~Secrets~

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Elina POV:

Alles lief wie immer, es war still im Haus. Ich was alleine und tat nichts. Das konnte echt nicht gesund sein! Das alles. Er war mal einige Tage hintereinander zu Hause und dann verschwand er tagelang. Ich seufzte. Ich wollte nach Hause, hatte Angst, die Gesichter meiner Familie zu vergessen. Alles zu vergessen, verrückt zu werden vor lauter Einsamkeit. Ich fühlte mich so allein auf dieser Welt, obwohl ich alles gehabt hatte bevor ich hier landete. Meine beste Freundin lag bestimmt in der Nähe unseres Hauses auf dem Friedhof, tief unter der Erde und ruhte in Frieden. Sophia! Meine beste Freundin, mit ihr hatte ich meine Kindheit verbracht, sie war ein Teil von mir gewesen. Dieser Teil ist mit ihr gestorben und es war nicht gerade ein winziger Teil, ich hatte Sophia wahrscheinlich mehr geliebt als meine eigene Schwester Hazel. Sie war acht Jahre älter und die Verbindung zwischen uns war nie so innig gewesen wie meine Beziehung zu Sophia. Klar, Hazel war älter, hatte andere Interessen, das machte viel aus, wäre zwischen uns beiden nicht so eine Zeitspanne, wären wir möglicherweise auch mehr miteinander verbunden, doch das war nicht so. Als ich geboren wurde, war sie schon in der dritten Klasse und als ich so weit war in die erste zu gehen, war sie schon in der neunten Klasse. Bis ich mit Puppen gespielt hatte, war sie schon aus dem Alter raus. Als ich aufs Gymnasium kam, war sie dabei ihre Ausbildung zu absolvieren und auch schon aus zu ziehen. Dann kam ihre Hochzeit und Leon. Ja meine Schwester hatte ein tolles Leben, nicht jeder heiratet den Freund aus der Jugend. Meine Schwester hatte das Glück, sie kam mit ihrem Mann, meinem Schwager als sie 14 war zusammen. Ich hatte gehofft genau so zu sein wie sie. Ich war echt so naiv gewesen zu denken, Daniel würde ein Leben mit mir verbringen, er hatte nicht mal den Plan eine komplette Nacht mit mir zu verbringen. Er war nur auf der Suche nach einer Beute. Ja es hätte geklappt, meine Naivität setzt darauf einen Stempel, dass er erfolgreich gewesen wäre, gäbe es Bastian nicht. Dafür bin ich Unendlich Dankbar, Kara hatte immer gesagt, das erste Mal bleibt im Gedächtnis. Also ist es auch egal mit wem man schläft, sei es der beste Freund oder sonst wer, es sollte wirklich gut sein, damit man nicht immer an das schlechte erste Mal denkt oder an die schlechte erste Person mit der man das hatte, Kara Logik halt. Sie hatte nun mal nicht ihr erstes Mal mit Bastian und das regte sie tatsächlich auf, anscheinend war ihr erstes Mal grausam schlecht gewesen und sie hatte mir geraten mir da Zeit zu lassen. Sie meinte, mit Bastian wäre es perfekt gewesen, aber aus Fehlern lernt man halt. Das zu Karas perfekten Sex Leben. Mit Helen verstanden Sophia und ich uns tatsächlich blendend, doch in der Realität war es so, dass Helen nur Teil unseres Freundeskreises war, weil sie sich mit Kara so gut verstand und tatsächlich nur mit Kara.
Das hieß jetzt nicht, dass wir uns stritten, doch besties wurden wir nie. Kara war ein sehr offener und ehrlicher Mensch, mit ihr war ich tatsächlich schon länger befreundet als mit Sophia. Helen hatte sich mit Kara angefreundet, aber ich hatte das Gefühl sie mag mich nicht besonders, obwohl ich sie immer als gute Freundin gesehen hatte. Sie hatte mich gebeten, Lucian irgendwie unauffällig auszufragen, ob er sie mag, doch ich wusste die bittere Wahrheit, dass er Helen nur als gute Freundin sah und einzig allein ein Auge auf mich geworfen hatte und ich wiederum ihn immer wieder abgewiesen habe. Zachary wusste von dieser ganzen Geschichte, dass Helen auf Lucian stand und riet ihr, ihn doch direkt zu fragen, doch sie traute sich nicht. Ich wollte nie diejenige sein, die ihr das Herz brach oder diejenigen die zwischen Lucian und ihr stand. Ich wusste das Helen und meine Beziehung nur einen Grund brauchte um in Stücke gerissen zu werden. Das konnte ich Kara nicht antun, da ich wusste das Kara sich niemals entscheidenq kann. Genauso wenig wie Sophia es gekonnt hätte und sowieso war Sophia immer auf meiner Seite. Helen war ein komplizierter Mensch und ich glaube sie wusste innerlich das Lucian sie nicht liebt, weswegen sie ihn nie ansprach. Keine Ahnung wie es jetzt war, ich wollte tatsächlich Lucian geheim daten und ihn dann abweisen, um Helens Willen. Ich konnte weder Lucians Gefühle noch die Gefühle Helens verletzten, jetzt war ich vom Bildschirm verschwunden und hoffte das sie sich jetzt näher kamen.
Das würde mir so einiges erleichtern. Ich hoffte das es Zachary so weit gut ging und er weiter im Leben kam, ich wusste das er ein emotionaler Typ war und ich hatte in Sophias Augen gesehen, wie sehr sie ihn geliebt hatte und ich hatte zwar schon seit längerem den Verdacht, dass da etwas lief, doch ich war mir nie sicher gewesen. Er wird es schon geschafft haben, klar zu kommen, jetzt hat zumindest jeder Gewissheit, dass Sophia Tod war. Jetzt wartet keiner mehr darauf, dass sie eines Tages zurück kehrt. Bei mir hatte keiner Gewissheit, ich war hier und wusste selbst nicht, ob ich meine Familie und Freunde jemals wieder sehen würde. Meine Eltern sind bestimmt völlig fertig! Mama wartet bestimmt jeden Tag darauf, dass ich zurück kehre. Ich wollte es auch, ich wollte es so sehr. Nur gab es hier keinen einzigen Fluchtweg. Aus Jays Zimmer führte eine Fluchttreppe zwar in den Garten, doch er hatte dort Bewegungsmelder und jetzt ging das Tor durch den Feueralarm auch nicht mehr automatisch auf. Dafür hatte er gesorgt und mir die Ohren voll geredet.
Ja schön für seine ganze elende Technik, noch war die Technik nicht so weit fortgeschritten, dass sie einen Mensch aufhalten konnte. Jetzt wünschte ich mir, Bastians Hirn her. Irgendwie muss man ja die gesamte Technik überlisten können. Immer hin konnte die Technik nicht wirklich einen Menschen kontrollieren, das würde ich nicht zulassen. Irgendwie muss ich Jay und seine Technik austricksen können. Ich müsste mir nur einen Plan ausdenken!
Plötzlich knallte es und ich zuckte zusammen.
Das war nur der Donner gewesen. Ich war so in meinen Gedanken versunken, dass ich mich mächtig erschrocken habe. Ich stand auf und setzte mich auf die breite Fensterbank, lehnte meinen Kopf an die kühle Scheibe und sah mir die dunklen grauen Wolken an. Es blitzte und regnete, ich liebte den Regen. Freuen tat ich mich tatsächlich wenig, wenn ich nass wurde, aber ich liebte es ihn mir anzuschauen.
Dieses Wetter beschreibt haargenau meine innerlichen Gefühle momentan. Der Wind raste und riss einige Blätter mit sich, Donner krachte. Es regnete wie wild. Der Regen prasselte auf den Boden und hüpfte zurück. Keine Ahnung, wie die Blumen im Garten dieses Chaos überstehen würden. Ich machte mir tatsächlich sorgen um Jays Blumen, obwohl es mich wenig anging. Ich stöhnte und drückte meine Stirn gegen das kalte Glas, war so kurz davor gewesen zu entkommen. Meine Freiheit war direkt vor mir und ich habe mich auf einen fremden Menschen eingelassen. Ich hätte einfach rennen müssen. Doch was bringt es mir, mir selbst die Schuld zu zu schreiben. Von vorne kam doch Logan. Er hätte mich sowieso eingeholt. Ich hatte es ihm nur etwas einfacher gemacht. Ich könnte über mich selbst klatschen, die einzige überlebende bis her. Abigail, Sophia und das Mädchen. Mein Herz glaubte einfach nicht, dass es ein Traum war. Er hat sie getötet, da war ich mir sicher. So einen realen Traum hatte ich nie zuvor, das konnte doch nur heißen, das es kein Traum war. Er versuchte mich rein zu legen. Warum? Dachte er, dass ich mit ihm eher schlafe, wenn er kein Mörder war? Es spielte keine Rolle, ob er jetzt ein Mörder war oder nicht. Seit dem ich weiß, was er mit Soph getan hat, kann er vergessen, dass ich ihn auch nur freundlich ansehen werde. Er wird kein Stück Zuneigung bekommen, außerdem glaubte ich nicht daran, dass er Zuneigung benötigt. Er kriegt sie bestimmt haufenweise, ich bin eine Art Challenge für ihn. Ich bin attraktiv für ihn, weil er mich nicht haben kann, alles nur ein verdammt gefährliches Spiel.
Ich kreischte laut, wurde an den Schultern gepackt und ich erschrak mich mächtig. Mein Herz setzte aus. Alles wurde schwarz.
,,Ernsthaft Logan? Warum tust du immer etwas dummes? Sie hat ein kleines Herz! Was wenn sie gestorben wäre?" hörte ich Jays Stimme. Ich verdrehte innerlich meine Augen, wollte niemanden sehen. Wäre zu schön gewesen, jetzt schon Tod zu sein.
„Ja, aber wenn sie ein zu kleines Herz hat, was ist mit dem Plan?"
„Ich weiß, was ich tue!" sagte Jay fest.
„Komm. Sie ist stabil, lass uns unten weiter arbeiten." hörte ich ihn sagen. Verdammt. Nein! Ich wollte wissen, was er plant. Das könnte nichts gutes heißen.
„Ich muss erst diesen Fall durch kriegen, dann ist sie an der Reihe." Ich hörte wie beide den Raum verließen und auch die Tür hinter sich schlossen. Es war nicht das erste mal in meinem Leben, dass ich Vorspielte am schlafen zu sein. Wer tat das bitte nicht? Es gibt immer eine Situation, da will man lieber so tun als würde man schlafen als beim Bewusstsein zu sein. Dieses Spiel wurde immer gefährlicher und das konnte nichts gutes heißen. Das hatte ich zwar schon lange verstanden aber meine Gedanken waren ein ewiger Kreislauf, ich landete immer wieder bei den gleichen Gedanken und fand keine Lösung, da sich Jay ihnen quer stellte. Wie soll man aus diese hoch modernen, Hightech Villa abhauen? Überall Kameras, Sicherungen, Drähte... Verdammt diese Drähte könnten sogar Strom geladen sein! Der einzige Weg wäre, das Tor und das lässt sich durch einen Feueralarm nicht mehr öffnen. Wie soll man also hier raus kommen? Wie nur?

Always my Slave, Sophia's HarmWo Geschichten leben. Entdecke jetzt