Kapitel 46 - unschöne Begegnungen

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Hailey's POV

Meine schwarze Baseball Cap zog ich mir tief ins Gesicht und meine Hände verschwanden vorne im Beutel vom Hoodie. Die Kapuze zog ich dann über das Cap und lief langsam auf das grosse Backsteingebäude vor mir zu. Heute war einfach mal so gar nicht mein Tag. Ich wusste jetzt schon wie mich jeder wie blöd anstarren würde als ob ich ein Alien wäre. Schon hier auf dem Parkplatz wurden die Blicke nach mir gewandt, das kotzte mich so an. Gestern Abend blieb ich wieder nur in meinem Zimmer und kam erst hervor gekrochen als ich wieder zur Schule musste. Ganz ehrlich, am liebsten hätte ich geschwänzt aber es würde nur noch mehr Ärger geben und das galt es in meiner Situation zu vermeiden.

Die grosse hölzerne Tür kam immer näher bis ich nur noch knapp zwei Meter davon entfernt war. Ich atmete ein letztes Mal tief ein und aus und betrat den langen Flur. In allen Ecken hatten sich die einzelnen Gruppen aus Schülern gebildet und natürlich stand ich plötzlich im Mittelpunkt. Ich versuchte meine Ignorierkünste möglichst gut einzusetzen und setzte meinen Weg stur fort. Natürlich wurde sofort getuschelt als ich vorbei lief und vermeintlich ausser Hörweite war. War ja eigentlich kein Wunder, noch keiner hatte Yorick verprügelt, geschwiege denn ein Mädchen. Hoffentlich hatte sich wenigstens dieser Kotzbrocken zum Schwänzen überwindet, dann müsste ich ihm nicht begegnen und meine Nerven bis aufs letzte abreiben.

Währenddem ich durch den Flur lief fiel mir vermehrt auf, dass viele der Blicke auf meine Hand fielen. Die war zwar nicht mehr ganz so geschwollen dafür aber an den Knöcheln blau und grün. Ich machte mir nichtmal die Mühe sie zu verstecken.

Als ich dann endlich an meinem Spind angekommen war zog ich entnervt mein Zeug welches ich jetzt für den Unterricht benötigte.

Natürlich entging mir dabei das Getuschel nicht. jede einzelne Person in meiner Nähe gab irgendwelche Flüstereinheiten zu anderen, denken die echt ich bemerke das nicht? Da mein Geduldsfaden heute sowieso besonders kurz ausfiel war er jetzt schon gerissen. nach 5 Minuten, super, das kann ja noch was werden heute. Als ich dann endlich das dämliche Buch aus dem Spind geholt hatte knallte ich die metallische Tür rücksichtslos zu und drehte mich zu den Tuschlern um.

"Jaaa geil, bitteschön für die Story euer Leben ist anscheinend nicht interessant genug wenn ihr nichts besseres zu tun habt als über andere zu lästern!!"

Sofort verstummten die Gespräche und die Gesichter schienen etwas erschrocken. Die meisten kassierten einen Todesblick von mir ehe ich mich abwandte und den Gang entlang zu Klassenzimmer hastete. Hatte ich schon erwähnt, dass ich heute nicht sonderlich gut gelaunt bin? Gerade als ich um die Ecke biegen wollte knallte

In dem Klassenzimmer angekommen konnte ich nicht schnell genug beim hintersten Stuhl in der Ecke zu sein und mich da hinzusetzen. Natürlich auch hier bekam ich einige Blicke zugeworfen, welche ich aber besser schaffte zu ignorieren als die anderen. Meinen Kopf legte ich auf meine Arme ab und liess die letzten Minuten bis zum Unterrichtbeginn verstreichen.

Natürlich wusste auch mein Lehrer über den Vorfall gestern Bescheid, ich meine wer in diesem Drecksloch denn nicht? Zum Glück konnte er wenigstens eins uns eins zusammenzählen (kann man von einem Mathelehrer auch erwarten) und liess mich die ganze Zeit in Ruhe und nahm mich bei Fragen kein einziges mal dran. Wenigstens jemand der es ein bisschen verstanden hat. Als dann die Morgenpause anbrach verliess ich möglichst schnell den stickigen Raum der mit nervigen Mitschülern gefüllt war. Da in den nächsten zwei Lektionen Geschichte, mit einem verdammt schweren Geschichtsbuch, anstand musste ich es noch aus dem Spind holen und mein Mathezeug loswerden. Ich war da gerade angekommen da spürte ich wie mein Handy in meiner Tasche vibrierte. Ich holte es schnell raus und wollte wissen wer mich denn jetzt terrorisierte, denn es hörte einfach nicht auf. Auf dem Display erschien dann auch schon der Gruppenchat in den ich letztens aufgenommen wurde. Die letzten fünf Nachrichten, von etwa dreissig, waren alle aus der Kategorie Lass-mal-so-lange-nerven-bis-Hailey-es-sieht. Es kamen immer neue rein, was gibts denn so wichtiges? Etwas genervt tippte ich schnell eine Nachricht ein und sendete sie ab. 'Stresst mich nicht..' stand jetzt da in einem grünen Feld. Ich wollte das Teil schon wieder wegstecken da kamen gleich mehrere Nachrichten rein. Schnell überflog ich die davor um zu verstehen worum es ging. Sie wollten über die Mittagspause mal sonst irgendwo was essen gehen als in der Cafeteria der Schule. Und da dachten sie wohl, dass ich mitkommen sollte. Bevor ich darüber nachdachte wollte ich erstmal das Buch wechseln und verstaute das von Mathe im Spind und holte den Geschichtsschinken aus dem Schrank. In schnellen Schritten lief ich wieder den Flur entlang bis zum nächsten Klassenzimmer. Dort pflanzte ich mich wieder in die hinterste Ecke und klinkte mich beim Whatsapp-Gespräch wieder ein. Eigentlich wusste ich jetzt schon, dass ich nicht wirklich Lust hatte irgendwohin zu gehen, mal abgesehen von dem Fakt, dass ich Hausarrest hatte. War zwar über den Mittag währenddem ich in der Schule bin und nicht nach der Schule aber trotzdem. Ausserdem hatte ich nicht mal Hunger, auch wenns erst zehn Uhr war.

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