Kapitel 20: Krankenbesuch

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Nach einer weiteren Nacht auf der Intensivstation wurde ich auf die Normalstation verlegt. Damit beginnt der Besuchsmarathon. Sofie kommt mit ihrer Familie. Max hat sich in meine Arme geworfen. Er klammert sich immer noch an mich.
,, Mein Engel. Alles ist gut." beruhige ich meinen Sohn.
,, Ich hatte Angst um dich."
,, Oh mein Schatz. Ich lasse dich doch nicht alleine."
Sofie, Erik und Lily sind nun für ein paar Stunden nach Hause. Sie wollen einkaufen und sich mit einem Anwalt in Verbindung setzen. Auf den Rat der Polizei hin, sollen wir als Nebwnkläger auftreten. Somit kann ich mir mein Schmerzensgeld einklagen. Schon wieder klopft es an der Tür. Es ist Familie Reinelt und zwar alle. Von Mutter Heidi bis hin zu  Schwester Silvia mit Mann.
Die Kinder von Andreas haben alles ein kleines Geschenk für mich. Lukas trägt eine Geschenktüte, Moritz einen Blumenstrauß und Mia einen Luftballon.
,, Was macht ihr denn alle hier?" ergriffen greife ich nach meiner anderen Hand. Leicht kneife ich hinein. Damit habe ich Traum nicht gerechnet.
,, Na was wohl. Wir besuchen dich." grinst Andreas und alle verteilen sich um mein Bett.
,, Chris." grinse ich und drückt ihm einen Kuss auf die Lippen.
,, Anna." haucht er gegen meine Lippen. Dann wendet er sich an Max und drückt ihn an sich.
,, Wir sind so froh das du überlebt hast. " sagt Steffi und nimmt auf dem Stuhl plaz.
Ich lasse mich ins Kissen fallen. ,, Ich kann meine Männer doch nicht alleine lassen."
,, Bruder. Hast du uns was zu sagen." piekst Andreas seinen Bruder.
,, Nein." unsicher schaut er mich an. 
,, Du bist der Mann an einer Seite. Das soll sich so schnell nicht ändern." nuschle ich. Er drückt mir einen Kuss auf die Wange.
,, Was ist denn mit dem Fahrer? Der hat dich doch einfach auf der Straße liegen lassen." Chris Mama verzieht ihren Mund zu einer bitteren Miene.
,, Heute morgen war die Polizei zur Befragung da. Der Fahrer und das Auto wurden noch in der selben Nacht zur Fahndung ausgeschrieben. Es wird sich zeigen was kommt. Gott sei dank war Sofie mit dabei. Ohne sie wäre ich dort..." ich traue mich nicht mal mehr das Wort auszusprechen.
,, Aber du bist es nicht. So jemand gehört verurteilt. Dich da einfach liegen zu lassen." regt sich Silvia auf.
,, Schatz beruhige dich. Denk an das Baby."  mahnt ihr Mann sie. Die angesprochene funkelt ihn wütend an, beruhigt sich aber schnell wieder.
,, Tante Anna." Mia zupft vorsichtig am Ärmel meines Pullis.
Geschockt blicke ich sie an.
,, Ja kleine Maus?" frage ich sie.
,, Hast du dolle Aua?"
,, Ja das habe ich. Aber ich bekomme Medizin damit es nicht mehr so weh tut und wenn ihr da seit tut es schon gar nicht mehr weh." nebenbei streiche ich Max über die Wange. Er liegt immer noch eng an mich gekuschelt.
,, Also zaubern wir das Aua weg?" ihre Augen strahlen begeistert.
,, Ja." nicke ich. Nun blicke ich zu den Herrn der Schöpfung. Chris schaut schon schuldbewusst und Andreas grinst erwartungsvoll.
,, Tante?" frage ich einfach nur.
,, Ja. Onkel Chris möchte dich mal heiraten und dann wirst du unsere Tante." Moritz hat sich an mein Bettende gesetzt und strahlt mich an. Ein großes Grinsen schmückt sein Gesicht.
,, Dann bekomme wir neben einem coolen Onkel eine coole Tante." fügt Lukas hinzu.
Ich ziehe die Augenbraue hoch und blicke zu meinem Freund. Dieser hat nun große Augen und sieht ein wenig panisch aus.
,, Nach dem er sich ein wenig beruhigt hatte, hat er sich geschworen dich mal zu heiraten und ganz viele Kinder zu kriegen." klärt mich Andreas auf. Seine Stimme ist ungewohnt ernst.
,, Andreas. Musste das sein?" Steffi sieht ihren Mann böse an. Anscheind hat sich der ältere Bruder ein wenig verquatscht.
,, Bruder." brummt nun auch Chris.
,, Kann mir mal jemand erklären, was die letzten Stunden abging." fodere ich die Anwesenden auf. Mir fehlen fast alle Puzzelteile für ein vollständiges Bild.
,, Also." beginnt Steffi nun,, Deine Schwester hatte sich wie versprochen bei Chris gemeldet. Zu diesem Zeitpunkt warst du auf den Weg in den OP. Wir waren natürlich alle sehr geschockt und haben uns schreckliche Sorgen gemacht. Da weder Andreas von Chris brauche ich nicht mal zu sprechen in der Lage waren eine vernünftige Show abzuliefern, wurde die Show für Sonntag abgesagt und ein Ersatztermin bekannt gegeben. Auf dem nach Hause weg hat Chris viel geweint und wollte am liebsten gleich ins Krankenhaus. Aber wir hielten es für besser, dass er erst später kommt. Chris hat geweint und hat die Nacht bei uns geschlafen. Ich glaube ehr, er hat es versucht. Auf jeden Fall hat er sich unfassbar Sorgen gemacht und schlurzend eure Zukunft geplant."
Chris sitzt beschämend im Stuhl. Der Kopf ist gesenkt. Er hat rote Wangen und eine Träne rollt über seine Wange.
,, Komm her." flüstere ich und öffne im Rahmen meiner Möglichkeiten die Arme. Vorsichtig zieht er mich an sich. Sein Duft zieht mir in die Nase.
,, Kannst du mir etwas versprechen?" frage ich ihn und spüre nur sein Nicken an meiner Schulter.
,, Ich möchte einen richtigen Antrag und das mit Kindern hat noch ein wenig Zeit." sage ich für alle hörbar. Was ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste war, dass immer wenn der Mensch sein Leben plant, das Schicksal lachend vom Stuhl fällt.
,, Dann wirst du bald unsere richtige Tante." begeistert klatscht Moritz in die Hände. Mia quietscht vergnügt.
Es klopft an der Tür und mein Arzt kommt herein.
,, Gehören Sie alle zur Familie?" geschockt blickt der Arzt sich im Raum um. Ich habe wohl mehr Besucher als üblich.
,, Ja." bestätige ich seinen Verdacht.
,, Dann können Sie alle drin bleiben, wenn ich mit Ihnen die Befunde bespreche?" fragt er mich und ich bejahe seine Frage.
,, Also Frau Bachmann. Wie gesagt die OP ist ohne Komplikationen verlaufen. Ich würde sie gerne noch ein oder zwei Nächte zur Beobachtung hier behalten. Danach werden sie entlassen. Aber in der ersten Woche herrscht absolute Schonfrist. Bis mindestens Sonntag am besten bis nächsten Mittwoch. Das heißt im Bett oder auf dem Sofa liegen. Maximal zum Essen, fürs duschen oder die Toilette dürfen sie aufstehen. Kein Sport, toben oder andere Aktivitäten. Die Narbe muss erst verheilen und sie müssen zu Kräften kommen. Der Hausarzt wird ihre Verfassung kontrollieren." erklärt er mir. Vielen dank dafür. Kurz darauf verschwindet er wieder. Wie soll das bitte mit Max funktionieren? Ich möchte keinem zur Last fallen.
,, Kommt dann Chris zu uns nach Hause und pflegt dein Aua weg?" fragt mein Sohn gleich hoffnungsvoll.
,, Äh." gebe ich wenig geistreich von mir.
,, Na klar." bestätigt Chris seine Frage. ,, Ich schlafe sogar bei euch und dann tun wir Beide alles dafür, dass es ihr bald besser geht."
Dankend blicke ich ihn an. Ich bin mal gespannt, was seine Fähigkeiten so her geben. So langsam verabschiedet sich mein Besuch wieder. Sofie hat Max abgeholt. Der Abschied viel besonders schwer. Doch ich habe ihm versprochen zu Hause mit ihm zu kuscheln. Wir haben schon besprochen, wenn ich wieder gesund bin, dass wir essen gehen werden. Chris und ich haben uns mit einem langen Kuss verabschiedet. Ich schätze ihn wirklich sehr und hoffe, nein ich wünsche mir das wir eine Zukunft haben.

Hallo ihr Lieben. Vielen lieben Dank an eure lieben Kommentare und Votings. Gibt es bei euch eigentlich schon Lockerungen oder nicht? Ich hoffe es geht euch gut. Wenn ich ehrlich bin, bin ich echt gespannt was die Ehrlichs in der gezwungenen Pause alles hervor zaubern. Wie immer würde ich mich über Kommentare und Votings freuen. Bleibt gesund!

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