Kapitel 11: Heiligen Hallen

518 25 8
                                    

Der Regen prasselt auf die Frontscheibe meines Autos. Mein Blick fällt auf die Adresse die mir Chris gesendet hat. Gut ich bin richtig. Schon sein rotes altes Auto, das Haus mit dem riesigen Zaun darum und den riesigen Werkstattkomplex sollten schon auffallend sein. Langsam steige ich aus dem Auto. Mit schnellen Schritten laufe ich zum Bürokomplex. Die Tür kann ich leicht öffnen. Der Eingang ist wirklich schön gestaltet. Ein Sofa für Besucher und ein paar Poster hängen an der Wand. Auf dem Boden liegt Teppich verlegt.
,, Hallo." rufe ich in die Räume herein. Ich höre einen Bürostuhl rollen. Dann sind Schritte zu hören. Chris steckt seinen Kopf durch die Tür.
,, Anna." er kommt auf mich zu und ich muss automatisch lächeln. Wir fallen uns um den Hals. Kurz küssen wir uns einfach. Ich atme tief durch. Meine Schmetterlinge fliegen im Bauch.
,, Komm ich zeige dir mein Büro und dann die Werkstatt." er nimmt meine Hand und zieht mich mit. Ich kichere leise. Das Büro der Beiden ist riesige. Die Schreibtisch sind überfüllt mit Papierkram. Auf einem liegt Schokoladenpapier.
,, Das ist deiner oder?" ich zeige mit meinem Finger auf den besagten Tisch.
,, Ja. Woher?" fragt er mich.
,, Das Schokoladenpapier auf dem Tisch ist das gleiche wie die im Krankenhaus." berichte ich und streiche mir unsicher eine Strähne aus dem Gesicht.
,, Du erinnerst dich daran? Also an diese Kleinigkeit."
,, Natürlich. Ich erinnere an alles was du mir erzählst. Aber mal eine anderes. Wenn ihr hier Besprechungen habt, stört ihr den Anderen nicht?" neugirig blicke ich mich weiter um.
,, Wir können eine Trennwand herunter lassen. Andreas ist für die Arbeit mit der Technik zuständig. Ich hingen für Musik und Licht. Naja und alles was knallt." er lacht selber über diesen Witz. ,, Komm ich zeige dir die Werkstatt." er greift nach meiner Hand und zieht mich in die Werkstatt. Diese ist gigantisch. Überall stehen Illusionen herum. Einige sind fertig. Andere wiederum werden noch gebaut. An der Wand hängen Seile ordentlich aufgewickelt, Schraubenzieher und anderes Werkzeug hängt ordentlich und der größe nach geordnet an der Wand. Überall stehen Kisten herum. Sogar eine kleine Bühne existiert mit ein paar Stühlen davor. Wir bleiben stehen.
,, Wow." bringe ich über die Lippen.
,, Das denke ich mir jedes mal."
,, Wenn man die Seile sieht, könnte man denken ihr habt ein fifthy shades of Grey Fetisch." ich blicke in sein Gesicht. Schon bei der Vorstellung werde ich rot.
,, Oh nein." lacht er laut. ,, Auf so etwas stehe ich nicht." ein natürliches Lächlen fährt durch sein Gesicht.
,, Da habe ich aber Glück." grinse ich und greife nach seiner Hand.
,, Es ist ein Wunder was ihr hier geschaffen habt." von selber kuschle ich mich an seine Seite.
,, Oft frage ich mich ob ich einfach nur träume." er legt einen Arm um mich.
,, Das glaube ich dir." ich schmunzle und lege den Kopf in den Nacken.
,, Wie gefällt es dir?"
,, Sehr gut. Aber könntest du mir mal ein paar Illusionen erklären?'' frage ich ihn.
,, Na gut." seufzt er. Er erklärt mir ein paar Illusionen. Naja nur das was sie damit machen. Das IPad und den Schmetterling finde ich am schönsten.  Ich beisse mir auf die Lippe. Es ist verdammt schön hier. Chris zieht mich an sich und küsst mich nun. Ich seufze und stelle mich auf meine Zehnspitzen. Er riecht unheimlich gut und ich kralle meine Hände in seinen Nacken.
,, Ihhhhh Pappppppaaaaa. Onkel Chris küsst eine Frau." ruft eine Kinderstimme. Erschrocken fahren wir auseinader. Das Kind ist weg aber ich kann Andreas laut lachen hören. Andreas kommt rein. Er hat einen Bart und seine Haare liegen normal auf seinem Kopf.
,, Hallo Anna." begrüßt mich Andreas und zieht mich in eine kurze Umarmung. Irritiert erwiedere ich die Umarmung.
,, Schön dich zu sehen." lächle ich und   löse mich von ihm.
,, Wie geht es Max?"
,, Ganz gut soweit. Die Transplantation ist vorbei. Jetzt heißt es abwarten und Tee trinken. Chris sorgt für Abwechslung in der Klinik."
,, Ach das freut mich." Andreas geht zu Chris. Dieser möchte am liebsten im Boden versinken.,, Mensch Bruder.  Da finde ich dich knutschend in der Werkstatt." lacht er und schlägt ihm freundschaftlich auf die Schulter.
,, Bruder. " ruft er. Ich hebe die Hand und streiche mir eine Strähne zurück.
,, Ach komm schon Chris. Wurde ja auch mal Zeit. Aber sag mir das nächste mal bescheid. Immerhin hat dich Moritz beim knutschen erwischt. Hätte nie gedacht, dass dich eine will." damit dreht er sich um und verschwindet aus der Werkstatt.
,, Bruder." schreit Chris ihm hinter her. Ich lache leise.
,, Findest du das etwa lustig?" fragt er mich.
,, Nein. Überhaupt nicht."
,, Ach darum lachst du auch so laut." er zieht mich an sich.
,, Das ist nur, weil ich mich so freue dich zu sehen. " lache ich und schlage auf seine Schulter.
,, Na das glaube ich dir mal." er löst sich von mir.
,, Möchtest du etwas trinken?" freundlich blickt er mich an und macht das Licht wieder aus.
,, Ja ein Kaffee bitte." bestelle ich.
Zusammen gehen wir in die Küche und Chris setzt die Maschine in Gang.
,, Ich wusste gar nicht, dass Andreas hier in der Nähe wohnt. " stelle ich fest.
,, Der wohnt hinter der Steinfestung." er zeigt mit dem Finger auf das hohe Gartentor und die hohe Mauer.
,, Warum hat sich Andreas so eingebaut?" frage ich ihn.
,, Naja die Adresse des Firmensitz steht im Internet. Daher standen hier schon wildfremde Leute vor dem Haus. Wir lieben unsere Fans ja wirklich sehr. Aber unser Privatleben geht sie nun wirklich nichts an. Wir sagen das was wir berichten wollen. Andreas und ich wollen, dass die Familie in Ruhe leben kann. Dazu zählt auch, dass die Kinder in Ruhe aufwachsen können." berichtet er und kippt den Kaffee in 2 Tassen. Ich nehme eine Tasse dankend entgegen. Er riecht fantastisch. Langsam nippe ich daran.
,, Das ehrt euch sehr. Aber ich glaube ich kann deinem Neffen nie wieder in die Augen sehen." seufze ich und umschließe die Tasse mit meinen Händen.
,, Warum das denn?" irritiert runzelt er die Stirn.
,, Er hat gesehen wie ich seinem Onkel die Zunge in den Hals stecke." spreche ich das unausweichliche aus.
,, Daran wird er sich wohl gewöhnen müssen. Denn ich werde dich immer küssen. Egal wann und egal wo." er drückt mir wieder einen Kuss auf die Lippen. Damit kann ich absolut leben.

Hallo ihr Lieben. Vielen Dank für diese wundervollen Kommentare. Das bedeutet mir so viel. Ich würde mich über mehr Kommentare und Votings freuen.

An Magie glaubenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt