Kapitel 22: Schicksal

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Einige Wochen sind seit dem Unfall vergangen. Die Wunde ist gut verheilt. Nur eine kleine Narbe ziehrt meinen Bauch. Max ist seit ein paar Tagen wieder im Kindergarten. Zwischen Chris und mir hat sich eine gewisse Routine eingespielt. Entweder Max und ich sind bei Chris oder Chris ist bei mir. Manchmal fahren wir am Wochenende zu Steffi und den Kindern. Heute sitze ich im Büro. Um mich verteilt Schokolade, Gurken und Chips.
,, Sicher das das schmeckt?" unsicher sieht mich meine Schwester an.
,, Hm." murmle ich und stecke mir Schockolade und Chips in den Mund.
Sofie stellt sich vor meinen Schreibtisch.
,, Die Zeichnung für Chris Haus?" fragt mich meine Schwester.
,, Nein. Wir waren letztens erst auf der Baustelle. Die Wände stehen schon." strahle ich und lege meine Hände auf den Tisch.
,, Jetzt mal ehrlich, hast du deine Tage? Die Kombi ist ja widerlich."
Erschrocken lehne ich mich nach vorne. Meine Tage hatte ich ja Ewigkeiten nicht mehr. Ich suche hektisch nach meinem Kalender. Dabei blättere ich hecktisch die Wochen zurück.
,, Oh Gott." murmel ich entsetzt.
,, Was ist?"
,, Ich bin überfällig. Seit verdammt 7 Wochen." schreie ich entsetzt.
,, Bist du etwa schwanger?" fragt sie mich entsetzt.
,, Ich weis es nicht."
,, Ok. Übelkeit am Morgen, Heißhunger?"
Kurz denke ich nach. Ja schon irgendwie. Morgens ist mir schon etwas schlecht und Heißhunger auch. Ich nicke nur.
,, Gut. Ich organisiere dir einen Test und du rufst deine Frauenärztin an." fordert sie mich auf. Wenn ich schwanger bin, wie soll ich das Chris erklären? Wir wollten uns dabei doch Zeit lassen. Wäre das Schicksal? Chris kommt heute nach Hause. Zum Glück hat meine Ärztin heute noch einen Termin frei. Mit dem Schwangerschaftstest verziehe ich mich ins Bad. Nach unzähligen Momenten zeigt der Test zwei Striche an. Erschrocken blicke ich meine Schwester an.
,, Kommst du bitte mit?" frage ich meine Schwester und blicke sie hoffnungsvoll an. Meine Schwester fährt mit mir zum Arzt.
,, Hast du mit Chris mal über Kinder geredet?"
,, Wir wollten uns Zeit lassen."
Bei meiner Ärztin bin ich die einzige. Sofort kann ich zu meiner Ärztin.
,, Hallo Frau Bachmann. Was verschlägt sie zu mir?"
,, Ich bin seit 7 Wochen überfällig. Übelkeit am Morgen und Heißhunger. Mein Schwangerschaftstest ist positiv." berichte ich ihr.
,, Also eine eventuelle Schwangerschaft."
,, Frau Doktor. Ich habe aber immer meine Pille genommen."
,, Hm. Haben Sie zur Zeit Medikamente genommen?" fragt sie mich.
,, Ja. Nach meinem Autounfall musste ich Schmerzmittel nehmen."
,, Einige Schmerzmittel haben die Eigenschaft das Mittel der Pille aufzuheben."
Ich blicke sie entsetzt an und setze mich auf die Untersuchungsliege. Meine Schwester hält meine Hand. Ich blicke angespannt auf den Monitor. Die Ärztin zeigt auf eine kleine Blase.
,, Da. Das ist ihr Baby. Ungefähr 7 Woche." erklärt sie mir. Ich kann den Herzschlag hören und eine Träne rollt mir über das Gesicht.
,, Ist es gesund?" schlurze ich.
,, Kerngesund." bestätigt meine Ärztin. Sie druck mir ein paar Ultraschallbilder aus. Eine Schwester nimmt mir Blut ab und die Ärztin legt mir einen Mutterpass an. Ich mache mir einen Termin für das nächste mal.
,, Was nun?" fragt mich Sofie sanft.
,, Ich werde etwas für Chris organisieren. Er kommt doch heute Nacht." seufze ich.
Ich verabschiede mich von Sofie und fahre in das Babygeschäft. Schnell sind ein paar weiße Babysneakers gekauft. Kurz darauf hole ich Max ab. Dieser scheint mein emotionales Chaos nicht an. Er ist ein glückliches Kind. Ihn ins Bett zu bekommen, war heute ein richtiger Kampf. Doch nun kann ich endlich Chris Geschenk vorbereiten. Ich nehme einen Schuhkarton. Dort hinein lege ich die kleinen Schuhe, den Test und das Bild.  Nun heißt es warten. Ich stelle mich vor den Spiegel und betrachte ihn. Bis jetzt ist nichts zu sehen. Den rest des Abends verbringe ich mit Filme schauen und auf Chris warten. Kurz vor 2 Uhr Nachts wird meine Wohnungstür geöffnet. Ich laufe in den Flur und umarme ihn stürmisch.
,, Hey mein Schatz. Du bist noch wach." murmelt er und küsst mich.
,, Hey. Ja ich habe noch etwas für dich." grinse ich an seine Lippen.
,,Jetzt bin ich aber neugirig. Aber ich gehe schnell duschen." sagt er und geht ins Bad. Ich laufe zurück ins Wohnzimmer und warte auf ihn. Nervös beisse ich mir die Lippe. Wie wird er reagieren? Das Wasser geht aus und keine 10 Minuten später kommt Chris herraus.
,,Warum bist du noch im Wohnzimmer?" irritiert blickt er mich an.
,, Komm mal her." bitte ich und klopfe auf das Sofa.
Ängstlich blickt er mich an. Er setzt sich hin. Ich überreiche ihm die Box. Gespannt beobachte ich seine Reaktion. Langsam öffnet er die Box. Seine braunen Augen werden groß. Die Unterlippe fängt an zu beben.
,, Du bist schwanger?" seine Stimme ist kratzig.
,, Ja in der 7 Woche." erkläre ich ihm.
Langsam stellt er die Box auf den Boden. Er weint ganz dolle. Tränen laufen über seine Wange. Unsicher sehe ich ihn an.
,, Gut oder schlecht?" frage ich ihn vorsichtig.
,, Verdammt gut." er küsst mich sanft und trägt mich ins Schlafzimmer. Er zieht mein Oberteil hoch und legt seine Hände auf meinen Bauch. Vorsichtig verteilt er Küsse darauf.
,, Hallo Baby. Hier ist Papa." flüstert er dagegen.
,, Es kann dich noch nicht hören." murmle ich und lege meinen Arm um ihn.
,, Das ist egal. Aber ich freue mich so sehr. Ist es gesund?"
,,Es ist kerngesund.Ist es nicht zu früh?"
,, Überhaupt nicht. Natürlich wäre es schön gewesen, wenn wir erst im Haus wohnen würden aber es wird geliebt." haucht er und küsst meinen Bauch wieder liebevoll.
,, Haus. Du möchtest das Max und ich mit in dein Haus ziehen?" ergriffen sehe ich ihn an.
,, Unser Haus mein Schatz. Würdest du es denn wollen?" berichtigt er mich und blickt mich verliebt an.
,, Nichts lieber als das." grinse ich und küsse meinen Freund.
,, Weis Max es schon?"
Ich schüttle den Kopf. ,, Nein. Ich weis es auch erst seit heute. Ich würde gerne warten, bis die 12 Woche vorbei ist. Dann sollte nichts mehr schief gehen."
,, Da bist du der Chef. Wir können es ja dann auch der Familie sagen." schlägt Chris vor.
,, Das ist eine gute Idee. Meinen nächsten Termin habe ich so gelegt, dass du mitkommen kannst." lasse ich verlauten und drehe mich zu ihm auf die Seite.
,, Das werde ich. Du machst mich zum glücklichsten Menschen auf dem Planeten." murmelt er nun verschlafen.
,, Du mich auch." seufze ich und falle dann in einen tiefen Schlaf.

Hallo ihr Lieben. Hier ist das versprochene Kapitel. Vielen Dank für eure Kommentare und Votings. Würde mich sehr über mehr freuen.

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