Kapitel 15: Frühstück zu 3

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Völlig übermüdet werde ich langsam wach. Ein glückliches Lächeln liegt auf meinem Gesicht. Der Wecker von Chris zeigt 8:30 Uhr an. Das Max so lange durchhält. Chris liegt neben mir. Sein Mund ist leicht geöffnet und die Haare sind verwuschelt. Die angelehnte Tür wird langsam geöffnet. Max kommt leise herein. Er blickt mich an und weis nicht so genau was er machen soll. Ich löse mich von Chris und klettere langsam aus dem Bett.
,, Guten Morgen großer. Hast du gut geschlafen?" frage ich ihn leise.
,, Ja. Du Mama?" nickt er und schaut sehnsüchtig aufs Bett.
,, Auch. Was hälst du davon? Wir machen Frühstück und dann weckst du Chris?" schlage ich vor und schnappe mir unsere Klamotten.
Begeistert nickt er. Wie jeden Morgen ziehen wir uns um und putzen die Zähne. Leise wie 2 Indianer schleichen wir in die Küche. Ich wühle mich durch die Schränke.
,, Mama? Hast du Chris lieb?"
Also kommt das Kreuzverhör früher als gedacht.
,, Ja Max ich habe Chris lieb." antworte ich. Nebenbei lege ich die Aufbackbrötchen in den Herd.
,, Hat Chris dich auch lieb?"
Über diese Frage muss ich schon ein wenig schmunzeln.
,, Das musst du Chris fragen." fodere ich ihn auf.
,, Hm. Aber ist dann Chris jetzt mein neuer Papa?"
Ich schlucke kurz und drehe mich dann zu Max um. Er sieht mich fragend an. Ich nehme ihn hoch und setze ihn auf die Arbeitsplatte.
,, Hör mir mal bitte zu Max. Du hast ja auch einen richtigen Papa." beginne ich das Gespräch.
,, Ja genau. Der ist jetzt ein Engel. Genau so wie der Papa von Chris und Andreas. Die passen jetzt auf uns auf."  erklärt mir mein Sohn.
,, Genau. Chris möchte nicht das du das Gefühl kriegt, dass er umbedingt dein neuer Papa werden muss oder er den Platz von deinem Papa einnimmt." versuche ich ihm zu erklären. Tim sollte immer sein bleiben.
,, Ich kann mich an Papa nicht mehr erinnern." kleinlaut blickt er mich. Er hat Angst, dass ich ihm böse bin.
,, Hase das ist doch nicht schlimm. Du warst und bist auch noch zu klein gewesen. Du musst nur wissen, dass dein Papa ganz doll lieb hat und immer auf dich aufpasst." brruhigend streiche ich über seinen Rücken.
,, Also ist es nicht schlimm und Papa im Himmel ist mir nicht böse, wenn Chris mein neuer Papa ist und ich ihn Papa nenne?" er schaut mich fragend an.
,, Bestimmt ist er das nicht. Nur darfst du Papa im Himmel nicht vergessen. Gib bitte Chris ein wenig Zeit. Er muss sich auch erst an die Situation gewöhnen." erkläre ich ihm. Max nickt zögerlich und ich hebe ihn von der Arbeitsplatte. Mein Kind deckt den Tisch indem er den Aufstrich hinstellt. Ich koche nun Kaffee und Kakao für Max.
,, Wohnen wir dann bald bei Chris?" harkt er weiter da.
,, Darüber habe ich mir noch keine Gedanken machen können. Dafür kennen wir uns auch noch nicht lange genung. Ich weis auch nicht ob das Chris möchte.Aber irgendwann bestimmt. "
Mit dieser Antwort scheint er zufrieden. Ich nehme die Bröttchen herraus und stelle sie auf den Tisch.
,, Kerze?" er zeigt auf eine kleine einsame Kerze am Ende des Tisches. Ich zünde sie an und schiebe sie weiter auf den Tisch.
,, Na dann starten wir das Weckkomando." grinse ich. Maxs Augen fangen an zu leuchten. Chris liegt immer noch so im Bett wie vorhin.
,, 1.....2.....3" zähle ich und dann sprintet Max los. Erbammungslos springt er auf Chris drauf.
,, Aufstehen." brüllt er in sein Ohr. Chris öffnet verschlafen die Augen und möchte sich einfach nur zur Seite drehen. Ein Morgenmuffel also.
,, Aufstehen. Mama und ich haben Frühstück gemacht." berichtet Max und versucht an ihm zu rütteln. Sein Kopf dreht sich zu mir und er blickt mich verschlafen an.
,, Guten Morgen." raspelt er verschlafen. Seine Stimme ist rau und ein wenig tiefer als normal. Ich bekomme eine Gänsehaut.
Er macht seine Augen wieder zu. Doch da hat er die Rechnung ohne Max gemacht. Dieser nimmt seine Daumen und drückt die Augenlieder wieder hoch.
,, Max! Du tust ihm weh." schimpfe ich. Sofort lässt Max seine Augen wieder zu frieden.
,, Na warte du Quälgeist." Chris dreht Max ins Bett und kitzelt ihn aus. Dieser wirft sich lachend hin und her. Max versucht zu entkommen. Ist aber auf die Gnade Chris angewiesen.
,, Darf ich jetzt weiterschlafen?" fragt Chris ihn mit einem fetten Grinsen im Gesicht.
,, Nein." antwortet ihm Max frech.
Chris verdreht die Augen und kitzelt ihn weiter.
,, Bittteee aufhören." fleht Max und setzt seinen Welpenblick auf.
,, Was bekomme ich dafür?" fragt Chris mit einem spitzbübigen Lächeln.
Max küsst ihn auf die Wange. Chris blickt ihn erstaunend an und drückt ihm auch einen Kuss auf die Wangen.
,, Ich möchte euch ja ungern stören aber Frühstück." werfe ich in den Raum.
Max springt aus dem Bett und rennt in die Küche. Ich beuge mich über Chris.
,, Guten Morgen." ich küsse ihn sanft auf die Lippen. Meine Hand lege ich auf seine Wange. Die ersten Bartstoppeln suchen sich den Weg an die Oberfläche seiner Haut.
,, Morgen. Wie lange habe ich noch?" fragt er und sein unwiderstehliches Lächeln springt mir entgegen.
,, 5 Minuten." lache ich und  ziehe ihn dabei aus dem Bett. Er schlurft ins Badezimmer und ich gehe in die Küche. Max sitzt am Tisch und wackelt ungeduldig mit den Beinen. Genau 6 Minuten später kommt Chris wieder in die Küche. Seine Haare sind gekämmt und er lächelt uns an.
,, Hammer." seine Stimme ist dabei unnatürlich hoch und er setzt sich zu uns. Er nimmt mir dankend den Kaffee ab. Ich schmiere Max sein Brötchen und nehme mir selber eins.
,, Wann seit ihr aufgestanden?"
,, 8:30 Uhr." sage ich und beisse herzhaft in meine Hälfte.
,, Oh gott sei dank habt ihr mich da nicht geweckt." er macht eine dankend Geste. Ich schüttle nur den Kopf.
,, Schläfst du immer so lange?" Max blickt ihn an und sein ganzer Mund ist verschmirrt mit Nutella.
,, Ja. Aber oft noch länger." berichtet Chris.
,, Ist das nicht langweilig?"
Chris schüttelt den Kopf und trinkt einen Schluck Kaffee.
,, Daran könnte ich mich gewöhnen."
,, An was?" neugirig und gespannt warte ich auf seine Antwort.
,, Na das ihr hier seit und das es Frühstück gibt. So mit gedeckten Tisch." antwortet der Magier und legt das Messer an die Seite. Die Reaktion übernimmt Max für mich.
,, Siehst du Mama, sieht du. Chris würde das toll finden, wenn wir hier bleiben. Dann könenn wir doch auch  bei ihm wohnen." begeistert klatscht er und ich weis ehrlich gesagt nicht was ich gerade machen soll. Lachen, weinen oder schimpfen?
Chris sieht mich unsicher an. Ich zucke nur mit den Schultern.
,, Max wir müssen glaube ich mal ein Jungsgespräch führen." murmelt Chris und stellt die Tasse ab.
,, Au ja." jubelt der große.
,, Na dann ab ins Wohnzimmer."
Max ist dann ins Wohnzimmer verschwunden.
,, Was hast du vor?" frage ich vorsichtig.
,, Na was wohl? Ich werde wohl mal mit ihm über ein Paar Sachen reden."
,, Über was denn?"
,, Einziehen und wie ich in den Kreis der Ersatzpapas aufsteigen kann."
Lachend blicke ich ihm hinter her. Na auf die Ergebnis bin ich gespannt.

Hallo ihr Lieben. Vielen Dank für eure Kommentare und Votings. Ich hoffe es gefällt euch. Allen Mamas wünsche ich einen tollen Muttertag. Wie ihr bestimmt mitbekommen habt, ist Roy am Freitag verstorben. Für Andreas und Chris muss ebenso schwer sein wie für Siegfried. Es war ein Idol ihrer Kindheit. RIP Roy. Nun sitzen euer Papa und Roy auf einer Wolke und blicken stolz auf euch herunter 😣❤

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