2. Kapitel

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     Vollkommene Wärme umgab mich. Feuer knisterte im Kamin, es roch nach gemahlenem Kaffee, nassem Hund und Waffeln. Blinzelnd öffnete ich die Augen und sah mich um. Eine warme Wolldecke war um meinen Körper geschlungen. Zwei Hunde lagen auf meinen Beinen, der andere hatte den Kopf auf meine Schulter gebettet. Im Kamin knisterte wirklich ein Feuer und warme Sonnenstrahlen fielen durch das Fenster hinein auf mein Gesicht. Ich lag auf der Couch, was meine Rückenschmerzen erklärte, doch das störte mich momentan nicht. Die drei Hunde hoben die Köpfe, als sie merkten, dass ich wach war. Bronco, der seinen Kopf auf meiner Schulter hatte, schleckte mich ab.
     Lachend drehte ich den Kopf leicht weg, doch er leckte mich weiter ab, bis ich ihn sanft von mir schob. Am Boden vor der Couch lagen fünf weitere Huskys. Die zwei auf meinen Beinen rührten sich nun auch und kaum waren sie von meinen Beinen und Füßen, vermisste ich ihre Wärme, die sie mir gespendet hatten. Der mit der braunen Fellzeichnung hatte eisblaue Augen, die mich aufmerksam musterten. Der komplett schwarze Husky legte den Kopf schief und musterte mich. Im nächsten Moment ertönten Schritte und kurz darauf stand der junge Mann von gestern im Türrahmen von der Küche zum Wohnzimmer. Lässig lehnte er sich an den Türrahmen und nahm einen Schluck von seinem Kaffee. »Du hattest Glück, dass meine Hunde dich gehört haben. Sonst wärst du vermutlich nie angekommen und auf halben Weg erfroren.« Die Kälte in seinen Augen und dieser herablassende Blick brachten mich auf 180.
      Mir war ja selbst klar, dass das keine Glanzleistung gewesen war und dass so viel hätte passieren können, doch er musste mich nicht gleich so behandeln als wäre ich ein kleines Kind. »Ich komme schon seit Jahren hierher. Ich weiß ganz genau was hier los ist, okay? Ich weiß selbst, dass das gefährlich war. Aber mein Auto wäre nicht mehr angesprungen und es wäre nicht warm genug geworden. Ich musste also etwas tun.« Dieser Kerl wagte es tatsächlich eine Braue zu heben und dann ganz ungerührt einen weiteren Schluck von seinem Kaffee zu nehmen, ehe er sagte: »Du wirkst eher wie ein Greenhorn. Ich meine, deine Hose? Nicht wasserdicht. Deine neopinken Schuhe? Die sieht man zwar gut, aber die halten die Wärme nicht lang genug in deinen Schuhen. Deine komische Mütze geht nicht über deine Ohren und hält diese nicht warm. Und bei deinen kinnlangen Haaren will ich gar nicht erst anfangen! Silbergrau gefärbt. Möchtest du morgen etwa in Rente gehen und übermorgen ins Grab fallen oder warum möchtest du unbedingt graue Haare?«
     Ich spürte wie Hitze in meine Wangen schoss. Nicht weil er recht hatte, sondern weil er dachte, dass er so mit mir sprechen konnte! Viel zu schnell stand ich auf. Im ersten Moment drehte sich alles, doch ich hielt mich aufrecht, nur ihm nicht schon wieder einen Grund zu geben über mich herzuziehen. »Jetzt hör mir mal zu, ja? Meine „Stay weird" Mütze, wo das „Stay weird" falsch herum steht, ist meine Lieblingsmütze. Ich ziehe sie aber nicht an, wenn ich längere Wanderungen mache, weil ich weiß, dass sie meine Ohren nicht warm hält. Jetzt zu meiner Hose. Ja, sie ist nicht wasserabweisend, aber das war nur meine Hose für die lange Fahrt! Und meine Schuhe konnte die Wärme nur nicht halten, weil Schnee hereingekommen ist, als ich im Tiefschnee aus meinem Auto gestiegen bin! Und zu meinen Haaren, Mister ich bin ja ach so perfekt. Sie sind silberblond! Ich wollte mal etwas Neues ausprobieren. Man verurteilt eine Person nicht nach der Haarfarbe!« Bei meinem lauten Ton winselten die Hunde auf.
     Dieser Kerl legte den Kopf schief und musterte mich. »Wirst du immer so rot, wenn du wütend wirst?« Das freche Grinsen, dass so scharf wie ein Messer war, regte mich auf und drohte erneut mich auf 180 zu bringen. Das Blut rauschte nur so durch meinen Körper hindurch, die Kälte, die ich gestern noch gespürt hatte war wie verfolgen und am liebsten hätte ich ihm dieses scheiß Grinsen aus dem Gesicht geschlagen. »Woher wusstest du, dass ich hier über den Winter wohne?«, fragte ich, schluckte die Wut hinunter und bemühte mich freundlich zu sein. Denn ich wusste, dass jeder Dämonen hatte, mit denen er zu kämpfen hatte. Der unverschämt freche, aber gutaussehende Kerl vor mir runzelte die Stirn und neigte den Kopf schräg. Sein Blick sagte mir, dass er mehr als verwirrt war.
     Die Furche zwischen seinen Augenbrauen ließ darauf schließen, dass er nicht ganz wusste, was er dazu sagen sollte. Eine dunkle Strähne fiel ihm ins Gesicht und überdeckte sein rechtes, eisblaues Auge. »Ich weiß nicht, wie sehr den Kopf unter der Sache gelitten hat, aber ich habe diese Hütte für den Winter gemietet. Zwei Wochen. Kann es sein, dass du dich vielleicht lieber noch mal hinlegen solltest?« Diese herablassende Art gefiel mir nicht. Es gefiel mir nicht, wie er mit mir sprach. Wie er so tat, als wäre ich auf den Kopf gefallen und wäre dumm. Ich hasste seine Art und war kurz davor auf ihn loszugehen. Die Hunde, die meine Anspannung spürten, liefen nun unruhig umher, anstatt ruhig auf dem Boden zu liegen. Verübeln konnte ich es ihnen nicht, da ich gerne dafür bereit war ihrem Herrchen zu zeigen, wie man andere Leute richtig behandelte.
     »Jetzt hör mir mal zu, ja? Ich komme seit Jahren hierher. Billy - Joe hat mir die Hütte über den Winter vermietet. Ich komme jedes Jahr um die gleiche Zeit. Immer über Weihnachten.« Dieser Kerl wagte es tatsächlich eine Braue zu haben und frech zu grinsen. »Nein, Billy - Joe hat mir die Hütte für diese zwei Wochen vermietet.« Ungerührt ging er an mir vorbei zu einer der vielen Taschen, die am Boden lagen. Er kramte darin herum und kaum hatte ich mich versehen, holte er einen Zettel hervor. Den gelben Bestätigungszettel der Buch, den ich auch hatte. Als ich einen Blick auf das Datum warf, erstarrte ich. Es war das gleiche Datum, der gleiche Zeitraum.
     Ein Kloß bildete sich in meinem Hals und ich sah ihn an. Herausfordernd musterte der Fremde mich. Um mich nicht bloßzustellen lief auch ich nun zu meiner Tasche und holte den Zettel hervor. Frech grinsend hielt ich ihm ihn vor. Seine eisblauen Augen flogen über den Zettel hinweg und er erstarrte, als er das Datum sah und begriff, dass Billy - Joe wohl einen kleinen Fehler begangen hatte. Ein Muskel an seinem markanten Kiefer zuckte und dann richteten sich sein kalter Blick auf mich. Wie Pfeile bohrten sich seine Augen in meine und wenn Blicke töten können, wäre ich in diesem Moment auf den alten Teppichboden gefallen und hätte nie wieder die Schönheit Alaskas erblickt.
     »Ist dieser alte Kauz jetzt etwa schon zu blöd seine Hütte zu vermieten?«, knurrte er verärgert und gab mir den Zettel wieder. Seine Worte brachten ein Fass zum Überlaufen. Wut rauschte so schnell durch meinen Körper, dass ich sie nicht mehr aufhalten konnte. Ihre Worte sammelten sich auf meiner Zunge und schossen so schnell heraus, dass ich sie nicht kommen sah. »Wie kann man eigentlich so sein wie du, hm? Er mag zwar alt sein, aber jeder macht mal Fehler. Was ist dir eigentlich über die Leber gelaufen? Bist du immer so arrogant oder ist heute nur ein schlechter Tag für dich?« Nun hob dieser Kerl schon wieder eine Braue, als wäre das normal. Als würde er nie etwas anderes tun. Lässig verschränkte er die Arme vor der Brust und sorgte somit dafür, dass sein grauer Sweater an den Schultern etwas spannte.
     »Dir ist schon klar, dass wegen ihm einer von uns gehen muss und das werde sicher nicht ich sein, weil ich vor dir hier war, Prinzessin.« Das letzte Wort spuckte er mir nur so vor die Füße. Prinzessin. Als wäre ich verwöhntes Großstadtkind. Dabei kannte ich mich in der Wildnis aus, brauchte keinen Mann, der für mich sorgte und kam gut allein zurecht. »Erstens bin ich keine Prinzessin, zweitens können wir doch auch einen Deal machen. Die Hütte ist groß genug für zwei Leute. Okay, vielleicht kann ich nicht ganz so gut mit Hunden, da sie mir ab und an Angst machen, trotzdem können wir doch beide hier bleiben. Ich bin so oder so viel in der Natur unterwegs, du sicher auch. Wir werden also nur hier schlafen. Wir müssen nicht mal zusammen essen.« Freudlos lachte der Kerl vor mir auf. »Zwar habe ich dich gerettet, aber ich weiß nicht, wie du heißt oder wie du bist. Du könntest mich ausrauben.«
     Nun lachte ich freudlos auf und konnte nicht ganz fassen, dass dieser Kerl das in Erwägung zog. Fassungslos schüttelte ich den Kopf und musterte diesen arroganten Mistkerl vor mir. »Ich bin Sky Rivers. Ich bin 23 Jahre alt, ich liebe es Steaks zu essen und saure Gurken zu verschlingen. Ich wandere gerne und schnitze gerne. Ich bin bereit mich deinen Hunden zu stellen, da sie ganz lieb wirken und ich bin bereit dir mein Lieblingszimmer zu überlassen.« Ich streckte ihm die Hand hin, obwohl ein Teil in mir ihm am liebsten eine verpassen wollte. Doch ich hielt mich an meinen Vorsatz, immer so nett wie möglich zu anderen zu sein, egal wie sie einen behandelten. Einen Moment lang starrte der Kerl mich an und im ersten Moment glaubte ich so etwas wie Bewunderung in seinen Augen aufblitzen zu sehen, doch so schnell es auch gekommen war, so schnell wurde dieser Anflug einer Reaktion durch eisige Kälte ersetzt.
     Trotz der Kälte in seinen Augen schüttelte er meine Hand. Eigentlich hatte ich erwartet, einen kalten Schauer bei seiner Berührung zu spüren, stattdessen spürte ich ein merkwürdiges Kribbeln, dass meinen Arm hinaufjagte. »Ich bin Reece Mc'Cloud. 25 Jahre alt und liebe es mit dem Hundeschlitten durch die Natur zu fahren und meinetwegen wäre ich bereit mit dir das Haus zu teilen, da meine Hunde mir sonst die Ohren vollwinseln würden, so wie Bronco nach dir gesucht hat und Junior sich heute Nacht sofort auf dich gelegt hat, um dich wärmen, obwohl sie genau wissen, dass die Couch tabu ist. Und wenn Billy - Joe dir die Hütte vermietet, kannst du ja nicht so schlimm sein.«
     Erleichterung strömte durch meinen Körper, mit Überraschung gepaart, da ich nicht erwartet hatte, dass er so schnell nachgeben würde. Doch er schien nachgegeben zu haben. Als die Hunde meine Entspannung spürten, lies ihre Anspannung ebenfalls nach und sie lagen wieder ganz ruhig am Boden und beobachteten uns beide, wie wir noch immer unsere Hände hielten und uns in die Augen sahen. Die Sekunden schienen plötzlich zu Minuten zu werden und die Welt um mich herum rückte einen Moment lang in den Hintergrund. Seine Augen hatten die Farbe von Eiskristallen, während ich sturmgraue Augen hatte. Seine Augen blitzten gefährlich und ich löste meine Hand aus seiner ehe ich mich noch an seiner Berührung schneiden würde.
     »Also ist es abgemacht«, stieß ich mühsam hervor, nur damit ich etwas zu sagen. Reece nickte und sah zu seinen Hunden. Auch ich drehte mich langsam zu den Huskys um. Diese acht lagen friedlich am Boden, blickten zu uns auf und schienen uns zu beobachteten. »Drei von meinen Rabauken durftest du bereits kennenlernen. Der mit den zwei verschiedenen Augen ist Bronco, mein Leithund neben Nanook.« Er deutete auf den komplett schwarzen Husky mit den braunen Flecken um seine Augen. »Er ist bereits im Rentenalter, aber er möchte einfach nicht aufhören den Schlitten zu ziehen. Der dritte, der so an dir gehangen ist, ist Junior.« Reece deutete auf den Husky, der die gleiche Augenfarbe wie sein Herrchen haben zu schien und das hellbraune Fell.
      »Er ist der Jüngste in der Gruppe. Zwei Jahre alt. Aber der kräftigste von ihnen, weswegen er mit Daddy als erstes vor den Schlitten gespannt wird.« Er deutete auf einen Husky, der ebenfalls eine schwarze Fellzeichnung hatte, doch dieser hatte blaue Augen und eine andere Zeichnung als Bronco, weswegen man sie nicht verwechseln würde. Dann deutete er auf vier weiß-graue Huskys, die ich kaum unterscheiden konnte. »Und das sind vier Welpen aus dem gleichen Wurf. Einmal Ice, man erkennt ihn an seinen grauen Augen, dann Ghost, der sich anschleicht wie ein Geist und von hinten auf deinen Rücken springt, um dich abzulecken. Dann noch Silver und Shadow. Man kann sie schwer auseinander halten aber glaub mir, wenn man sie mal näher kennt, ist das ganz leicht. Silver ist eine männliche Zicke aber auch ganz süß, wenn er will. Shadow lässt sich nicht gerne etwas von ihm sagen, aber sie kommen miteinander aus.«
Bei jedem Wort war da dieses Funkeln in seinen Augen, wenn er seine Hunde ansah. Er schien wirklich sehr an ihnen zu hängen. »Nimmst du auch an großen Wettkämpfen mit ihnen teil?«, hakte ich aus Neugier nach. Sein Blick glitt zu mir und bei der Verschlossenheit und Kühle in seinem Blick hatte ich das Gefühl, dass er die Wärme des Feuers, dass im Kamin knisterte, einfach aufsog und pure Kälte zurückließ. Ein eisiger Schauer jagte meinen Rücken hinunter. »Nein.« Das war meine einzige Antwort. Da ich nicht wagte weiter nachzuhaken zuckte ich mit den Schultern und lief an ihm vorbei in die Küche, um mir eine heiße Schokolade zu machen. Hinter mir ertönten leise Schritte, die über den Teppich schlichen. Ich drehte mich um und erblickte Junior, der mir folgte. Als ich zu Reece sah, rollte dieser mit den Augen.
       »Die erste Frau und sie drehen durch.« Leise lachte ich und sah Junior an, der mich aufmerksam beobachtete und mir in die Küche folgte. In aller Ruhe machte ich mir meine heiße Schokolade und war erstaunt, dass Junior nicht bettelte. Ganz ruhig lag er auf dem Boden und ignorierte die Geräusche, die ich machte. Mein Magen gab ein lautes Knurren von sich und sah auf die Waffeln, die dort in der Küche lagen. »Kann ich mir eine davon nehmen?«, fragte ich Reece vorsichtig, der im Türrahmen stand und seinen Kaffee trank. Er zuckte mit den Schultern. »Weiß nicht. Kannst du?« Entnervt rollte ich mit den Augen. »Darf ich mir eine Waffel nehmen?« Angestrengt versuchte ich einen freundlichen Ton anzuschlagen und zwang mich ihm ein Lächeln zu schenken.
       Stumm nickte er und trank erneut einen Schluck von seinem Kaffee. Ich fischte mir also einen Teller heraus, legte die Waffel darauf, nahm meine dampfende warme Tasse in die Hand und nahm mir noch ein dickes Glas gefüllt mit Nutella. Reece hob eine Braue. »So viel Kalorien am Morgen? Bist du sicher, dass du das machen solltest?« Dabei glitt sein Blick über mich hinweg. Heftiger Schmerz durchzuckte meine Brust und sorgte dafür, dass mir einen Moment lang die Luft zum Atmen blieb. Ich wusste, dass ich etwas mehr auf den Rippen hatte und nicht die Modelfigur hatte. Meine Hüften waren etwas breiter und ich hatte ein paar Speckröllchen am Bauch, doch dafür hatte ich mich nie geschämt, da ich es normal fand, wenn man mehr auf den Rippen hatte.
     Unter seinem Blick fühlte ich mich aber schlecht und hatte das Bedürfnis mich zu verstecken. »Ist das jetzt dein Ernst?«, zischte ich. Junior sprang auf und winselte, als er zwischen uns beiden hin und her sah. Auch Bronco kam heran und streckte seinen Kopf hinter Reece' Beinen hervor. Reece sah mich an und dann leuchte Erkenntnis in seinen Augen auf. »So war das nicht... Ich wollte damit nicht andeuten, dass du dick oder so wärst, denn das bist du nicht. Nur diese Kalorien schon am Morgen können nach so vielen Stunden Schlaf in die Hose gehen. Eigentlich solltest du etwas anderes essen.« Irritiert hob ich eine Braue. »Ich habe aber Hunger. Wo ist der Unterschied in dem, was ich esse?« Er zuckte mit den Schultern. »Das ist schwere Kost für deinen Magen nach so vielen Stunden nichts essen. Außerdem ist die Kombination eher... schlecht. Davon bekommst du sicher Bauchweh. Das ist viel Zucker.«
      Ich schnaubte und lief einfach an ihm vorbei und setzte mich an den großen Holztisch im Wohnzimmer und blickte hinaus auf die bezuckerte Landschaft, die im Licht der Sonne glitzerte. Die dunklen Wolken von gestern hatten sich verzogen, doch die Bäume wiegten sich noch immer im Wind und der Neuschnee wurde aufgewirbelt. Vereinzelt rieselte der Neuschnee von den Baumkronen und Ästen herab, da diese den Schnee nicht mehr halten konnten. Gedankenverloren trank ich einen Schluck von der heißen Schokolade und spürte so nicht die Süße auf meiner Zunge, die ich sonst so sehr liebte. Seine Worte hatten sich in meinen Kopf gesetzt und widerholten sich dort wie ein Echo. Laut und deutlich. So schlimm, dass ich nicht wusste, was ich davon halten sollte.
      Es war... schrecklich. Seine Worte hatten mich getroffen, obwohl er gesagt hatte, dass er sie nicht so meinte. Ein Teil in mir glaubte ihm allerdings nicht so ganz. In Zeitlupe glitt mein Blick zur Waffel und zu dem Glas Nutella, dass daneben stand. Der Hunger schien vergangen. Ein Teil in mir hasste es, so auf Worte von anderen zu reagieren, denn ihre Meinung konnte mir egal sein. Sogar mehr als egal. Dass es mir so nahe ging zeigte nur, dass die nächsten zwei Wochen anstrengend werden würden. Denn eigentlich war es mir sonst egal, was andere dachten. Also redete ich mir ein, dass ich nur zwei Wochen mit ihm aushalten musste und bestrich meine Waffel großzügig mit noch mehr Zucker.
      Dann sah ich ihn an undbiss herzhaft und provokant hinein, selbst wenn er recht haben sollte, dass ichBauchweh bekam. Es interessierte mich nicht die Bohne. Ich würde essen, was ichwollte. Er konnte davon halten, was er wollte.

Frozen Together ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt