Hailey's POV
Keine volle Sekunde nachdem wir ihr gefolgt waren machte sich ein mulmiges Gefühl in mir breit, das konnte nichts Gutes heissen. Es fühlte sich ewig an, bis wir endlich in ihrem Büro ankamen.
"Bitte setzen Sie sich doch"
Sie deutete mit ihrer knochigen Hand auf die beiden Stühle, gegenüber von dem Schreibtisch auf dem ich schon meine Akte liegen sehen konnte. Ich zögerte ein wenig, setzte mich dann aber doch hin. Aber nicht ohne Derren einen skeptischen Blick zuzuwerfen. Sein Gesichtsausdruck war auch nicht gerade beruhigend.
"Ich bin froh, dass es so spontan klappen konnte." begann sie. Ja kommt drauf an, was sie jetzt von mir will.
"It irgendwas passiert?" fragte Derren direkt. Mrs Gardrick schüttelte aber lächelnd den Kopf.
"Nein, nein.. Ich war ja vor einiger Zeit bei Ihnen zu Hause und habe mit Ihnen beiden gesprochen.. Sie wissen schon, bezüglich der tollen Möglichkeit, die ich Ihnen vorgestellt habe"
Warte mal, hat sie gerade das Internat und mich zu Hause rausreissen als "tolle Möglichkeit" bezeichnet? Gehts noch?
Derren nickte zur Bestätigung.
"Nunja, ich habe mich noch intensiver damit beschäftigt und eine Entscheidung getroffen."
Oh oh. Nicht gut.
"Und das heisst?" kam es aus meinem Mund.
"Wir haben uns dazu entschieden, dass es besser für dich ist, Hailey, nach Kenton zu gehen. Dort ist die Jugendeinrichtung von der ich hier noch einen Flyer habe" sie unterbrach ihren Satz und knallte mir einen Flyer vor die Nase.
Ich ignorierte diesen komplett und sah sie fassungslos an und konnte nicht realisieren, was sie gerade gesagt hat. Ich konnte genau, auch wenn nur im Augenwinkel, erkennen, dass es Derren genauso schockte wie mich.
"Bei allem Respekt, aber Ich glaube nicht, dass sie das einfach so bestimmen können." kam es von mir, sogar in einem recht sicheren Ton.
"Bei allem Respekt von mir, aber ich glaube kaum, dass du eine Ahnung von meinem Job hast" grinste sie mir mies entgegen. Boah was für eine blöde Kuh.
"Ich lasse das nicht zu!" meldete sich jetzt auch Derren zu Wort.
"Spielt keine Rolle, es ist beschlossene Sache. Ich habe sie lediglich aus Freundlichkeit hierher bestellt, damit ich sie nicht zu Hause überrasche und Hailey einfach mitnehme"
Ihr Tonfall änderte sich schnell zu ihrer bissigen Persönlichkeit die ich bei ihrem Besuch schon bemerkte. In mir brodelte es in kürzester Zeit gewaltig.
"Und ich halte mich aus Freundlichkeit hier zurück um nicht..!"
"Hailey!" unterbrach mich Derren.
Widerwillig setzte ich mich und schluckte die Schimpfworte und Drohungen runter, die ich ihr gerade noch an den Kopf schmeissen wollen.
"Am Freitag werde ich dich abholen, pack deine Sachen bis dahin, keine Diskussion, das ist beschlossene Sache"
Jetzt gab sie Derren noch irgendeinen Wisch den ich nicht beachtete.
"Wir werden das nicht akzeptieren und mit der freundlichen Tour ist es jetzt auch vorbei" waren Derrens letzte Worte ehe er mich mit nach draussen schleifte. War sowieso das beste, sonst hätte ich ihr Büro in Kleinholz verwandelt. Kaum an der frischen Luft stampfte ich wütend zum Auto.
"Diese Schlampe kann das nicht tun!"
"Keine Ahnung, anscheinend schon"
Derren war wieder mal eine grosse Hilfe.
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Lebenskampf
Novela JuvenilDie 17 jährige Hailey lebt mit ihren zwei Brüdern in einer Kleinstadt und führt bei ihnen ein mehrheitlich glückliches Leben. Allerdings ist in der Schule genau das Gegenteil der Fall, sie ist die Aussenseiterin, wird verarscht und gemobbt. Was aber...