Kapitel 16: Jungsgespräch

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Das Kapitel ist aus Chris Sicht geschrieben. Also bitte nicht wundern.

Max sitzt schon auf dem Sofa. Das Kissen ist zerwühlt und die Decke liegt halb auf Boden, halb auf dem Sofa. Ich lehne die Tür an und setze mich auf das Sofa. Wie gut könnte ich jetzt einen Rat von Andreas brauchen. Er hatte schon öfters so ein Gespräch mit seinen Jungs geführt. Aber das ist hier eine ganz andere Kiste.
,, Also Max. Ich habe das noch nie gemacht." gebe ich offen und ehrlich zu. Sollte ich das Ding vergeigen, habe ich zumindestens mit offenen Karten gespielt.
,, Kein Problem. Ich habe das auch noch nie gemacht." gibt er unverblümt zu.
,, Kannst du dich noch an die Frage erinnern die du mir gestellt hast, als wir bei meinem Bruder waren?" taste ich mich langsam an das Thema Ersatzpapa ran. Der kleine zierliche Junge mit den kurzen Haaren ist mir sehr ans Herz gewachsen. Er ist ein wichtiger Teil meines Lebens.
,, Ob du mein neuer Papa werden willst?"
,, Genau die. Ich möchte dir da einiges erklären." innerlich hoffe ich den richtigen Ton zu finden. ,, Ich habe keine Kinder und bin da ein völliger Anfänger. Deine Mama hat mir erzählt, dass dein Papa im Himmel ist. Ich möchte nicht, dass du das Gefühl bekommst das ich deinen Papa verdrängen werde. Dein Papa soll immer dein Papa bleiben. Er ist immer ein Teil von deinem Leben. Ich weis nicht mal, wie ich der Paparolle gerecht werden soll."
Max sieht mich an und stutzt die Lippe. Er blickt mich an und legt den Kopf schief.
,, Ich kann mich an meinen Papa nicht mal richtig erinnern."
Ich schlucke heftig. Das habe ich nun nicht erwartet.
,, Max ich weis nicht mal wie es ist Papa zu sein." seufze ich.
,, Du musst doch nur mit mir spielen, kuscheln und da sein." der kleine versucht mir gerade die Welt zu erklären.
,, Das ist doch nicht alles Max. Zum Papa sein gehört noch viel mehr. Ich bin dann für dich verantwortlich. Dabei darf ich mir keine Fehler erlauben."  erkläre ich ihm und streiche über seine Wange.
,, Aber Chris... du möchtest doch mein Papa sein oder?" dicke Tränen tretten in seine Augen. Jetzt gibt es nur einen Weg.
,, Natürlich möchte ich dein Papa werden." beruhige ich ihn. Das ist es ja auch was ich möchte. Nur weis ich nicht, wie ich das richtig anstellen soll. Max lächelt entspannt.
,, Ich mache dir einen Vorschlag Max. Wir gehen die Sache ganz langsam an.  Ich versuche das beste aus der Sache zu machen. Du entscheidest dann, wie du das mit der Papa Sache sehen möchtest." schlage ich vor in der Hoffnung, dass er das akzeptieren würde.
,, Ok. Also darf ich dich dann irgendwann Papa nennen?" hoffend blickt er mich an.
,, Na klar. Wenn du das möchtest. Aber gib mir bitte etwas Zeit." bitte ich ihn. Er nickt nun und damit ist das erste Thema beendet. Kommen wir nun zum nächsten Thema.
,, Wie meinst du das vorhin damit, das Mama und du hier einziehen könntet?" harke ich bei ihm nach. Max zieht die Beine an und legt sein Kinn auf seine Kniee.
,, Na Mama und du habt euch lieb. Warum wohnen wir dann nicht bei dir?"
Ich grinse ihn an. Es ist also Zeit für eine Lexion in Form von Erwachsene sind anstregend.
,, Weist du Max. Erwachsene sind da ein wenig kompliziert. Wenn man sich liebt, dann lernt man sich erst noch ein wenig besser kennen. Genau das machen deine Mama und ich gerade. Da geht man essen, versucht gemeinsame Interessen zu finden und lernt die Familie des anderen kennen. Wenn man da merkt, dass man das hat und du Gefühle für den anderen hast, dann geht man den nächsten Schritt. Da versucht man aus zwei normalen Leben ein gemeinsames zu machen. Das dauert aber immer ein wenig.  Zum Beispiel wie heute. Ihr schlaft hier und wir machen etwas zusammen. Ich würde dann ein paar Tage bei euch schlafen und ihr kommt mich mal bei einer Show besuchen. Erst wenn das alles passt, dann zieht mann zusammen."
,, Woran merkt man, dass man jemand mag oder lieb hat?" fragt mich Max neugirig.
,, Hm. Erst denskt du den ganzen Tag nur an die Person. Dann kribbelt es in deinem Bauch." ich ziehe Max noch mal an mich und kitzele ihn ein wenig. Max lacht und wirft sich hin und her. Ich lasse von ihm ab. ,,Irgendwann klopft dein Herz ganz dolle." berichte ich ihm und drücke ihm einen Kuss auf die Wange. 
,, Soll ich dir ein Geheimnis erzählen. Das darfst du aber niemanden erzählen." flüstere ich und sehe ihn geheimnisvoll an. Begeistert nickt er.
,, Versprichst du mir, es niemanden zu sagen?" frage ich ihn. Er hält mir zur Bestätigung den kleinen Finger hin. Wir harken unsere Finger ineinader. So mit ist der Fingerschwurr bestätigt.
,, Also deine Mama hat ja mein Haus geplant. Das wird ja jetzt gebaut. Das ist dann in 9 Monaten fertig. Wenn alles gut geht, dann ziehen deine Mama, du und ich dann ein." flüstere ich leise. Es war schon lange mein Plan, dass Anna und Max dort mit mir wohnen können.
Begeisterung ziehrt sein Gesicht.
,, Wirklich?" quietscht er und muss sich zusammen zu reißen. Am liebsten würde er es sofort seiner Mama erzählen.
,, Ja." nicke ich. Max fällt mir um den Hals und ich umarme ihn fest. So mit habe ich ihn wohl den richtigen Nerv getroffen.
,, Haben wir dann da auch einen Garten?" flüstert er leise.
,, Ja. Nicht nur ein Garten zum spielen. Wir haben dann auch im Haus ganz viel Platz für uns." berichte ich. Begeistert klammert er sich an mich. Ich drücke ihn etwas von mir.
,, Also dann haben wir ja ein richtiges Geheimnis." seufze ich und stehe vom Sofa auf.
,, Au jaaaa." kichert er. Ich nehme die Decke und falte sie ordentlich zusammen. Max nimmt das Kissen und schüttelt auch dieses. Er kommt mit ins Schlafzimmer und legt das Kissen zu der Decke. Anna steht in der Küche. Sie hält ihr Handy in der Hand. Sie hat ihre Stirn in Falten gelegt und wirkt seltsam verspannt. Ich stelle mich zu ihr und ziehe sie an mich. Sie legt den Kopf an meine Schulter und klammert sich an mich.
,, Meine Eltern wollen dich kennen lernen." löst sie ihr schweigen.
,, Das ist doch toll." es ist eine Ewigkeit her, dass ich so etwas gemacht habe.
,, Wie man es nimmt."  brummt sie. ,, Ich würde das gerne mit einem Abwasch machen. Also würde ich gerne meine Schwester mit Familie dazu nehmen." schlägt die blasse, dünne Schönheit vor.
,, Das ist doch eine gute Idee. Wäre es In Ordnung, wenn meine Geschwister und meine Mama auch kommen würden?"
Anna sieht ein wenig nachdenklich aus. Doch stimmt sie diesem Vorschlag zu.
,, Aber ich wahrne dich vor. Meine Eltern sind etwas schwierig." erzählt sie und ich harke nicht weiter nach. Sie wirkt nicht gerade bereit dazu.

Hallo ihr Lieben. Hier ist ein weiteres Kapitel. Ich hoffe es gefällt euch. Meiner Meinung nach, ist es mir besonders schwer gefallen dieses Kapitel zu schreiben. Ich habe einfach  ein ,,Jungsgespräch" nach meinen Vorstellungen produziert.
Vielen Dank für eure Kommentare und Votings. Bitte seid weiter so fleißig.

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