Kapitel 17: Perfektion

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Heute würde dann die große Familientreffen statt finden. Ich freue mich schon sehr Chris restliche Familie kennzulernen. Den heutigen Tag habe ich damit verbracht die Wohnung zu putzen und Kuchen zu backen. Meine Schwester hat mir geholfen den Tisch zu decken. Erik sitzt auf dem Sofa und spielt mit seinem Handy. Lily hält die Hand ihrer Mama. Max sitzt auf einem Stuhl.
,, Bist du nervös?" fragt mich meine Schwester.
,, Ja schon. Ich habe im Gefühl, dass der Abend in einem Desaster enden wird." nervös streiche ich mir den schwarzen Rock glatt.
Das klingeln reizt uns aus den Gedanken.
,, Ich gehe." ruft Max und stürmt zur Tür.
Max öffnet die Tür. Chris steht im Türrahmen. Die Beiden fallen sich um den Hals. In der Zeit begrüße ich Andreas, Steffi und die Kinder. Chris drückt mir einen Kuss auf die Lippen. Eine Frau ungefähr in Chris Alter stellt sich als seine Schwester vor. Sie ist im 5 Monat schwanger und ihr Ehemann Jan ist genau so nett wie sie.
,, Du musst also Anna sein. Ich bin Heidi." Chris Mama umarmt mich und ich fühle mich richtig wohl.
,, Das ist meine Schwester Sofie, ihr Mann Erik und die gemeinsame Tochter Lily." stelle ich meine Schwester vor.
,, Du hast meiner Schwester also den Kopf verdreht." grinst Sofie und haut meinem Freund auf dem Oberarm.
,, Ehr hat sie mir den Kopf verdreht." lacht er und ich blicke nervös zur Uhr. Erneut klingelt es. Meine Schwester und ich erstarren. Ich öffne die Tür. Meine Eltern stehen in der Tür. Meine Mutter hat die gleichen blonde Haare wie ich. Kalte blaue Augen und ein harter Gesichtsausdruck. Mein Vater hat ein schwarze Haare und sieht genau so streng aus.
,, Mutter, Vater." begrüße ich und öffne die Tür weiter.
,, Anna." begrüßen mich beide und umarmen mich beide nicht einmal. Wir drei laufen ins Wohnzimmer und stelle meine Eltern vor.
,, Das sind meine Eltern Elisabeth und Alexander Bachmann." stelle ich meine Eltern vor. Auch die Begrüßung zu Max fällt kalt aus. Erik ist dagegen der Liebling meiner Eltern.
,, Nun erzählt mal, wie habt ihr euch kennengelernt?" fragt Silvia freundlich.
,, Chris und Andreas  hat auf der Krebsstation meines Sohnes gezaubert. Dann stand er bei mir im Büro und dann haben wir uns weiter kennengelernt." erzähle ich und drücke seine Hand.
,, Ach ist das romantisch. Geht es Max wiedet gut. Chris hat von der schlimmen Situation erzählt." das einzige Mädchen der Reinelt Geschwister trinkt einen Schluck Kaffee.
,, Ja mir geht es gut. Muss nur oft zum Arzt." beantwortet Max die Frage selber.
,, Max. Man mischt sich nicht in Gespräche von Erwachsenen ein." schimpft meine Mutter.
,, Ist schon Inordnung Frau Bachmann." versucht Silvia die Situation zu reden.
,, Nein. Er muss das lernen."
Max blickt auf den Teller. Es tut mir so schrecklich leid. Aber helfen kann ich ihm nicht, ohne das die Situation eskaliert. Heidi scheint das zu spüren und hilft mir insgeheim.
,, Du sag mal Max. Hast du deiner Mama beim backen geholfen?" fragt Heidi nun mein Sohn. Dieser blickt sie an und seine Augen strahlen wieder.
,, Ja. Schmeckt er dir?" hoffnungsvoll blickt er die Mama von Chris, Andreas und Silvia an.
,, Ja. Er schmeckt fantastisch." lächlet sie warmherzig.
Die nächsten 10 Minuten räume ich mit Sofie den Tisch frei. Meine Mutter bekommt ihren Rotwein und der Rest Wasser bzw. Saft.
,, Nun sag mal Erik. Wie laufen die Geschäfte in Frankfurt?" fragt mein Vater meinen Schwager. Für Chris interessieren sie sich nicht wirklich.
,, Sehr gut. Nun bin gut im Geschäft. Muss nachher noch nach Frankfurt, um ein Geschäft abzuwickeln." Erik fährt sich durch die Haare und zupft am Kragen seines Hemdes.
,, Ach das freut uns." strahlt meine Mutter.
Erik schaut zwischen den angespannten Gesichtern meiner Schwester und unseren Eltern hin und her.
,, Ich habe Sofie und Lily das Angebot gemacht, dass sie mit nach Frankfurt kommen können. Aber sie will nicht. "
Erschrocken schaue ich zu meinen Eltern.
,, Du hast WAS?" schreit meine Mutter nun. ,, So ein Angebot schlägt man nicht aus."
Meine Schwester kämpft mit den Tränen.
,, Aber Mutter. Ich möchte nicht mit nach Frankfurt." flüstert meine Schwester ängstlich.
,, Warum nicht." poltert sie nun weiter und blickt uns wütend an.
,, Warum nicht? Mutter Erik geht mir fremd." erklärt sie und ich kralle mich in den Stuhl.
Entsetzt blickt dieser nun meine Schwester an. ,, Denkst du ich bin blöd und bekomme das nicht mit." fährt Sofie ihn nun an. Erik wird immer kleiner im Stuhl. Lily versteckt ihren Kopf an seinem Arm. Die Kinder von Andreas und Steffi trauen sich kaum etwas zu sagen oder gar zu uns zu schauen. Max. Mein armer Sohn. Er klammert sich an Chris und traut sich kaum zu schauen. In den Augen von Chris Familie steht blankes entsetzten.
,, Nun dann hat er wohl ein Flittchen gefunden das es ihm besser besorgt." Mutter blickt sie argwöhnisch an.
,, Sprich nicht so mit ihr." verteidige ich nun meine Schwester.
,, Sei still! Zu dir komme ich gleich." mit dem Finger zeigt meine Mutter nun auf mich. Ich fühle mich wieder wie ein kleines Kind. Das sich nicht gegen die Mutter wehren kann.
,, Zu dir Sofie. So etwas hast du als Frau zu ertragen." belehrt sie meine große Schwester streng.
,, Das machst du vielleicht. Ich nicht. Du kannst mir nicht mein Leben vorschreiben. Nicht Anna und nicht mir. Nie haben wir von euch liebe erfahren. Ihr denkt ihr könnt sie euch erkaufen, wenn ihr das Geld zum Geburtstag überweist. Mutter, Vater wo seid ihr? Euer Enkel ist immernoch schwer krank und ihr habt ihn nicht mal im Krankenhaus besucht. Ihr wolltet immer das wir Perfekt werden. Um jeden Preis. Habt aber nie daran gedacht, dass wir keine Maschinen sind." Sofie rebelliert gegen unsere  Eltern und damit ist der Punkt bei meinen Eltern erreicht.
,, Wie redest du mit deiner Mutter. " schimpft meine Vater. Empört kippt meine Mutter ihren Rotwein in das Gesicht und auf die Bluse meiner Schwester.
,, Hey." rufe ich. ,, Nun zu dir. Wie kannst du es wagen dich so zu benehmen. Einen Mann zu daten der nicht in das Familienbild passt." schreit meine Mutter. Nun mischt sich auch noch Heidi ein.
,, Wie reden Sie denn bitte von meinem Sohn und von ihren Kindern?"
,, Wie es mir passt und wie sie es verdienen. " ihr Kopf dreht sich nun wieder zu mir.
,, Wie wir es verdienen? Wir sind deine Kinder. Kannst du nicht einmal sagen, dass du uns lieb hast oder stolz auf uns bist. Ich liebe Chris und ich warne dich. Tust du ihm weh oder schadest ihm anderweitig, dann vergesse ich das ich deine Tochter bin." flehe und drohe ich ihr an und eine Träne rollt über das Gesicht.
,,Kann ich nicht. Ich bin es nicht. Aber wie sprichst du überhaupt mit mir. Dann werde ich euch wohl so bestrafen wie früher. Dann lernst du wo dein Platz ist." elegant steht sie auf und verschwindet in die Küche. Geschir klapprt und der Wasserhahn läuft.  Meine Schwester und ich wissen genau was nun kommt. Meine Mutter taucht wieder auf. Unter ihrem Arm ist eine Schüssel geklemmt.
,, Ihr habt mich beide so gedümitgt. Jetzt demütige ich euch." sie knallt uns die Schüssel vor die Augen. Ängstlich legen meine Schwester und ich meine Hände da rein.
,, Es tut mir so leid." entschuldige ich mich und schlurze dabei hysterisch.
,, Kein Problem. Schon verziehen und vergessen." meine große Schwester weint ebenfalls heftig.
Erik scheint zu verstehen was nun psssieren wird.
,, Kommt Kinder ich zeige euch mal Max Zimmer." fodert er die jüngsten auf. Fast schon erleichtert folgen nun fünf Kinder Erik in das Kinderzimmer von Max. Dies liegt am anderen Ende des Flures. Sie werden das schlimmste nicht sehen. Ich bin ihm unendlich dankbar dafür.
Mutter kommt wieder. In der Hand den Wasserkocher. Das Wasser kocht noch und Dampf steigt auf.
,, Mutter bitte." ich flehe sie an uns nicht weh zu tun. Aber diese Frau kennt kein Erbarmen. Sie kippt das kochend heiße Wasser über die Hände meiner Schwester und mir. Wir schreien. Meine Haut wir rot, spannt und tut so schrecklich weh. Sekunden fühlen sich wie Minuten an. Es kribbelt unangenehm und ich werde meine Hände wohl einige Tage nicht bewegen können.
,, Komm Schatz wir gehen. Ihr könnt euch ja wieder melden, wenn ihr wieder bei Verstand seid."
Beide ziehen sich an und gehen. Sie tun so als wäre nichts gewesen. Meine Schwester und ich springen auf, rennen ins Badezimmer und schließen uns ein. Es tut mir leid, dass die Familie von Chris das sehen musste. Ich kann verstehen, wenn er mich verlässt.

Hallo ihr Lieben. Hier ist eines der schlimmsten Kapitel in meiner Story. Es viel mir schwer es zu schreiben. Aber irgendwo muss es ja noch einen Knackpunkt geben. Vielen Dank für eure Kommentare und Votings. Würde mich sehr über mehr freuen.

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