„Ich liebe euch!", platzte ich heraus.
„Lina, wir dich auch!" Lily umarmte mich. „Was ist denn los?"
„Darf ich euch nicht einfach sagen, dass ich euch liebe?"
„Doch natürlich, aber es kam so aus dem nichts.", fügte James hinzu. „Ich liebe dich übrigens auch!"
„Das freut mich." Ich umarmte einen nach den anderen ganz fest. „Ich muss aber los. Albus ist gleich da."
„Ich begleite dich nach draußen.", meinte Remus.
Ich war ihnen einen letzten Blick zu. James, Lily, Sirius, Marlene, Alice, Frank und Peter.
„Was ist los mit dir?" Er strich mir eine Strähne hinters Ohr. „Du benimmst dich seit unserem Campingtrip komisch."
„Das hast du gemerkt?" Ich schluckte. „Ich dachte, ich hätte es gut verbergen können."
„Das konntest du auch. Mir ist es nicht gleich aufgefallen, aber irgendwann schon. Was ist los?"
Ich küsste ihn und als ich mich von ihm löste, liefen mir die Tränen über die Wange. „Ich wollte den letzten Monat mit euch genießen."
„Den letzten Monat? Was meinst du?"
„Ich meine, dass wir uns heute zum letzten Mal sehen."
„Was? Wovon sprichst du?" Er hatte seine Stirn in Falten gelegt. „Wieso das letzte Mal? Du gehst doch nur eine Woche zurück nach Hogwarts? Dann wollten wir uns doch eine Wohnung suchen..."
„Ich weiß, Remus." Ich vergrub das Gesicht in meinen Händen.
„Was ist passiert während wir zelten waren?"
„Ich habe die Wahrheit erfahren. Die Wahrheit über die Prophezeiung."
„Was? Wieso hast du nichts erzählt? Was hast du erfahren?"
„Ich habe erfahren, was ich tun muss." Ich strich sanft über sein Gesicht. Seine Augen waren so wunderschön, trotz der Sorge in ihnen. „Du-weißt-schon-wer wird verlieren, aber ich werde sterben."
„Was? Nein! Nein! Lina, sag, dass das nicht wahr ist!" Nun flossen auch über sein Gesicht die Tränen. „Nein! Nein!"
„Ich liebe dich Remus. Ich liebe dich aus tiefsten Herzen und ich wünsche dir alles Glück der Welt. Ich wünsche dir, dass du dich neu verliebst und mit ihr zusammen glücklich wirst."
„Nein, Lina."
„Es führt kein Weg dran vorbei. Mein Leben ist ein geringer Preis für die Rettung der Welt."
„Es muss einen anderen Weg geben!"
„Es gibt keinen anderen Weg, Remus." Ich warf einen Blick zurück zu Marlenes Haus. „Ich wollte sie eigentlich später abschicken, aber du kannst die ihnen eigentlich auch gleich geben." Ich reichte ihm einen Stapel Briefe. „Das ist eine kleine Liebeserklärung für jeden für euch. Natürlich auch für dich."
„Lina?" Albus war hinter uns aufgetaucht und musterte uns verwirrt.
„Ich komm gleich." Ich schaute zurück zu Remus. „Ich liebe dich und es tut mir leid."
Er zog mich fest an sich und küsste mich.
Der Kuss war schön und traurig zu gleich. Man konnte die Verzweiflung, die Trauer und Angst förmlich spüren.
„Ich liebe dich, Lina."
Schluchzend wendete ich mich von ihm ab und nahm Albus Arm. Sofort apparierte er mit mir ins Schloss.
Ich würde Remus nie wiedersehen. Keinen meiner Freunde.
„Was war das eben?", fragte er augenblicklich.
„Ich kenne die Prophezeiung. Die ganze Prophezeiung."
„Was? Seit wann?"
„Seit einem Monat." Ich wischte mir die Tränen aus dem Gesicht. „Ich weiß, was ich tun muss und das werde ich auch machen. Morgen Nacht."
„Was wirst du tun?"
„Ich werde sterben."
„Das kann nicht sein. Du bist kein dunkler Zauberer! In der Prophezeiung steht, dass du die Entscheidung über Leben oder Tod eines dunklen Zauberers entscheidest!"
„Die Entscheidung ist mein Tod und so wird Grindelwald leben und zum richtigen Zeitpunkt sterben."
„Aber..."
„Albus, wenn es jemand versteht, dann doch du." Ich seufzte. „Es gibt keine Alternative. Bitte lass uns die Zeit genießen, die mir noch bleibt. Ich möchte mit euch allen noch einen letzten Tag verbringen. Vor allem mit dir und Aberforth und Minnie und Poppy, aber auch mit den anderen. Ich dachte wir könnten alle zusammen zu Abendessen morgen. Das gesamte Kollegium."
„Selbstverständlich." Albus umarmte mich. „Ich werde mich darum kümmern."
„Danke.", flüsterte ich und genoss die Umarmung.
„Ich bin so stolz auf dich, Lina." Auch seine Stimme klang leise und zerbrechlich. „Ich liebe dich, mein Kind."
„Ich liebe dich auch. Vielen Dank für alles, was du getan hast. Du hast mich aufgenommen, mich großgezogen und... ich verstehe es jetzt. Danke, dass du mir nichts von der Prophezeiung erzählt hast. Ich weiß, ich hab dich dafür gehasst, aber ich hätte mein Leben lang Angst vor der Zukunft gehabt. Du hast mir eine ruhige Jugend ermöglicht. Du bist zwar nicht mein leiblicher Vater, aber trotzdem bist du die Person, die dieser Figur mit Abstand am nächsten kommt. Ich danke dir für alles."
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Eisphönix (Harry Potter - Rumtreiber - FF)
FanficEin Mädchen, in dem viele Geheimnisse schlummern. Ein Mädchen, das sich vor der Welt versteckt. Ein Mädchen, das grauenhafte Dinge erlebt hat. Ein Mädchen, in dem die Macht steckt die Welt in Schutt und Asche zu verwandeln. Ein Mädchen, das Angst...