Kapitel 42: Endlich zu viert

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Die Nacht ist eine schlechte Nacht. Es ist Januar. Besser gesagt 4 Tage nach dem errechneten Geburtstermin. Max schläft in der Zeit bis zur Geburt bei Chris Mutter. Zusammen haben wir das Weihnachtsfest und Silvester verbracht. Ein entspanntes Fest. Der Wecker zeigt kurz nach halb vier morgens an. Doch wirklich schlafen kann ich nicht. Der Rücken schmerzt und mein Bauch ist hart. Leise schlage ich die Decke zurück und klettere aus dem Bett. Meine Hände platzieren sich auf meinem Bauch und ich laufe ins Bad. Ich stelle mich vor das Waschbecken und lasse das Wasser über mein Handgelenk laufen. Irgendwie krampft sich mein Unterleib zusammen. Erschrocken keuche ich auf. Fruchtwasser läuft mir die Beine entlang. Oh Gott. Es geht los.
,,Chris." rufe ich laut und atme tief durch. ,,Chris komm schnell." schreie ich nun. Ein verschlafener Chris kommt ins Badezimmer. Die Haare verstrubelt und die Augen ganz klein.
,,Was ist los?" fragt er müde.
,,Ich... meine Fruchtblase ist geplatzt. Ich habe Wehen." sage ich hektisch. Schlagartig ist er wach.
,,Und nun?" panisch fährt er sich durch das Haar.
,,Ich muss ins Krankenhaus." erkläre ich und atme tief durch.
,,Ja. Natürlich." er rennt ins Schlafzimmer und zieht sich an. Durch den Flur hüpfend, zieht er sich eine Hose an. Schnell putzen wir uns die Zähne. In der Zeit achte ich darauf in welchem Abstand die Wehen kommen. 10 Minuten. Er schnappt meine Tasche und ich schlüpfe in Schuhe und Jacke.
,,Geht es mit den Schmerzen?" fragt er mich und macht den Motor des Autos an.
,,Bis jetzt ja. Leichte Wehen." murmle ich und schnalle mich an.
,,Dann ist ja gut."
Chris fährt auf schnellsten aber sichersten Weg ins Krankenhaus. Dort werden wir direkt auf die entsprechenden Station weitergeleitet.
,,Gehen Sie sich noch einen Kaffee holen." eine Hebamme auf der Station  schmeißt Chris charmant aus dem Zimmer. In der Zeit werde ich für die Entbindung fertig gemacht. Ein letzer Ultraschall wird gemacht und ich werde ans CTG angeschlossen. Die Herztöne des Babys werden gemessen und die Wehentätigkeit werden aufgezeichnet. Chris kommt nun zu mir. Er küsst meine Stirn.
,,Alles gut?" fragt er mich und hält meine Hand.
,,Ja, alles gut." seufze ich und verziehe schmerzhaft das Gesicht. Eine leichte Wehe überrollt mich.
,,Ich bin furchtbar nervös." brummt er und ich halte seine Hand gedrückt.
,,Ich auch." flüstere ich. Es wird an der Tür geklopft. Eine junge Hebamme kommt herein.
,,Hallo. Ich bin Schwester Sandra und ihre zuständige Hebamme. Wir werden Sie nun in den Kreißsaal  bringen. Ist es das erste - oder das zweite Kind?" plappert die junge Frau.
,,Das zweite." berichte ich und lasse mich mit Chris in den Kreißsaal gebracht. Von Minute zu Minute werden die Abstände zwischen den Wehen kürzer. Wie von mir verlangt atme ich und kralle mich an Chris fest.
,,Der Muttermund ist noch nicht richtig offen. Nicht pressen." die Hebamme lächelt ermutigend.
,,Wird es ein Mädchen oder ein Junge?" fragt sie uns Beide.
,,Ein Junge." lächelt Chris.
,,Und ihr erstes Kind? Wird es ein großer Bruder oder eine große Schwester?" hackt sie weiter nach.
,,Ein großer Bruder." murmle ich. Sandra nickt und schaut wieder wie weit der Muttermund geöffnet ist.
,,Also. Der Muttermund ist nun weit genug geöffnet, die Wehentätigkeit und die Herztöne sind optimal. Bei der nächsten Wehe pressen Sie bitte."
,,Na Gott sei Dank." murmle ich. Mittlerweile habe ich angefangen zu schwitzen. Der Schmerz ist unglaublich stark. Chris Hand ist auch ganz schön in Mitleidenschaft gezogen. Beruhigend streicht er mir über den Kopf.
,,Du schaffst das." murmelt er und ich spüre die nächste Wehe schon.
,,Nur noch ein paar mal. Ich kann den Kopf schon sehen. Will der Vater mal sehen?" fragt die Hebamme begeistert.
,,Oh...ähm lieber nicht." dankend lehnt Chris ab.
,,Er kann kein Blut sehen." keuche ich und atme tief durch. Das letzte mal presse ich und der Schmerz ist weg. Ein Schrei durchdringt den Raum. Sandra zeigt uns ein verschmirtes Baby. Die Nabelschnurr wird durchtrennt und das Kind in den Nebenraum gebracht. Keine 5 Minuten später überbringt uns unser Baby.
,,Ich gratuliere Ihnen zur Geburt eines gesunden Jungen. Haben Sie ein Namen?" lächelnd legt sie mir das in einem Tuch eingewickelte Baby auf die Brust. Chris laufen die Tränen herunter und er legt seinen Kopf an meinen. Eine Hand legt er auf das Baby und ich tue es ihm gleich. Mit meiner anderen Hand umschlinge ich seinen Kopf. Überglücklich laufen mir die Tränen über die Wange.
,,Emil Reinelt." sage ich und schaue diw Hebamme an.
,,Ich bin so stolz auf dich." Chris küsst meine Stirn. Chris darf nun den kleinen waschen. Nach dem anlegen werden wir auf ein Zimmer gefahren.  Emil schläft nun in einem kleinen Bett. Chris ruft nun die Familie an. Eine Schwester hilft mir nun dabei mich etwas frisch zu machen. Immerhin fühle ich mich ein wenig wacklig auf den Beinen. Kaum liege ich im Bett kommt Chris herein.
,,Die Familie kommt gleich. Max ist ganz aufgeregt." lächelt Chris erschöpft. Er hat Augenringe. Doch seine Augen strahlen vor Glück.
,,Er hat deine dunklen Haare und deine Nase." schmunzle ich und setze mich etwas aufrechter hin.
,,Ich hoffe mal es ist ein Kompliment."  Chris hebt die Augenbraue und sieht mich ernst an.
,,Natürlich." kontere ich und grinse glücklich.
,,Willst du noch Tee?" fragt mich Chris und zeigt auf die leere Tasse mit Stilltee.
,,Nachher." lächle ich. Auf dem Flur sind Geräusche zu hören. Es klopft an der Tür. Die Familie kommt. Andreas und Steffi aber ohne die Kinder, die sind immerhin in Schule und Kindergarten. Jedoch ist Heidi mit Max da. Gespannt klebt Max am Bettchen von Emil. Chris wird in der Zeit von seiner Mama umarmt. Ihr laufen Tränen der Freude die Wange herunter.
,,Ach Mama du musst doch nicht weinen." vorsichtig streicht er ihre Träne weg.
,,Ich bin so stolz auf dich und Papa wäre und ist es auch." sie drückt ihn von sich weg und zieht mich an ihre Brust.
,,Ach Bruder. Du kannst ja doch was." kichert Andreas und zieht ihn an sich. Lachend zieht er ihn an sich und mir wird bewusst das gerade alles perfekt ist. Endlich sind wir nun zu viert. Max klammert sich strahlend an Chris und Beide blicken glücklich in das Bett. 

Hallo ihr Lieben. Vielen Dank für eure Kommentare und Votings. Dies ist das Ende dieser Geschichte und ich hoffe es hat euch gefallen. Lasst doch bitte ein Kommentar oder ein Voting da. Vor allem wünsche ich euch einen guten Rutsch ins neue Jahr. Bleibt bitte alle gesund.
PS. Das erste Kapitel meiner neuen Fanfiction ,,Wenn Magie Träume wahr werden lässt." ist online. Ich würde mich sehr über eure Unterstützung bei der neuen Fanfiction freuen

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