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Die Rumtreiber, Marlene, Lily und ich standen nach dem Halloween-Festessen noch im Korridor rum und unterhielten uns.

„Ich komm gleich wieder, hole nur meinen Kürbissaft.", eröffnete uns James und ging zur Fensterbank, auf die wir unsere Getränke stehen gelassen hatten.

„Nimm meinen bitte mit!", rief ich ihm hinterher.

„Ich habe mich übrigens mal erkundigt in den Sommerferien. Hab total vergessen es euch zu erzählen.", erzählte Lily. „Wir hatten es doch letztes Jahr darüber, ob alle Kürbis mögen und die Schule meiner Schwester hatte so ein Sommerfest auf das wir gegangen sind und da habe ich mal unauffällig Nachforschungen betrieben."

„Was kam raus?", fragte ich lachend. Ich hatte nicht erwartet, dass sich irgendjemand die Mühe machen würde dieser Idee weiter nach zugehen.

„Tatsächlich, war die Hälfte ein riesiger Fan von Kürbis, wobei noch nie jemand etwas von Kürbissaft gehört hatte und die Vorstellung auch ziemlich abstoßend fand..."

„Da verpassen die etwas!", unterbrach James und nachdem er mir meinen Kelch überrascht hatte, stießen wir an.

„Da hat er recht.", stimmte ich ihm zu und trank etwas von dem orangenen Saft.

„Ja, das sehe genauso!", meinte Lily. „Aber auf jeden Fall war die andere Hälfte der Meinung, dass die Kürbis-Saison nur bitte schnell enden sollte, weil sie Kürbis hassen!"

Lachend schüttelte ich den Kopf. „Muggel..."

„Ja, aber die Frage, ob es auch Zauberer gibt, die keinen Kürbis mögen, bleibt immer noch.", stellte Remus fest.

„Das können wir ändern!", bemerkte Sirius und kletterte auf den Fenstersims. „Hey!", rief er laut und winkte. „Ich bräuchte einmal kurz eure Aufmerksamkeit!"

Alle anwesenden Schüler, drehten sich verwirrt zu ihm um. Ich hatte gar nicht bemerkt, wie viele tatsächlich noch hier waren.

„Wir machen eine kurze Umfrage!", erklärte Sirius grinsend. „Ich bitte darum, dass sich jetzt jeder meldet, der Kürbis liebt!"

Getuschel ging durch den Korridor, aber nach und nach meldeten sich unsere Mitschüler. Von hier unten, hatte ich keinen Überblick, wie viele sich tatsächlich meldeten, aber auf jeden Fall waren es viele.

„Okay, noch einmal eine kurze Gegenprobe: jetzt melden sich diejenigen, die Kürbis NICHT mögen! Ich wiederhole: einmal bitte melden, wenn ihr Kürbis NICHT mögt!"

Kurz wartete Sirius ab und sprang anschließend wieder auf den Boden. „Vermutung bestätigt: alle Zauberer mögen Kürbis."

„Studie erfolgreich abgeschlossen.", erwiderte Peter grinsend.

„Ohoh." Marlene zeigte in Richtung des Westkorridors. „Gonnie kommt. Das war es dann wohl für heute."

Wie auf Kommando erhob Gonnie ihre Stimme und schickte alle zurück in ihre Häuser. Wie immer, versuchten manche sie zu überzeugen, uns zu erlauben noch etwas länger zu bleiben. Wahrscheinlich würden sie nie verstehen, dass sie gegen Gonnie keine Chance hatten.

Meine Freunde und ich hingegen, machten uns direkt auf dem Weg. Lachend unterhielten wir uns über Kürbisse, über die Kostüme mancher Mitschüler und auch darüber, dass Jack und Rosalie sich geküsst hatten und damit das neuste Paar in unserem Jahrgang war.

Bis wir ins Bett fielen und der Schlaf über uns hereinbrach, vergingen von diesem Zeitpunkt noch mehrere Stunden.

Am nächsten Morgen wachte ich mit einem seltsamen Gefühl auf. Mein Inneres rebellierte und ich hatte das Gefühl mich gleich übergeben zu müssen. Trotzdem ging ich raus und lief ein wenig, allerdings innerhalb des Geländes von Hogwarts. Für die Runde um den See fühlte ich mich nicht gewappnet.

Es war ein seltsames Gefühl, dass ich so noch nie erlebt hatte. Ich wurde nicht krank, nie. Mein Körper heilte sich selbst, bevor es zum Ausbruch einer Krankheit kam. Das einzige Mal, dass ich mich in meinem Leben übergeben musste, war nachdem ich Gonnie von einer Lebensmittelvergiftung geheilt hatte. Die Übelkeit war auf mit einer solchen Wucht über mich gefallen, dass ich es keine Sekunde lang in mir behalten konnte.

Warum also fühlte ich mich jetzt so wie damals?

Auch die frische Luft half nichts und ich entschied nach dem Duschen zu Poppy zu gehen, aber als ich zurück in den Gemeinschaftsraum kam, stieg James, der von Sirius gestützt wurde, die Treppen runter.

Ruckartig blieb ich stehen. Mein Blick wanderte von James Füßen langsam hoch bis zu seinen Augen.

Noch nie war mir so deutlich aufgefallen, wie gut er aussah. Seine rehbraunen Augen. Seine wilden schwarzen Haare. Alles an ihm war so unfassbar schön.

„James.", hauchte ich.

„Lina.", hauchte er zurück. Seine Stimme war ein wahrer Traum.

Die Übelkeit war wie weggeblasen und auch James richtete sich wieder in voller Größe auf. Langsam schritt er auf mich zu und ich auf ihn, bis wir direkt voreinander standen.

„Lina.", hauchte er erneut und strich mir leicht über die Wange.

„James." Ich legte meine Hand auf seine harte Brust. Ich spürte wie sein Herz kräftig schlug.

„Was in Merlins Namen geht denn gerade bei euch ab?", fragte Sirius, aber ich achtete nicht weiter auf ihn. Alles was mich interessierte waren James wunderschöne Augen und seine Lippen, die so weich und einladend aussahen.

James Daumen glitt über meine Unterlippe und mein Atem ging schwer. 

Eisphönix (Harry Potter - Rumtreiber - FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt