Kapitel 10: Augenblick

543 26 5
                                    

Mein Blick fällt auf Max. Dieser schläft friedlich in seinem Krankenbett. Endlich bekommt er die neuen Zellen. Seit dem ist sein Zimmer ein Isolierzimmer. Das bedeutet so viel, dass nur Ärzte, Pflegepersonal und einige Angehörige  haben Zutritt zum Zimmer. Dies auch nur in Schutzkleidung. Chris sitzt nun bei ihm. Durch die kleine Jalousie kann ich beide beobachten. Er hält Max Hand und streicht mit dem Daumen über seinen Handrücken. Seine braunen Augen blicken auf  meinen Sohn. Mit Mundschutz küsst er mein Kind auf die Stirn. Er deckt Max noch richtig zu. Langsam steht er auf und verlässt das Zimmer.
,, Alles wird gut." murmelt er an mein Ohr. Er zieht mich an seine Brust.
,, Ich hoffe es."
Wir lösen uns voneinader.  Ich ziehe meine Jacke an.
,, Gehst du mit mir ein wenig spazieren?" frage ich und blicke ihn hoffend an. Die letzten Tage war Chris unterwegs. Es viel mehr schwer ihn gehen zu lassen. Zu sehr habe ich seine Nähe, seine Führsorge, seinen Humor und seine Art schätzen gelernt. Doch ich weis, dass er das brauchte. Dieser Mann hat zwei Seiten. Die eine des Chris Ehrlich. Fröhlich, lustig und immer gut gelaunt. Dann die des Chris Reinelt. Der verletzbare, charmante und einfühlsame Mann. Genau der, der mir ein kribbeln im Bauch und ein schnell schlagendes Herz verursacht.
,, Gerne."
Ich nehme seinen angebottenden Arm und laufe mit ihm aus der Klinik. Wir laufen zum Park. Zu dieser Zeit ist dieser besonders schön. Die Obstbäume blühen und es riecht nach Frühling. Vögel zwitschern. Einige Leute laufen im Park herum. Kinder spielen. Einige Paare sitzen auf Parkbänken und genießen die erste Sonnenstrahlen. Wir verlassen den Hauptweg und bleiben auf dem Nebenweg stehen. Es ist ein wundervoller Weg. Kirschbäume stehen am Wegesrand. Durch die Zweige scheint die Sonne und ein leichter Wind weht. Einige Blütenblätter wehen von den Zweigen und liegen nun auf Weg. Wir laufen eib Stück. Doch plötzlich bleiben wir beide stehen. Ich blicke zu ihm hoch. Seine Strähne liegt wirr auf seinem Kopf. Er ist ziemlich groß. Er atmet tief durch. Chris greift nach meiner Hand und drückt die Hand. Seine Hand ist warm und weich. Ich drehe mich weiter zu ihm. Er löst seine Hand aus meiner und legt dafür seinen Arm um mich. Langsam zieht er mich an sich.
,, Ich habe dich vermisst." Chris sanfte Stimme verpasst mir eine Gänsehaut.  Mein Herz schlägt ein wenig schneller. Schmetterlinge fliegen durch meinen Bauch.
,, Ich dich auch." sage ich zögerlich. Ich kann die röte in meinem Gesicht spüren. Seine braunen Augen ziehen mich in seinen Bann. Diese huschen nun zwischen meinen Augen und meinen Lippen hin und her. Erst jetzt fallen mir die feinen Falten um seine Augen auf. Diese kommen sicherlich vom Lachen. Unbewusst stelle ich mich auf Zehnspitzen. Chris schließt die Lücke zwischen unseren Lippen. Sanft presset er seine Lippen auf meine. Sie sind sehr weich. Ich schließe meine Augen. Meine Hände krallen sich in seinen Nacken. Chris Hände vergraben sich in meinem Haar. Mein Herz schlägt schneller. Innerlich hoffe ich, dass er es nicht hören kann. Langsam hören wir auf. Immerhin brauchen wir beide Luft. Ich öffne langsam meine Augen. Seine  Lippen sind leicht geschwollen. Doch seine Augen strahlen für Glück und meine Lippen verziehen sich zu einem Lächeln.
,, Sorry." murmelt er und möchte sich von mir lösen. Doch mich durchfährt das Verlangen ihn zu küssen. Ich stelle mich auf Zehnspitzen und drücke meine Lippen auf seine. Erst ist er überrascht. Doch dann küssen wir uns und der Augenblick scheint perfekt zu sein.
,, Du bedeutest mir so unglaublich viel." wispere ich gegen seine Lippen. Automatisch zieht er mich noch näher an sich. Ich kann sein Herz laut klopfen hören.
,, Das nächste gegen mich. Max und du bedeutet mir mehr als alles andere. Naja da wäre noch die Magie." philosophiert er vor sich hin. Der Schalk sprüht aus seinen Augen und ich muss lächeln.
,, Du." knurre ich und pieckse ihm auf die Brust.
,, Was ich?" provoziert er mich.
,, Du bist fies, gemein und böse." gespielt verletzt schniefe ich auf.
,, Ach nun hör auf. Immerhin stehst du darauf. Ich muss dich nervös machen. Ich kann dein Herzschlag spüren." lacht Chris auf. Wie sehr ich sein lachen liebe.
,, Ich kann dein Herzschlag auch hören." erwidere ich und küsse ihn noch mals kurz.
,, Dann weist du ja, was du eine Wirkung auf mich hast." ernst blickt er mich an. Ich nicke nur. Was soll ich sonst tun?
,, Du weist, mich gibt es nur im Doppelpack." ich finde meine Schuhe nun sehr interessant. Seine Hand umfasst sanft mein Kinn. Er hebt es hoch. Meine blauen Augen treffen auf braune Augen.
,, Ich weis und ich nehme dich auch so. Max gehört einfach dazu."
Ich strahle ihn an.
,, Mir wird das schwer fallen. Also verzeih mir bitte in Zukunft meine Art. Ich weis nicht mehr, wie man eine richtige Beziehung führt. " seufze ich auf. Das Thema ist mir mehr als peinlich.
,, Hey. Kein Problem. Ich bin kein bisschen besser als du."
Dankbar strahle ich ihn an. Sanft streiche ich über seine Wange.
,, Als... als was würdest du das hier bezeichnen?" ich zeige erst auf mich und dann auf ihn. Meine Stimme ist brüchig und ich komme mir selber unglaublich lächerlich vor. Diese Frage schwirrt mir seit Tagen durch den Kopf. Sind wir Freunde, Bekannte oder doch sowas wie ein Paar?
,, Naja für Bekannte kennen wir uns zu gut, für Freunde tun wir zu viel. Ich lasse dich in meinem Bett schlafen oder ehr halb auf mir auf dem Sofa. Als was würdest du es denn bezeichnen?"
Nachdenklich beisse ich mir auf die Lippe. Bevor ich überhaupt nach denken kann, spreche ich schon.
,, Ich würde es als ,,Fast Paar im Testversuch" bezeichnen. Ich meine, du kennst meine Welt. Mit Max, der Arbeit und die Sache mit Tim. Das einzige was ich kenne ist deine Wohnung. Ich würde sehr gerne wissen wie du arbeitest und mehr über den Chris erfahren. Zeig mir deine Welt."
Vorsichtig greift er nach meiner Hand und zieht mich Richtung Auto.
,, Was wird das?"
,, Nah was wohl? Ich zeige dir meine Welt. Wenn Max wieder gesund ist, dann lege ich sie euch zu Füßen." erklärt er und ihn scheint der Ehrgeiz zu packen. Eine andere Seite an ihm. Eine die mich neugirig macht.

Hallo ihr Lieben. Vielen Dank für die lieben Kommentare und Votings. Ihr seid Hammer. Ich hoffe ihr hattet einen schönen Feiertag. Bleibt bitte gesund und lasst uns zu Hause bleiben. Nur dann können wir bald wieder zusammen feiern. Ich würde mich sehr über weitere Kommentare und Votings freuen❤.

An Magie glaubenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt