Kapitel 14: Schlaflos

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Genervt drehe ich mich von einer Seite auf die andere. Ich liege seit 3 Stunden im Bett. Doch geschlafen habe ich immer noch nicht. Der Regen prasselt gegen mein Fenster. Mein Wecker zeigt mitlerweile 1:10 Uhr an. Chris ist vor 30 Minuten in seiner Wohnung angekommen. Eine Tourwoche liegt hinter ihm. Tappsige Schritte sind zu hören. Langsam geht die Tür auf und Max kommt herein.
,, Mama ich kann nicht schlafen."
,, Ich auch nicht  Max." ich schlage die Decke zurück. Max setzt sich auf mein Bett.
,, Können wir zu Chris?" bittet er und zieht eine Schnutte.
,, Das geht doch nicht Max. Chris schläft schon." versuche ich ihm auszureden.
,, Ach bitte Mama." fleht er und zieht einen Schmollmund.
,, Nein Max!"
,, Bitte, bitte Mama." dazu setzt er seinen  seinen Welpenblick auf. Wie kann ich da nein sagen.
,, Ausnahmsweise."
Freudig springt er aus dem Bett und läuft in sein Zimmer. Schnell werfe ich ein paar Sachen in meine Reisetasche. Max schlüpft in seine Gummistiefel. Darauf ist Feuerwehrmann Sam. Dazu noch eine Regenjacke und es geht los. Schnell huschen wir zum Auto. Es geht los und ich fahre das kurze Stück zu Chris. Zusammen stehen wir nun vor seiner Tür. Ich klingle nun zum dritten mal. Endlich ertönt der Summer und ich drücke die Tür auf. Max drückt auf den Lichtschalter. Auf leisen Sohlen gehen wir die Treppe hoch. Ein verschlafender Chris macht  uns die Wohnungstür auf. Seine Haare sind verstrubbelt und seine Augen sind klein. Er trägt eine Jogginghose und ein weißes Tshirt.
,, Was macht ihr denn hier?" fragt er uns verschlafen und reibt sich über das Gesicht.
,, Wir können nicht schlafen und dachten wir können Schlafasyl beantragen." erkläre ich. Das Licht im Flur geht aus und nur das Licht aus der Wohnung dringt in den Flur. Chris öffnet die Tür weiter. Max zieht seine Stiefel aus und schaut uns beide einfach an.
,, Hast du schon geschlafen?" vorsichtig schaue ich ihn an.
,, Ich war gerade dabei einzuschlafen. Aber es freut mich das ihr hier seit."
Ich  helfe Max aus der Jacke und hänge sie neben meiner an die Garderobe. Die Tasche bringe ich ins Schlafzimmer. Ich mache die kleine Nachttischlampe an. Mein notdürftige zusammengebunden Haare löse ich. Dann laufe ich zurück in den Flur, um Max endlich hinzulegen. Ich stocke. Chris hat Max auf den Arm genommen. Stirn an Stirn. Max klammert sich an Chris und hat die Augen geschlossen. Beinah könnte man denken, dass es sich um Vater und Sohn handelt. Mir wird wieder einmal bewusst, dass ich ihm nicht alles geben kann was er braucht. Natürlich kriegt er liebe und wärme. Aber er braucht auch so etwas wie einen Papaersatz. Einen der mit ihm Fußball spielt und mit ihm die coolen Sachen macht.
,, Ich habe dich vermisst." flüstert Max und kuschelt sich noch enger an ihn.
,, Ich euch auch Max. Deine Mama und dich." murmelt mein Freund. Mein Herz zieht sich vor Glück zusammen. Wie sehr wir ihn doch auch vermisst haben.
Herzhaft gähnt Max nun. Langsam dreht sich Chris zu mir um. Er lächelt. Aber so Gefühl zeigt sich in seinem Gesicht. Die müden Augen, das glückliche Lächeln und die weichen Gesichtszüge. Max hing nun mehr an ihm, als das er sich fest hielt. Ich beobachte ihn dabei, wie er eine Decke und ein Kissen organisiert.
,, Soll ich dir etwas abnehmen?"
Verneinend schüttelt er den Kopf. Im Wohnzimmer bettet er Max auf das Kissen. Liebevoll deckt er ihn zu. Ich trette neben ihn und küsse meinen Sohn auf die Stirn.
,,Schlaf gut. Wenn was ist, Chris und ich sind im Schlafzimmer. Ich habe dich lieb."
,, Hm." brummt Max und kuschelt sich in das Kissen.
,, Schlaf gut großer." vorsichtig streichelt er ihn über den Kopf. Leise gehen wir aus dem Wohnzimmer und machen das Licht aus. Nun stehen wir beide uns im Flur gegenüber. Ich stelle mich auf Zehnspitzen und küsse ihn sanft. Es tut unglaublich gut ihn zu küssen. Die Haut an seinen Wangen ist weich. Er riecht schon verschlafen.
,, Ich habe dich auch vermisst." hauche ich gegen seine Lippen und küsse sie noch einmal.
,, Lass uns ins Bett gehen." er greift nach meiner Hand und zusammen gehen wir ins Schlafzimmer. Wir krabbeln ins Bett und decken uns dann zu. Chris zieht mich an seine Brust.
,, Stören wir dich auch wirklich nicht?" frage ich noch einmal nach.
,, Überhaupt nicht. Ehr das Gegenteil. Ich habe endlich jemanden gefunden der mich vermisst und darauf wartet, dass ich nach Hause komme. Ich halte die Frau im Arm die ich liebe und ihr Kind liegt auf meinem Sofa. Was kann ich mehr wollen?" gibt Chris seine Gedanken frei. Sein Herz schlägt ein wenig schneller. Ich kann es nicht leugnen. Auch mein Herz schlägt ein wenig schneller.
,, Du liebst mich?" meine Stimme ist brüchig und es bildet sich ein dicker Kloß im Hals. Es bleibt kurz still. Der Regen trommelt gegen das Fenster. Gespannt warte ich auf seine Antwort.
,, Ja, ich liebe dich. Mehr als alles andere auf der Welt. Max mit eingeschlossen. Nur das ich nicht weis, wie ich das mit der Papa Sache nehmen soll. Seine Frage hat mich nachdenklich gestimmt. Liebst du mich?"
Ich kann seinen erwartungsvollen Blick auf mir spüren und schlucke meinen Kloß herunter.
,, Ich liebe dich. " flüstere ich und hole noch mal tief Luft. ,, Es gibt kein Vergleich oder Wort dafür was beschreibt wie sehr ich dich liebe."
Die Decke raschelt und ich werde ins Kissen gedrückt. Ich kann seine Umrisse erkennen und seinen Atem spüren. Er drückt mir einen Kuss auf die Lippen. Ich ziehe ihn zu mir herunter und küsse seine Lippen.
,, Das mit Max...ich rede mal mit ihm. Fühl dich bitte zu nichts gedrängt oder gezwungen." bitte ich ihn und streiche ihm eine Strähne aus dem Gesicht. Eng kuscheln wir nun miteinader.
,, Ich fühle mich zu nichts gedrängt. Ich möchte nur nicht, dass ich Tims Platz einnehme oder Max das Gefühl bekommt, dass ich tun würde." seufzt er und erzählt von seinen bedenken.
,, Ich weis Chris. Aber ich glaube, dass du es nie schaffen würdest ihm dieses Gefühl zu vermitteln. Dafür hängt er viel zu sehr an dir. Er fragt oft nach dir und freut sich immer dich zu sehen." grummele ich verschlafen.
,, Das freut mich."
Das ist das letzte was wir so wirklich machen. Ich werde nun langsam müde und der Regen erfüllt seinen Zweck. Sanft wiegt er mich in den Schlaf und ich schlafe in den Armen meiner Liebe ein.

Hallo ihr Lieben. Vielen, vielen Dank für die lieben Kommentare und Votings. Ich hoffe euch gefällt auch dieses Kapitel. Ab heute Abend ist dann eine weitere Chris Ehrlich Fanfiction auf meinem Profil. Um was es genau geht, bleibt noch ein Geheimnis. Aber eins kann ich verraten. Der Hauptbestandteil wird etwas sein, wo Perfektion einen Namen hat. Ideen?

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