aus. Verbrachten jeden Tag hier. Nur die Nächte fanden getrennt statt in meinen eigenen vier Wänden. Kleine Streitigkeiten der Kinder konnten schnell wieder behoben werden und waren für uns etwas ganz normales. Die Hauptsache war, das sie sich verstanden und das taten sie. Magnus und ich waren nicht dumm, wir verbrachten in dieser Woche auch getrennt voneinander zwei Tage. Wir beide bekamen die Frage, wo denn Dad oder seinem Falle Mum war mehrmals zu hören. Und auch das war mehr als verständlich. Die Kinder brauchten unsere ungeteilte Aufmerksamkeit und die bekamen sie. Ich redete mit ihnen viel, versuchte alles das es ihnen soweit gut ging.
Matthew drückte mich immer wieder weg und somit war ich gezwungen ihn in dem Haus zu besuchen wo ich ihn auch das letzte mal gesehen habe. Ich möchte das die Kinder weiterhin mit ihm regelmäßig Kontakt haben. Doch dabei muss er nüchtern sein. Eigentlich hatte ich gehofft das er selbst mal anruft oder mir ein Zeichen gibt. Selbst eine simple Nachricht hätte mir gereicht. Aber nein, es kam nichts. Es machte mich traurig und das nur allein wegen den Kindern.
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Das Haus der Geschichten
FanficAlexander und Magnus. Wir schicken sie auf Reisen. Durch Höhen und Tiefen. Immer wieder lernen sie sich neu kennen und das auf unterschiedlichster Art. Das Haus der Geschichten ist eine Sammlung von OneShots und Kurzgeschichten.