Aufgeregt sitzen Chris und ich im Wartezimmer meiner Frauenärztin. Ich spiele mit meinen Fingern und merke wie schnell mein Herz schlägt. Die Chancen stehen sehr gut, dass wir heute erfahren welches Geschlecht das Baby hat. Silvia hat vor 14 Tagen ein gesundes Mädchen zur Welt gebracht. Seit dem ist Chris felsenfest davor überzeugt, dass es nun ein Mädchen wird. Ich wette dagegen und meine, dass es ein Junge wird. Innerlich hoffe ich, dass es ein Junge wird. Immerhin ist der Wetteinsatz ein Besuch bei McDonald's. Mein Bauch ist nun unübersehbar. Ein schöner Babybauch in der Größe eines kleinen Balls. Chris wippt aufgeregt mit seinem Bein. Als mein Name nun aufgerufen wird, ist er der erste der aufsteht. Wie immer werde ich gewogen und mir wird Blut abgenommen. Nun liege ich auf der Liege und die Ärztin macht einen Ultraschall. Es ist spannend zu sehen, wie sich das Bild immer verändert. Mal ist der Herzschlag zu hören und mal nicht. Ich halte Chris Hand und wir Beide starren auf das Gerät.
,,Also ihr Kind entwickelt sich prächtig. Es ist gesund und ich kann keine körperlichen Fehlbildungen erkennen. Zur Zeit ist es so groß wie eine Banane. Möchten Sie das Geschlecht wissen? Heute liegt das Kind gerade richtig." erklärt uns die Frauenärztin.
,,Ja." antworten Chris und ich gleichzeitig. Wir schauen uns erschrocken an und lachen kurz amüsiert auf.
,,Verhext." sagt Chris. Aber wir schenken nun der Ärztin unsere Aufmerksamkeit.
,,Es wird ein Junge."
Jubelnd werfe ich meine Arme in die Luft. Chris verzieht den Mund zu einer Schnute. Lachend druckt die Ärztin ein paar Ultraschallbilder aus und übergibt mir ein Tuch, mit dem ich mein Bauch säubern kann.
Am Empfang mache ich mir einen neuen Termin aus.
,,Och man. Ich wollte doch ein Mädchen." gespielt beschwert sich Chris nun über den Fakt, dass es kein Mädchen wird. Ich boxe ihn gegen den Oberarm.
,,Aua."
,,Stell dich mal nicht so an. Ausserdem freust du dich viel zu sehr, dass es ein Junge wird." lache ich und lasse mich auf den Beifahrersitz seines Autos fallen.
,,Jaja du hast ja recht." Chris verdreht die Augen.
,,Fahren wir nun zu McDonald's?" frage ich und setze mein liebsten Hundeblick auf.
,,Erinnere mich doch nicht daran." stöhnt er auf.
,,Es war doch dein Wetteinsatz." maule ich und schnalle mich an.
,,Na gut." lenkt er ein und startet sein Auto. Schweigsam fahren wir nun zum Resturant mit dem goldenen M. Vor Ort ist es relativ ruhig. Doch trotzdem zieht Chris sein Cappy tiefer ins Gesicht. Ein junger Student steht hinter dem Tresen.
,,Herzlich willkommen bei McDonald's. Ihre Bestellung bitte." begrüßt er uns gelangweilt.
,,Ja Hallo. Ich hätte gerne ein 6 er Chicken Nugget mit Curry Soße, eine kleine Pommes und eine mittlere Cola. Du Schatz?" bestellt Chris und blickt mich nun fragend an. Der Typ tippt nun die Bestellung ein.
,,Also. Ich hätte gerne den Big Mac im Menü. Dazu hätte ich gerne eine große Cola, eine große Pommes mit Ketchup und eine Apfeltasche." bestelle ich und lege meine Hand auf den Bauch.
,,Zum hier Essen oder mitnehmen?" fragt der Mann nun.
,,Hier essen." lächle ich. Chris bezahlt nun und wir warten auf das Essen.
,,Dir ist doch klar, dass wir erst vor 4 Stunden gefrühstückt haben." führt Chris mir mein gesteigerten Appetit hin.
,,Schatz. Es tut mir leid aber ich habe halt zur Zeit immer Hunger. Das sind die Hormone. Ich gebe mir wirklich mühe, es zu unterdrücken. Aber es macht es schlimmer." rechtfertige ich mein Essverhalten. Seine braunen Augen leuchten amüsiert.
,,Ach ist schon okay." er zieht mich an sich und küsst meinen Haarschopf.
Mit unserem Essen setzten wir uns nun an einen Tisch. Herzhaft beisse ich in meinen Big Mac.
,,Was machen wir danach?" frage ich ihn und schlürfe von meiner Cola.
,,Hm also ich muss noch mal kurz ins Büro. Aber ich würde dich schon mal am Haus raus lassen. Dann könntest du schon mal streichen. Ich würde dann in 2 Stunden nach kommen." schlägt Chris vor und tunkt seinen Nugget in seine Soße.
,,Ich würde dann den Flur streichen. Es wäre echt schön, wenn wir in 4 Wochen mit dem streichen fertig sind. Immerhin kommt dann die Küche."
,,Warum muss es denn so schnell gehen?" fragt er ein wenig gestresst. Auf der einen Seite tut es mir leid, dass ich ihn so stresse. Er ist mit Andreas auf Tour und wenn er zu Hause ist, soll er Zeit mit uns verbringen, Freunde treffen, in der Firma sein, Illusionen basteln und ein Haus bauen. Neulich erst habe ich einige seiner Freunde getroffen. Wirklich sehr lustige Typen die Chris unterstützen.
,,Naja wenn wir in 8 Wochen umziehen wollen, bin ich in der 28 Woche schwanger. Wir haben nun Amfang August. Beim Umzug kann ich nicht viel machen, ausser Kisten packen. Nächste Woche geht es mit Andreas und Familie in den Urlaub. Mitte Oktober hat Max Geburtstag. Nach der langen Zeit im Krankenhaus soll er eine tolle Party bekommen. Ich möchte noch alles schön einrichten und die Wohnungen sollen noch abgegeben werden. Zu dem möchte ich noch eine kleine Feier geben, als dank für die Hilfe durch Freunde und Familie. Die 4 Wochen vor der Geburt möchte ich nichts mehr zu tun haben. Gott sei dank habt ihr im Dezember nicht viel zu tun. Weihnachten steht an. Wann willst du zwischen einem gefüllten Terminkalender einen Umzug machen?" rechne ich ihm vor und stecke mir die letzten Reste des Big Macs in den Mund.
,,Anna du hast ja recht, aber ich finde alles ein wenig zu eng geplant." brummt er.
,,Chris. Ich möchte nicht mit einem Neugeborenen umziehen. Max muss sich an sein neues zu Hause gewöhnen." fauche ich und Chris zuckt ein wenig zusammen.
,,Anna du verstehst mich gerade falsch. Ich verstehe ja, dass du die Zeit brauchst, aber können wir nicht zwischen November und Dezember umziehen?" vorsichtig stellt er die Frage in den Raum.
,,Absolut nicht." stelle ich klar.
,,Aber warum denn nicht?"
,,Schatz. Ich bin schwanger. Schon vergessen? Wenn ich Pech habe, dann bin ich richtig dick und habe Rückenschmerzen zu diesem Zeitpunkt. Ausserdem muss auch jemand das Haus einrichten. Ich ziehe mit 2 Kleinkindern in kein halbfertiges Haus. Würdest du mit Andreas auf einer halbfertigen Bühne auftreten?" argumentiere ich.
,, Nein." seufzt er und knallt die Verpackung auf den Tisch.
,,Du musst nicht gleich so aufbrausen." murmle ich und stehe auf, um den Müll wegzubringen.
,,Musst du gerade sagen. Du versucht hier gerade deinen Sturkopf durchzusetzen." kontert er und verschränkt die Arme vor der Brust.
,,Musst du gerade sagen."
Die Fahrt zum Haus verläuft unangenehm schweigsam. Ich bin froh, als ich da bin und knalle die Tür seines Autos zu. Er quittiert mir dies mit einem lauten ,,Mein Auto ist kein Panzer". Chris kann ruhig wissen, dass ich wütend auf ihn bin und mich über sein Verhalten ärgere. Das Haus erstrahlt in einem schönen weis Ton. Die Einfahrt ist schon gepflastert und die ersten Grasbüschel wachsen schon. Nur drinne herrscht noch das große Chaos. Immer mal wieder habe ich mit Erik, meiner Schwester oder Steffi gemaler. Das Wohnzimmer und die Kinderzimmer sind schon fertig. Nun fehlen noch Arbeitszimmer, Gästezimmer, Schlafzimmer und Flur. Es riecht nach Farbe und sofort öffne ich die Terrassentür. Auf dem Boden liegt noch ein IKEA Katalog, den Chris und ich hier liegen lassen haben. Wir haben uns darauf geeinigt, dass wir uns einige neue Möbel kaufen werden. Neben neuen Kinderzimmermöbeln sollen auch gleich noch ein neues Schlafzimmer, Küche, Esstisch und Wohnzimmer ausgesucht werden. Den rest würden wir aus Altbeständen bestehen. Ich schlüpfe in meinen Maleranzug und suche mir den passenden Farbeimer. Konzentriert trage ich die weise Farbe auf. Es lenkt mich ein wenig von der Diskusion mit Chris ab. Natürlich ist es ein enger Zeitplan aber er ist wichtig. So arbeite ich vor mich hin und bin überrascht als Chris im Flur steht.
,,Es tut mir leid." entschuldigt er sich und fährt sich durch die Haare.
,,Mir tut es auch leid, ich hätte nicht so patzig sein sollen." ich lege meinen Pinsel zur Seite und gehe zu ihm. Ich küsse ihn und lehne mich an ihn. Er zieht mich in eine Umarmung und ich lausche seinem Herzschlag.
,,Du hast aber recht. Ich kann nicht von euch verlangen, in ein halb fertiges Haus zu ziehen. Die erste Zeit wird eh stressig und da noch ein Umzug. Ausserdem wer weis, wie das mit warm Wasser, Heizung und Strom läuft. Es wäre ungünstig mit zwei Kindern ohne dies im Januar in einem Haus zu wohnen." nuschelt er.
,,Da hast du recht." grinse ich und löse mich von ihm.
,,Nun schwing dich aber mal in dein Maleroutfit." kichere ich und er salutiert vor mir.
,,Wird gemacht."
Ich sehe ihm grinsend hinter her und wende mich dann wieder der Arbeit zu.Hallo ihr Lieben. Entschuldigt bitte das lange warten auf ein Kapitel. Ich hatte eine kleine Schreibblockade. Hoffentlich geht es euch allen gut und er genießt das Wetter. Vielen Dank für eure Kommentare und Votings. Bitte kommentiert und votet auch dieses Kapitel.
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An Magie glauben
RandomAnna (30) lernt Chris (38) auf eine sehr besondere Art und Weise kennen. Eigentlich wollten Andreas und Chris nur ein Lächeln in das Gesicht von Kindern wie Max (5) zaubern. Doch irgendwie lief es dann anderes. Denn schon bald verbindet die Beiden m...