Kapitel 19: Unfall

515 20 1
                                    

,, Das müssen wir wieder öfters machen." schlage ich meiner Schwester vor. Diese sitzt am Steuer ihres Autos und fährt uns zu sich nach Hause.
,, Das stimmt. Jetzt wo es Max besser geht." bekräftigt sie meine Idee. Nach langer Zeit waren meine Schwester und ich mal wieder essen gegangen. Dabei hatte sie mir erzählt, dass Erik und sie nun zur Eheberatung gehen werden. Dieser passt nun auf die Kinder auf.
Auf einmal ruckelt es und ein knall folgt. Aprupt bremst meine Schwester.
,, Was war das?" frage ich sie erschrocken. Sofie blickt in den Rückspiegel. Es ist dämmrig draußen und die Sicht schwer.
,, Hm hört sich an als hätten wir einen Platten." sie zieht die Stirn kraus und ich zucke Ahnungslos mit den Schultern.
,, Soll ich mal schauen?" frage ich und drücke nebenbei auf den Knopf für die Wahrnblinkanlage.
,, Mach das. Stell am besten gleich dieses Wahrndreieck auf. Ich suche in der Zeit diese Westen und rufe beim ADAC an."
Ich schnalle mich ab und steige aus dem Wagen. Schnell laufe ich zum Kofferraum und suche nach diesem Ding. Es liegt in der hintersten Ecke.
Mit Ruck knalle ich den Kofferraum zu und stelle das Wahrndreieck auf.
,, Du hast hinten rechts einen Platten."    bestätige ich ihre Vermutung.
Ich laufe um das Auto und dann passiert es. Ein Auto kommt auf mich zu. Es hupt. Ich bin viel zu geschockt ,um mich zu bewegen. Der Fahrer versucht noch uns zu überholen. Doch im Endeffekt trifft er mich frontal. Ich höre meine Schwester schreien. Ein nie gekannter Schmerz durchzieht meinen Bauch. Ist das mein Ende? Ansgt überrollt mich. Angst Max und Chris nie wieder zu sehen. Ich schlage auf dem Asphalt auf. Das schwarze Auto setzt zurück und fährt einfach weiter.
,, Du Arsch bleib stehen." schreit meine Schwester ihm hinter her. Sie ist völlig aufgelöst. Am Rande der Ohnmacht bekomme ich mit, wie sie den Notarzt alarmiert.
,, Max." stöhne ich schmerzvoll auf.
,, Mach dir darum keine Sorgen. Wir kümmern uns um ihn. Aber du musst wach bleiben. Du darfst nicht sterben." schlurzt sie . Ihre Hand liegt auf meinem Kopf und streichelt mein Haar.
,, Chris...anrufen." krätze ich.
,, Ich verspreche dir, dass ich ihn anrufe. Sobald er von der Bühne ist." höre ich meine Schwester.
,, Ich liebe euch." murmle ich und alles tut so weh.
,, Wir dich auch Anna. Aber du kannst uns das noch so oft sagen. Du wirst wieder gesund!"
Endlich scheint Hilfe zu kommen. Der Arzt stellt sich als Herr Engel vor. Einer seiner Assistenten legt mir einen Zugang und hängt eine Infussion an. Ich bekomme ein EKG geklebt und mein Finger wird in diese Klammer gepackt. Um meinen Hals wird so eine Krause gelegt. Der Arzt leuchtet mir in die Augen und tastet mich ab.
,, Haben Sie schmerzen?" fragt er mich.
,,Bauch." schlurze ich vor schmerzen. Mein Oberteil wird zerschnitten. Seine Hände berühren meinen Bauch. An einer Stelle schreie ich vor schmerzen.
,, Also Frau Bachmann. Sie haben sich die Milz angerissen. Wir werden Sie jetzt zur Sicherheit Intubieren. Das ist nicht schlimm. Wir passen auf Sie auf. Suchen Sie sich schon einmal einen Traum aus." erklärt mir der Notarzt. Ich bin viel zu seht damit beschäftigt vor schmerzen nicht zu schreien. Aber auf jeden Fall ein Traum mit Max und Chris.
,, Haben Sie einen Traum?" fragt mich der Arzt.
,, Ja."
,, Ok. Das erste Medikament macht ein wenig dudelig im Kopf. Als wenn sie Karusell fahren. Das andere sorgt für die Schläfrigkeit. Fangen Sie mal bitte an von 10 herunter zu zählen. " bittet er mich sanft.
,, 10....9." mein Kopf fängt an sich zu drehen und ich komme mir ein wenig benebelt vor. ,, 8" ab da an weis ich nichts mehr. Alles ist so wunderschön leicht. Ich habe keine Schmerzen und scheine zu schweben. Doch auch dieser Zustand löst sich wieder. Langsam werde ich wieder wach. Ich liege in einem dunklen Raum. Es riecht nach Dessinfiktionsmittel. Im Raum ist es dunkel. Ein piepen erreicht mein Ohr. Mein Kreislauf wird überwacht. Durch eine Infusion laufen die Medikamente. Ich habe keine Schmerzen. Meine Hand tastet nach meinem Gesicht. Um die Stirn habe ich einen Verband. An der Nase klebt ein kleiner Schlauch mit Sauerstoff. Der Unfall fällt mir wieder ein. Dann bin ich wohl im Krankenhaus. Ich greife nach der Klingel und mache mich bemerkbar. Kurz darauf geht die Tür auf und ein Arzt erscheint.
,, Hallo Frau Bachmann. Mein Name ist Schmidt. Der diensthabende Arzt. Wie geht es Ihnen?" stellt er sich vor.
,, Ganz ok." krätze ich angeschlagen. Der weil leuchtet er mit der Taschenlampe in meine Augen.
,, Können Sie sich an alles erinnern?" fragt er weiter nach.
,, Ja. Was ist dann passiert?"
,, In der Klinik wurde dann ein Milzriss festgestellt. Deshalb mussten wir sie operieren. Die Milz konnte erhalten werden. Zudem haben Sie sich 2 Rippen gebrochen, eine leichte Gehirnerschütterung zu gezogen und einige Schirwunden und Prellungen." berichtet mir der Arzt.
,, Welcher Tag ist heute?"
,, Es ist Sonntag und wir haben es 4.15 Uhr. Schlafen Sie noch ein wenig."
Ich nicke und schließe die Augen. Sofort schlafe ich wieder ein. In einen traumlosen, tiefen Schlaf.
Als ich das nächste mal wach werde, sitzt Sofie an meinem Bett.  Sie sieht schrecklich aus. Übermüdet, verweint und fertig.
,, Sofie." nuschle ich.
,, Oh Gott Anna." schlurzt sie auf. Vorsichtig drücke ich ihre Hand.
,, Ich lebe noch."
,, Gott sei dank. Noch nie habe ich mich so machtlos gefühlt." schnieft sie verzweifelt.
Mein Blick fällt auf den Nachttisch. Dort steht ein Tablet mit essen. Sofie hiflt mir auf und unterstützt mich beim essen. Dabei beruhigt sie sich ein wenig.
,, Max geht es ganz gut. Er kann und sollte dich hier nicht besuchen. Du liegst immerhin auf der Intensivstation. Chris konnte ich nur mit Andreas zusammen davon abhalten nicht gleich nach Hause zu kommen. Sie haben die Sonntagshow abgesagt und sind auf dem Weg nach Hause bzw. sie sind gerade angekommen. Deine Tasche steht dahinten. Dein Handy ist am Ladegerät." dabei zeigt sie auf meine Handtasche und eine kleine Reisetasche. Mein Handy liegt auf dem Nachtschrank am Ladegerät.
,, Danke Sofie. Für alles. Du hast mir das Leben gerettet." schlurze ich nun leise auf.
,, Dafür sind wir doch da. Du musst dich nicht bedanken. Das ist selbstverständlich." lächelt sie matt.
Ich nicke leicht und lasse mich ins Kissen zurückfallen. Meine Schwester steht auf und drückt mir ein Kuss auf die Wange. ,, Ruh dich ein wenig aus. Melde dich wenn etwas ist. Ich fahre wieder. "
,, Ist gut." lächle ich. Meine Schwester öffnet der Krankenschwester die Tür. Schwester Lisa nimmt mein Tablett mit und verabreicht mir neues Schmerzmittel. Die Uhr an der Wand zeigt 09:10 Uhr an. Ich fühle mich immer noch fertig. Das liegt aber mit Sicherheit an den Schmerzmitteln und der Op. Wieder einmal wird die Tür geöffnet. Meine Augen treffen braune Augen. Ein ziemlich fertiger, verweinter Chris steht im Raum. E sieht so aus, als hätte er überhaupt nicht geschlafen.
,, Chris." wispere ich. Eine Träne rollt über seine Wange und er kommt an mein Bett. Sanft legt er seins Lippen auf meine. Ich kann ihn riechen, fühlen und schmecken.
,, Oh Schatz. Ich hatte so eine Angst um dich. Ich dachte ich sehe dich nie wieder." verzweifelt setzt er sich auf die Bettkante. Ich ziehe ihn zu mir und streiche durch sein Haar.
,, Ich hatte die gleiche Angst. Dich und Max." kommt es langsam über meine Lippen. ,, Komm her zu mir."
Er scheint drauf gewartet zu haben. Er legt sich zu mir und passt dabei mit nicht weh zu tun oder Kabel herauszureißen. Ich atme seinen Duft ein. Er küsst meine Stirn.
,, Ihr habt einem Tourtag gestrichen." merke ich an. Ich sehe seinen besorgten Blick nicht aber ich kann ihn spüren.
,, Ja. Nach dem Sofie angerufen hatte, ging sowie so nichts mehr. Ich hätte mich nicht konzentrieren können. Andreas ging es nicht anders. Die Reinelts machen sich alle Sorgen um dich. Die nächste Woche ist eh Tourfrei. Die Show von heute holen wir einfach nach. Unsere Fans verstehen das. Zu mindesten stand es so in den Kommentaren auf Instagram. Ein privater Notfall ist eben wichtiger als eine Show." er zieht mich noch fester an sich.
,, Du bist süß. Aber völlig übertrieben. Ich hätte auch auf dich gewartet. Obwohl ich froh bin das du hier bist." nuschle ich an seine Brust.
,, Siehst du. Dir geht es nicht anders. Ausserdem ist nichts wichtiger auf die Welt als Max und du."
Ich lächle leicht und küsse ihn verschlafen.
,, Ich liebe dich." murmle ich.
,, Ich liebe dich auch."
Dann schlafen wir beide ein. Ich bin unendlich dankbar ihn zu sehen. So sehr. Er ist mein Stück Sicherheit auf dieser Welt.

Hallo ihr Lieben. Vielen Dank für eure Kommentare und Votings. Ich hoffe es geht euch gut. Bitte lasst doch ein Kommentar oder Voting da.

An Magie glaubenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt