Alexander
"Alec", ich sah von dem Apfel auf den ich gerade für die Kinder schnitt. Julian kam mit einem großen Lächeln auf mich zu. Ich begab mich in die Hocke um ihn zu umarmen. "Na, wie war die Schule?" Meine Ohren erreichte ein fröhliches Kichern. Wenige Sekunde später kam Magnus in die Küche. Auf seinen Rücken trug er Chloe, die wahrscheinlich genau so sehr grinste wie der achtjährige in meinen Armen.
"Mathe ist heute ausgefallen, deswegen war es echt toll." So als wäre es mein eigener Sohn streiche ihm verstehend durch das dunkle Haar. Es fühlt sich so selbstverständlich und vertraut an. Dabei kannte ich diesen einfühlsamen Jungen erst ein paar Wochen lang. Ich verlor sämtliches Zeitgefühl wenn ich bei den Kindern war. Und bei Magnus erst recht.
Uns beiden sah man die zwei Stunden aus vereinzelten Tränen nicht mehr an. Es ist so als, als sei nie etwas gewesen, als hätte uns niemand verletzt. Da war nur dieser zusammen halt, der stetig zwischen uns wuchs und so selbstverständlich war, wie die Liebe zu den Kindern. Und gerade diese kleinen Wesen mussten von diesen kleinen Wunden nichts wissen. Nur Magnus und ich wussten, was in dem Büro passiert ist. Es war unser kleines Geheimnis. Ich liebe es.
"Und was macht ihr zwei da?" Mein Herz schlug Purzelbäume bei dem Anblick meiner Tochter und Magnus. Die beiden verstanden sich mittlerweile wirklich gut. An jedem Tag wurde das Verhältnis zwischen uns allen enger, besser, liebender.
„Ich bin zum Taxi umfunktioniert wurden." Magnus vollführte einen kleinen Knicks. Chloe kicherte wieder leise und auch Julian fand diese Geste mehr als amüsant.
"Möchtest du noch ein Stück vom Apfel oder sollen wir gleich heraus gehen?" Sein Strahlen wurde nur noch heller. Schnell schnappte er sich ein Stück Apfel bevor er heraus rannte. Die Kleinsten sahen Magnus und mich an bevor sie ihm heraus folgten. "In weiser Voraussicht habe ich die Schuhe und Jacken gar nicht erst ausgezogen."
Ich nahm den Teller mit dem geschnittenen Obst in meine Hand und sah dann zu Magnus und Chloe, die mich stumm beobachteten. "Wir machen nur noch die eine Deutsch Aufgabe zu Ende dann kommen wir auch heraus gestürmt." Meine Tochter nickte zustimmend und so ging ich schon mal heraus.
Julian machte sich bereits warm, während die anderen in ihrem Sandkasten Kuchen backten. "Ok, Großer dann ist hiermit der Kampf eröffnet." Im Blick hatte ich immer die Kleinsten. Vater zu sein ist das Größte für mich und gerade an solchen Tagen spürte ich, das diese kleinen Wesen mir deutlich machten wie schön das Leben eigentlich ist. Hätte ich Magnus und die fünf kleinen Racker nicht, dann wäre heute so ein Tag gewesen wo ich mich zurück gezogen hätte, um darüber zu grübeln, was alles schief gelaufen ist. Doch ich kam nicht dazu. Und das war gut so.
"Du magst meinen Daddy oder?" Ich stoppte den Ball unter meinen Händen. "Natürlich, wir sind Freunde." Julian sah zu mir hoch. "Nein, es ist eher etwas anderes. Mum hat er nie so angesehen." Ich fühlte mich so überrumpelt, das er mir mit Leichtigkeit den Basketball weg nehmen konnte. "Das ist.." Mir fehlten die Worte. "Ich glaube Daddy hat dich echt lieb. Sonst sieht er nur Emma und mich so an." Perplex stand ich dort, während der kleine herzliche Junge weiter den Ball um mich herum trippelte.
"Also Chloe und ich fänden das echt cool." Mir entglitten sämtliche Gesichtszüge. Mein Herz überschlug sich fünffach und auch meine Atmung erschien mir unregelmäßig. Ich war komplett überfordert und das sah man mir ganz bestimmt an. "Ich meine, da wären wir ja so etwas wie Geschwister." Trotz das sich mein Denkvermögen winkend in den Urlaub verabschiedet hat, spüre ich das er noch etwas auf der Seele liegen hat. Damit sollte ich recht behalten.
![](https://img.wattpad.com/cover/226663625-288-k309158.jpg)
DU LIEST GERADE
Das Haus der Geschichten
Fiksi PenggemarAlexander und Magnus. Wir schicken sie auf Reisen. Durch Höhen und Tiefen. Immer wieder lernen sie sich neu kennen und das auf unterschiedlichster Art. Das Haus der Geschichten ist eine Sammlung von OneShots und Kurzgeschichten.