Sie träumte davon in Dracos Armen zu liegen. In ihre Traum strich er ihr die wilden Locken aus dem Gesicht und küsste ihre Stirn. Sie kuschelte sich in seine Arme. Es fühlte sich so richtig an. Die Wärme die er verströmte kündete von Liebe und ihre Herzen schlugen im Gleichtakt.
Dann verließ er sie. Die Wärme, Liebe und Geborgenheit die sie gerade noch gefühlt hatte schwanden langsam aus ihrem Körper. Aus der Ferne konnte sie ihn noch sagen hören: „Ich liebe dich Hermione." Sie wollte antworten, doch konnte nicht. „Ich liebe dich Hermione Granger." Es waren die letzten Worte, die sie von ihm hörte, dann wurde alles dunkel und kalt um sie herum.
Irgendwann wachte sie auf. Die Sonne musste bereits aufgegangen sein, denn durch die Fenster des Raums drang bereits schummrig grünes Licht. Als sich ihre Augen an die Helligkeit gewöhnt hatten, konnte sie Draco ausmachen. Er saß neben dem Portrait an die Wand gelehnt auf dem Boden und erwiderte ihren Blick. Hatte er nicht einmal die ganze Nacht ihre Nähe ertragen?
„Ich habe das Passwort herausgefunden", erklärte er ihr kalt, „Blaise hat ein altes benutzt."
„War es Reinblut?", fragte Hermione sarkastisch. Es nagte an ihr, dass Draco am Ende ihre Nähe gemieden hatte. Er schnaubte nur und hielt das Portrait auf.
„Ich denke, es wäre besser wenn du jetzt gehst."
Sie starrte ihn an. Warf er sie jetzt auch noch raus?
„Wenn Ron davon erfährt, dass du die Nacht hier bei mir in meinem Bett verbracht hat, dann bringt er mich um." Sie wollte ihm schon widersprechen, da nichts zwischen Draco und ihr gelaufen war. Aber wer würde ihnen das glauben?
Abgeschlagen stand sie auf und schlürfte in Richtung des Portraits. „Hermione", Draco hatte sich aufgerappelt und seine Augen schienen sie im gedämpften Licht der Slytherinräume azurblau anzuleuchten. „Ja?", fragte sie gespannt. „Erzähl das gestern bitte niemandem. Es tut mir leid, dass ich so zusammengebrochen bin. Ich möchte nicht, dass mich jeder für einen verfluchten Schwächling hält." Sie legte eine Hand auf seine Schulter. „Du bist kein Schwächling. Du hast uns geholfen und du hast für diese Hilfe teuer bezahlt." Sie konnte nicht anders, als bei dem Gedanken durch welchen Horror er gegangen sein musste das Gesicht zu verziehen. „Für mich bist du ein Held."
Er schüttelte nur mit einem trockenen Lachen den Kopf. Ganz offensichtlich sah er sich nicht so.
Dann verließ sie das Zimmer durch das Portrait. „Hermione", rief er sie erneut und sie drehte sich zu ihm um, „ich werde Hogwarts in ein paar Tagen verlassen." Sie starrte ihn an.
„Du hast doch gestern noch gesagt, dass dies hier dein einziges Zuhause wäre, dass du noch hast!", protestierte sie.
Warum tat er das? Sie konnte sehen, wie schwer er sich tat bei dieser Entscheidung. Warum wollte er jetzt auch noch Hogwarts verlassen?
„Es wird zu viel... einfach alles wird zu viel... und es hat sowieso keinen Zweck. Es tut mir Leid. Ich...", sie konnte sehen, wie er voller Verzweiflung den Kopf schüttelte, „ich möchte, dass du glücklich bist. Weasley wird es sicher nicht mehr lange dulden, wenn wir miteinander reden. Ich wünsche dir wirklich alles Glück der Welt, aber... sieh das als unseren Abschied an."
Erneut wollte sie ihn überzeugen, dass er seinen Abschluss machen musste, dass er hier bleiben musste, dass sie ihn vermisste... doch das Portrait schloss sich, noch bevor sie eines der Wörter hervorbringen konnte. Es war eine Endgültigkeit in dem „Klick", mit dem es einrastete. Sie wusste, heute hatte sie keine Chance mehr mit ihm zu reden. Aber er meinte, dass er nicht sofort gehen würde. Noch hätte sie ein paar Tage Zeit. Vielleicht könnte sie ja dennoch mit ihm reden.
Trübsinnig schlich sie in den Schülersprecherturm. Insgeheim wusste sie, dass Draco nicht die Art von Junge war, die mit sich reden ließ.
Hätte sie die Zeit zurückdrehen können, sie hätte ihm so viel gesagt... doch...
Tränen liefen ihr über die Wangen. Warum geschah das? Warum wollte er Hogwarts verlassen? Warum konnte sie ihm nicht gut genug sein? Warum musste es Daphne, Cho oder wer auch immer sein?
Als sie in ihren Räumen angekommen war, ging sie zuerst ins Bad. Es machte keinen Sinn mehr, noch einmal ins Bett zu gehen. Sie griff nach der Bürste und fuhr sich fahrig durch die Haare. Wieso fiel ihr jetzt auf, dass sie beim frisieren nicht mehr summte? Erneut verließen Tränen ihre Augen. Warum erkannte sie Glück immer erst, wenn es verschwunden war?
Irgendwas stimmte nicht. Sie blickte in den Spiegel, in Erwartung eines verheulten Gesichts, doch als sie sich selbst sah, fing sie laut und hysterisch an zu kreischen.
Die Haare, durch die sie mit der Bürste gefahren war...
„HAAAAAAAARRYYYYYYYYYYYYYYYYYYYYYYYY!"
Ihr bester Freund musste schon durch ihren Schrei aufgeschreckt worden sein, dennoch während sie seinen Namen rief, riss er die Tür auf und starrte sie mit großen Augen an.
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Cliffhanger :D
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Die WinWin Situation (Dramione)
RomanceWill man einen Plan für eine gute Intrige spinnen, fragt man am Besten einen Slytherin. Doch in dieser speziellen Situation, ist es der Slytherin, der einer Gryffindor anbietet Teil einer Intrige zu werden, natürlich nicht ganz selbstlos. Aber Pläne...