Eisphönix (Harry Potter - Rumtreiber - FF)

-71-

„Oh holde Dame, wie schön von eurem bezaubernden Antlitz erwartet zu werden!"

„Mein Herr, Ihr schmeichelt mir!" Ich strahlte Sirius an. „Hattet Ihr und eure Begleitung eine wohlige Anreise?"

„Es gab nichts zu beklagen, außer eure fehlende Anwesenheit!" Er führte meine Hand zu seinen Lippen und drückte einen Kuss drauf, aber ich zog ihn lachend zu mir und umarmte ihn fest, genauso wie Remus, Peter, Marlene und Alice.

„Wo sind die anderen?"

„Hast du es noch nicht gehört? James und Lily sind Schulsprecher. Die müssen sich um irgendetwas kümmern. Zu zweit." Sirius zwinkerte.

„Stimmt, aber lasst uns reingehen." Ich hakte mich bei Sirius und Remus unter. „Dann erzählt mal: wie waren eure Ferien?"

„Wie waren denn deine Ferien?" Marlene musterte mich neugierig. „Wir haben fast nichts von dir gehört!"

„Ja, ich weiß, sorry, aber... Also ich kann... Ich möchte... Nein, okay. Ich werde euch erst morgen erzählen, was ich so getrieben habe, weil ich es eher zeigen will, statt zu reden. Obwohl ich wohl beides werde machen müssen. Auf jeden Fall müsst ihr euch gedulden, aber ihr könnt mir alle erzählen, was ihr getrieben habt!"

Sie erzählten mir ausführlich von ihren Ferien, wir sahen uns die Einteilung an, ohne sehr aufmerksam zu sein und aßen das wunderbare Essen. Seit ich meine Kräfte regelmäßig verwendete, aß ich noch mehr als vorher. Obwohl Poppy und Slughorn für mich Tabletten entwickelt hatten, die mir halfen die Nährstoffe zu bekommen, die ich brauchte. Die waren, im Gegensatz zum Grassus-Trank, für den täglichen Gebrauch konzipiert.

Am nächsten Nachmittag lief ich mit meinen Freunden über das Gelände in Richtung See.

„Wo gehen wir hin?"

„Wir laufen ein Stück, sodass wir keine ungewollten Beobachter haben.", erklärte ich und beschleunigte meine Schritte ein wenig.

Remus holte zu mir auf und lief einige Meter schweigend neben mir her, fragte dann aber doch: „Was wird das? Willst du etwa...?"

Ich nickte. „Ja, ich will es ihnen zeigen. Ich hätte es ihnen schon längst erzählen sollen, denkst du nicht?"

„Du kannst ihnen selbstverständlich vertrauen, aber ich dachte nicht, dass du es ihnen doch noch erzählen würdest."

„Was? Warum weiß Remus worum es geht und wir nicht?", fragte James entrüstet. Ich hatte nicht gemerkt, wie nah er uns gekommen war.

„Ich erzähle es euch doch jetzt." Wir waren am Ziel angekommen. Von diesem Platz aus, konnte man uns nicht vom Schloss aus sehen. Ich bückte mich zu dem Sack, die ich gestern hier abgelegt hatte. „Nehmt euch jeder ein Paar."

„Sind das... Schlittschuhe?", fragte Lily mit gerunzelter Stirn, als sie den Inhalt der Tasche inspizierte.

„Ja, genau."

„Und was sollen wir mit denen?", wollte Peter wissen. „Hier gibt es kein Eis."

Ich hatte die Schuhe bereits angezogen und sprang auf den See. Hinter mir schrie jemand auf. Im Gegensatz zu der Erwartung der anderen, landete ich nicht im Wasser. In dem Moment in denen meine Schlittschuhe die Oberfläche berührte, verwandelte sie sich augenblicklich in Eis. Schnell breitete es sich aus, sodass bald eine große Eisfläche entstanden war. „Worauf wartet ihr?"

„Wie ist das möglich?", fragte Alice mit großen Aigen. „Du hast nicht gezaubert..."

„Nicht auf diese Art.", bestätigte ich und sah zu wie Remus mir auf das Eis folgte.

„Ja, aber..."

„Na los, es ist stabil!" Remus grinste. „Das ist so cool! Schlittschuhfahren, obwohl es so warm ist!"

Ich griff nach seiner Hand und zusammen fuhren wir eine Runde, während Lily auch auf das Eis trat. „Du bist wirklich genial, Lina!"

Die anderen standen immer noch am Ufer und starrten auf das Eis.

„Na gut, dann halt andersrum." Ich seufzte. „Die Kurzfassung ist, dass ich die Sommerferien unglaublich viel trainiert habe, um euch das hier zeigen zu können, ohne Angst zu haben euch zu verletzen, denn ich bin ein Elementarist und kann im Zuge dessen alle vier Elemente bändigen. Remus hat es schon vor einer ganzen Weile herausgefunden, hatte mir aber versprochen es für sich zu behalten und Lily habe ich es in den Weihnachtsferien erzählt. In gewisser Weise war ich dazu gezwungen gewesen, denn sie wurde Zeuge wie ich unser Zimmer abgefackelt habe, während ich schlief..."

„Was?"

Lachend schaute ich abwechselnd zu Remus und Lily. „Was in Bezug auf die Elementaristensache oder ist das auf die Brandstiftung bezogen? Was denkt ihr?"

„Beides.", antworteten sie gleichzeitig.

„Okay, Leute. Dann mal los. Stellt mir eure Frage, ich antworte."

Wir verbrachten eine ganze Weile dort. Ich erzählte ihnen von den Elementen, wie schwer es war sie zu unterdrücken und dass sie der Grund dafür waren, dass ich mich immer zwang zu lachen. Ich erzählte ihnen auch von meinen anderen Kräften, ohne dabei die Rumtreiber mit einzuziehen. Ich erzählte ihnen, ich sei ein Animalma, sagte aber nichts über die anwesenden Animagi und ich erzählte auch von meinen Heilkräften, ohne Remus Namen zu erwähnen, wobei zumindest die Jungs zu begreifen schienen, dass ich der Grund für seine wundersame Heilung gewesen sein musste.

Als alle Fragen umfangreich beantwortet waren, trauten sie sich doch noch auf das Eis und wir verbrachten den restlichen Tag dort.