Das Spiel zwischen ihr und Draco ging weiter, wie bisher. Doch ließ sie sich immer mehr darauf ein.
Es war nicht so, dass sie Ron nicht mehr liebte. Aber hielt sie das davon ab, die Zeit mit Draco nicht zu genießen?
Ihr Ex dagegen schäumte jedes Mal vor Eifersucht, wenn er sie zusammen sah. Ein Grund mehr, es in vollen Zügen auszukosten. Endlich fühlte er einmal das, was sie bei Bones gefühlt hatte. Aber die meiste Zeit, nahm sie ihn nicht einmal mehr wahr. Eine erschreckende Erkenntnis, wenn man bedachte, wie viel zeit ihres Lebens sich ausschließlich um ihn und Harry gedreht hatte.
Sie versank in Dracos grauen Augen, verlor sich, in dem Sturm der Gefühle der sie überkam, jedes Mal wenn er sie zur Seite zog und küsste.
„Ich liebe dich", diese drei Worte kamen ihr im Rausch der Gefühle über die Lippen. Kaum dass sie diese ausgesprochen hatte, wusste sie, dass es ein Fehler gewesen war. Draco war wie versteinert. Sie versuchte, in seinem Gesicht zu lesen, aber er strahlte einfach gar nichts aus.
„Wir sollten das hier beenden", meinte er plötzlich kühl, „du hast dein Ziel erreicht. Wenn du Ron eine Chance gibst, sich von Bones zu trennen, wird er sie nutzen." Und mit diesen Worten ließ er sie los. Es war, als würde ihr ein Eisregen den Rücken hinunter jagen. Das war es jetzt also? Das war das Ende?
Entgeistert beobachtete sie, wie Draco sich umdrehte und ging. Er wandte sich nicht um. Es riss ihr das Herz heraus.
Das Abendessen verbrachte sie am Tisch der Gryffindors, immer mit einem suchenden Blick zu den Slytherins. Draco kam nicht. Fragen, wo denn ihr dauerhaftes Anhängsel geblieben sei, schenkte sie keine Beachtung. Irgendwann ignorierten die Anderen sie genauso, wie sie es bei ihnen tat. Sie schaffte es nicht auszusprechen, was eigentlich offensichtlich hätte sein müssen. Dass sie beide sich getrennt hatten.
Ohne Draco schien alles weniger lebendig zu sein. Sie fröstelte unentwegt. Als sie Draco auch am nächsten Morgen nicht im Speisesaal ausmachen konnte, fiel ihr Blick auf jemand ganz anderen.
Da war sie. Daphne Greengrass. Das Mädchen das alles haben konnte und nicht einmal etwas dafür tun musste.
Aber sie würde das Glück, das ihr zu Füßen lag, nicht einmal sehen. Hermione hatte ihren Teil der Abmachung nie eingehalten. Es ging immer nur um Ron.
Das war es! Sie hatte ihren Teil der Abmachung nie eingehalten. Nie waren ihre Unterhaltungen auf das Greengrass Mädchen gekommen und es gab keine Anzeichen, dass sie auch nur annäherndes Interesse an Draco gehabt hätte. Sie betrachtete Daphne lange. Diese warf keinen Blick in die Richtung wo Draco normalerweise saß. Sicherlich war ihr seine Abwesenheit, nicht einmal aufgefallen!
Sie musste mit Draco reden. Der Deal war einfach noch nicht komplett durchgezogen.
Es traf sich einfach gut, dass Draco in allen Kursen war, die Gryffindors und Slytherin gemeinsam hatten. Zumindest alle von Hermiones Stunden. Zumindest betraf das alle von Hermiones Stunden. Sie beschloss ihn, nach ihrem nächsten Unterricht in „Pflege magischer Geschöpfe" anzusprechen. Diese Stunde war hervorragend geeignet, denn Blaise, hatte das Fach abgewählt. Sonst hingen die beiden Slytherins immer gemeinsam herum.
Die Unterricht war, wieder einmal, sehr unangenehm. Sie hatten Feen durchgenommen. Die kleinen Biester hatten sie die ganze Stunde über beleidigt und an ihren Haaren gezogen. Draco dagegen schienen sie geradezu zu umschwärmen. Was von beiden schlimmer für sie war, wusste sie nicht.
„Lass uns reden", flüsterte sie ihm nach der Stunde zu. Er nickte als Antwort nur und sie folgte ihm in ein leeres Klassenzimmer. „Was willst du Granger?", die Erwähnung ihres Nachnamens versetzte ihr einen Stich. ‚Geschäftlich oder unerwünscht', ging es ihr durch den Kopf. „Reden Malf... Draco", überwand sie sich. Die einzige Reaktion, die er dabei zeigte, war, eine Augenbraue zu heben.
„Der Deal ist noch nicht zu Ende", fing sie an. „Wieso?", fragte er irritiert, „hast du nicht gesehen, dass Harry Ron beinahe gewaltsam davon abgehalten hat uns zu folgen? Ich hab die beiden miteinander rangeln gesehen, als ich mich einmal zu dir umgedreht habe. Geh zu ihm, heul' dich bei ihm aus, sag ihm, was für ein beschissener Kerl ich war und Bones ist Geschichte."
Sie starrte ihn an. Nein, sie hatte nichts davon mitbekommen. „Das ist nicht der Punkt", konterte sie trotzdem, „ich bin zuversichtlich, dass ich Ron jetzt dazu bewegen kann sich von Bones zu trennen. Aber was ist mit dem anderen Teil der Abmachung?"
Draco blinzelte kurz irritiert. „Na Daphne", half sie ihm auf die Sprünge.
„Das geht dich nichts an!", herrschte er sie an. „Ach nein?", sie tippte bei diesen Worten auf seine Brust. „Ich bin dir was schuldig Draco Malfoy. Ich kriege Ron, du Daphne, das war der Deal. Dein Teil ist erfüllt, jetzt bin ich an der Reihe Daphne zu zeigen, was für ein toller Kerl du bist."
Die Andeutung, die sie im letzten Satz versteckt hatte, ließ ein kurzes Grinsen über sein Gesicht huschen, doch dann schüttelte er den Kopf.
„Es geht zu weit... wir gehen zu weit, Hermione, verstehst du das nicht? Mit allem was wir sagen, mit allem was wir tun... du bist eine zu gute Schauspielerin. Manchmal habe ich das Gefühl, du meinst es ernst. Manchmal glaube ich, du könntest..."
„... Gefühle für dich entwickeln?" Sie lachte laut auf. „Du nimmst Rücksicht auf mich? Wie süß! Es ist so: Wenn wir wieder unserer eigenen Wege gehen, möchte ich dir nichts schuldig sein. Das zwischen uns ist ein Deal, keine tiefen Gefühle", sie legte die Hand auf ihr Herz, „ich schwöre."
Draco atmete tief durch. War da ein wenig Enttäuschung in seinem Gesicht oder war das nur ihr Wunschdenken? Warum zögerte er so lange?
„Ok", meinte er schließlich mit einem Seufzen. „Ok... lass es uns versuchen, Hermione."
Sie drückte ihm einen schnellen Kuss auf die Wange und zwinkerte ihm zu. „Keine tiefen Gefühle", war die schelmische Bemerkung, die sie dabei losließ. Es war befreiend ihn wieder an ihrer Seite zu haben. Er kannte sie auf der einen Seite so gut, auf der anderen so schlecht. Sie war eine grandiose Schauspielerin, nur erkannte er nicht, wann sie log und wann nicht.
Für heute zumindest hatten sie den Status quo der Win-Win-Situation wiederhergestellt.
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Inzwischen ist es #9 in Dramione... keine Ahnung wie das passiert ist... wirklich nicht...
Ich tippe auf einen Fehler in der Software.
(Falls sich jemand fragt: Warum Ron x Susan? Die Antwort: ich wollte das Ron sich weiterentwickelt, nicht zurück. Lavender hätte eine charakterliche Rückentwicklung bedeutet... die kann es durchaus geben, wäre allerdings für diese Story schlecht gewesen, weil ansonsten Hermione die am weitest entwickelte Charakterbeziehung gewesen wäre.)
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Die WinWin Situation (Dramione)
RomanceWill man einen Plan für eine gute Intrige spinnen, fragt man am Besten einen Slytherin. Doch in dieser speziellen Situation, ist es der Slytherin, der einer Gryffindor anbietet Teil einer Intrige zu werden, natürlich nicht ganz selbstlos. Aber Pläne...