Kapitel 12: Schwieriger Start

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Nach bangen Wochen durfte Max vor einer Woche endlich nach Hause. Von nun an beginnt das hoffen und bangen. Die nächsten Wochen werden zeigen, ob Max nun krebsfrei ist. Auf jeden Fall geht es ihm gut. Die Haare wachsen wieder und er ist sehr lebhaft. Heute steht ein ganz besonder Tag für uns an. Chris möchte uns seinen Bruder mit Familie vorstellen. Etwas nervös helfe ich Max beim anziehen.
,, Mama bist du aufgeregt?" fragt mich mein Sohn.
,, Ein wenig." murmle ich und fahre mit meiner Hand durch sein weiches braunes Haar.
,, Ich auch."
Wie versprochen holt uns Chris an. Max fällt ihm um den Hals. Die Beiden sind ein Herz und eine Seele. Schnell drücke ich ihm einen Kuss auf die Lippen. Max sitzt hinten auf der Rückbank und schaut sich neugirig im Auto um.
,, Du weisst hoffentlich, dass ich nicht jeder meine Familie vorstelle. Also solltest du wissen, dass ich es sehr ernst mit dir meine." stellt er klar und grinst dabei vor sich hin.
,, Als was stellst du mich denn vor?" ich verschränke die Arme vor der Brust.
,, Als meine Freundin."
,, Du hast mich nie gefragt." kontere ich und sehe wie ihm die Gesichtszüge entgleiten.
,,Äh ist das ein Problem?" vorsichtig tastet er sich an das Thema heran.
,, Nein. Überhaupt nicht. " lache ich und drücke ihm einen Kuss auf die Lippen.
,, Wann geht es los?" schreit Max aus dem Auto herraus.
,, Jetzt." sagt Chris und läuft um das Auto herum.
Die kurze Autofahrt verbringen wir schweigend. Ob mich Andreas und Steffi mögen? Vor allem Max. Er fährt auf das große Gartentor zu. Schnell steigt er aus und schließt dieses auf. Vor uns liegt ein großes Haus mit weißer Fassade. Der Garten ist groß und überall liegen Bälle und anderes Spielzeug herum. Chris schließt das Tor wieder und ich helfe Max aus dem Auto. Er klammert sich an mich. Chris drückt auf die Klingel. Langsam öffnet sich die Tür. Eine Junge steht davor. Ich schätze ihn ein paar Jahre älter als Max. Er hat verwuschelt braune Haare und der Schalk blitzt in seinen Augen auf.
,, Pappppaa Mammmma. Onkel Chris ist da. Mit der gleichen Frau die er in der Werkstatt geküsst hat."
Das ist also Moritz. Himmel ist das peinlich.
,, Moritz." höre ich eine weibliche Stimme rufen. Diese erscheint nun im Flur. Das muss Steffi sein. Eine unglaublich hübsche Frau. Kurze braune Haare und warme grüne Augen. Ein nettes Lächeln steht ihr ins Geschicht geschrieben. Hinter ihren Beinen versteckt sich ein kleines Mädchen. Sie ist das Ebenbild ihrer Mama.
,, Kommt erstmal herein."
Sie stellt sich vor Moritz und begrüßt Chris mit einer freundlichen Umarmung.
,, Hallo ich bin Steffi." lächelt sich freundlich. ,, Hallo ich bin Anna. Vielen dank für die Einladung." bedanke ich mich. Gleich drauf nimmt sie mich in den Arm. Diese Familie steht wohl auf Umarmungen.
,, Wer bist du denn?" sie beugt sich zu meinem Sohn herunter. Ermutigend drücke ich seine Schulter.
,, Max." strahlt er nun. Moritzt und Mia lassen sich gerade von ihrem Onkel knuddeln. Dieser zieht die Beiden dann in unsere Richtung.
,, Das ist Anna und das ist Max." stellt er uns vor.
,, Ist das deine Freundin?" Moritz versucht zwar zu flüstern. Aber er scheitert kläglich daran.
,, Ja." flüstert Chris ebenfalls laut.
,, Uiii." Moritz bekommt ganz große Augen.
,, Hallo." piepst Mia etwas schüchtern. Ich hocke mich vor ihr hin.
,, Ich bin Anna. Wer bist du denn?"
,, Ich bib Mia." grinst sie und ich wuschle ihr durch die Haare. Sie wendet sich dann an Max. Was nun passiert ist Zuckersüß.
,, Du hast aber lustige Haare.'' erstaunt blickt Mia auf die Haare von Max.
,, Bis vor ein paar Tagen hatte ich gar keine."
Darauf hin verschwindet mein Sohn mit Mia im Wohnzimmer. Ich kann hören wie ihn Andreas begrüßt und eine andere Kinderstimme sich als Lukas vorstellt.
,, Ich bin Moritz und bin der coolste Zauberneffe der Welt."
,, Das möchte ich aber mal sehen." herausfordernd blicke ich ihn an und er quickt freudig. Im Wohnzimmer zieht mich dann auch Andreas in eine liebevolle Umarmung. Mein Sohn spielt mit Mia und Moritz. Auf dem Sofa sitzt ein weiteres Kind. Okay Jugendlicher ist wohl der passende Ausdruck. Er wirft sich an Chris Brust und begrüßt seinen Onkel freundig. Mir wirft er jedoch einen fiesen Blick zu.
,, Lukas." sagt er nur knapp und reicht mir die Hand.
,, Anna." sage ich und setze mich auf das Sofa. Steffi hat uns in der Zeit alle mit Kaffee und die Kinder mit Saft versorgt.
,, Chris hat gesagt du planst sein Haus." Steffi wirft mir zum Glück ein Gesprächsthema vor.
,, Ja genau. So haben Chris und ich uns wieder gesehen. Er stand im Architekturbüro meiner Schwester. Dort bin ich Angestellte."
,, Jetzt hat mein Bruder endlich eine Frau die sein Leben plant." Andreas haut sich auf den Oberschenkel.
,,Bruder." grinst Chris nur empört. Ich greife nach seiner Hand und verschränke meine Finger mit seinen.
,, Ach ihr seid aber auch süß zusammen. Chris erzählt pausenlos von dir und Max." Steffi grinst begeistert.
,, Ich hoffe doch nur gutes. Aber das beruht auf Gegenseitigkeit. Ich weis einiges über euch."
,, Nur positives." bestätigt Steffi.
,, Aber nun zur Frage aller Fragen." ernst blickt Andreas uns an. ,, Seid ihr nun ein Paar oder nicht?"
Ich blicke erst Chris an. Wir beide antworten gleichzeitig ,, Ja"
Begeistert klatscht Steffi in die Hände und Andreas verzieht die Miene.
,, Jetzt kann ich dich ja gar nicht mehr wegen deines Singlelebens aufziehen."
,, Boar nö." Lukas springt vom Sofa auf und verschwindet die Treppe hinauf. Entsetzt blicken wir ihm hinter her. Steffi und Andreas ist der Abgang ein wenig peinlich. Chris blickt traurig auf seine Oberschenkel. Er möchte das alle uns mögen und seine Neffen und Nichte sind ihm mehr als nur wichtig. Ich erhebe mich vom Sofa.
,, Ich schaue mal nach ihm."
Ich laufe die Treppe hoch und blicke mich planlos um. Gott sei dank sind die Türen beschriftet. Ich klopfe leise an die Tür an.
,, Geht weg." höre ich Lukas sagen.
,, Lukas ich bin es Anna. Darf ich rein kommen?"
Schritte sind zu hören. Dann geht die Tür auf. Ich gehe in das Zimmer hinein. Sehr ordentlich und sauber. An der Wand hängt ein Bild von Chris und ihm. Lukas sitzt auf dem Bett. Ich setze mich davor.
,, Habe ich dir irgendwas getan oder warum hast du mich vorhin so böse angeschaut und bist eben so abgedampft?" frage ich ihn. Er zuckt erst nur mit den Schultern.
,, Ich...ich." schnieft er auf und mein Herz zieht sich schmerzhaft zusammen.
,, Onkel Chris redet nur von euch. Von dir und Max. Es tut mir ja auch voll leid. Aber Onkel Chris ist mein coolster Onkel und und nun hat er keine Zeit mehr für mich." weint Lukas auf. Ich zaubere ein Taschentuch aus meiner Hose und gebe es ihm. Dankend nimmt er an und putzt sich die Nase. Er klopft neben sich aufs Bett und ich setze mich zu ihm.
,, Es ist nicht Max und meine Absicht deinen Geschwistern und dir deinen Onkel wegzunehmen. Dein Onkel hat mich die letzten Wochen sehr unterstütz. Ich verspreche dir hoch und heilig das wir euch niemals euren Onkel weg nehmen werde." ich streiche über seinen Rücken. Er legt seinen Kopf in meinen Schoß.
,, Versprochen." bestätige ich noch einmal.
,, Es tut mir leid, dass ich vorhin zu blöd zu dir war." entschuldigt er sich und wischt sich die Tränen weg.
,, Kein Problem. Ist schon okay." nehme ich seine Entschuldigung an.
,, Ausserdem musst du cool sein." sagt er und wirft das Taschentuch weg.
,, Wie kommst du darauf?" frage ich ihn neugirig.
,, Na Onkel Chris ist cool. Da musst du cool sein." erklärt er mir fachmännisch.
,, Tust du mir einen gefallen?" bitte ich ihn und er nickt mir zu als zeichen das er mir zu hört.
,, Nimmst du deinen Onkel gleich mal in den Arm nehmen." bitte ich ihn.
Er nickt und zusammen laufen wir wieder ins Wohnzimmer. Er wirft sich in Chris Arme.
,, Ich habe dich lieb Onkel Chris."
,, Ich dich auch." murmelt Chris und lächelt mich an.
,, Ich frage mal nicht wie du das geschafft hast. Aber danke dafür." murmelt Steffi und geht in die Küche.
,, Kann ich dir helfen?"
,, Gerne." ruft sie und ich folge ihr in die Küche.

Hallo ihr Lieben. Vielen Dank für eure Kommentare und Votings. Ich würde mich über weitere Kommentare und Votings freuen.
Das ist wohl das längste Kapitel überhaupt.

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