„Hast du schon wieder draußen geschlafen?", fragte Remus als ich einige Tage später in den Gemeinschaftsraum kam.
„Ja." Ich zuckte mit den Schultern. „Ich will nicht noch einmal unser Zimmer abfackeln."
„Und die Alpträume sind nicht besser geworden?" Er gab mir einen kurzen Kuss zur Begrüßung. „Oder hast du etwas neues erfahren?"
„Es ist nicht besser geworden, eher im Gegenteil..." Ich seufzte. „Aber ich habe tatsächlich etwas entdeckt. Ich erinnere mich an etwas..."
„An was?"
Ich schauderte bei der Erinnerung. „Es ist nur ein Gefühl. Ich kannte dieses Gefühl. Die Atmosphäre... Ich erinnere mich nicht daran, was dort passiert ist, aber ich weiß, wie sich das angefühlt hat. So wie in der Höhle."
„Was denn für eine Höhle?"
„Hab ich dir nie davon erzählt?"
„Äh Nein?"
„Oh..." Ich nahm seine Hand und zusammen liefen wir in die große Halle. „Tja, also es gibt noch eine Sache, die ich kann."
„Noch eine Kraft?"
„Ja, in gewisser Weise schon..." Schnaubend schüttelte ich den Kopf. „Es ist so, dass ich... Ich kann mich zu einem Ort teleportieren. Das konnte ich schon immer. Das ist nicht schwierig. Es ist nicht wie das Apparieren oder so etwas. Es ist nur dieser eine Ort. Ich hab keinen Schimmer, wo das ist. Ehrlich gesagt, weiß ich nicht einmal, ob dieser Ort echt ist oder nur in meinem Kopf existiert..."
Remus sah mich mit großen Augen an.
„Es ist eine Höhle oder Grotte, keine Ahnung. Eine Art Raum, der unregelmäßig aus Felsen geformt ist. Ohne Ausgang. Durch die Wand dieser Höhle scheinen Blitze zu wandern. Der Boden ist unerreichbar. Er besteht nur aus Wasser. Ich weiß nicht wie tief. Ich habe nie nachgeschaut, denn ich wollte da immer sofort weg... Es ist ein gruseliger Ort. Ich kann nicht erkläre, was ihn gruselig macht. Rational betrachtet ist das sogar ein wirklich schöner Ort. Es ist... In den Muggel Filmen würde so eine magische Höhle aussehen, in der das Zentrum der guten Kräfte steht. Das Haus der Feen oder keine Ahnung, aber wenn ich da bin, kriecht die Dunkelheit in jede Faser meines Körpers. Es schmerzt, mein Herz schlägt so schnell, dass ich befürchte, dass es gleich explodiert und ich habe mehr Angst, als jemals sonst in meinem Leben..."
Remus drückte meine Hand etwas fester.
„Genau so hat es sich heute Morgen angefühlt, als ich aufgewacht bin. Das war das Gefühl, an das ich mich erinnert habe."
„Also haben deine Alpträume etwas mit diesem Ort zu tun und dieser Ort hat etwas mit deinen Kräften zu tun...", schlussfolgerte Remus. „Vielleicht ist das Unsinn, aber denkst du nicht, dass das vielleicht etwas mit der Prophezeiung zu tun haben könnte?"
„Mit der Prophezeiung?", wiederholte ich und blieb stehen. „Wie kommst du denn darauf?"
„Du sagtest, dass du seit Ewigkeiten keine Alpträume mehr hattest und es gibt zwei große Änderungen in deinem Leben... Die eine ist, dass du von der Prophezeiung gehört hast und die andere ist... nunja... dass wir zusammen sind und ich will nicht glauben, dass du deswegen Alpträume bekommst."
Ich stieg in sein Lachen mit ein. „Daran liegt es bestimmt nicht."
„Außerdem", fuhr er fort. „Die Höhle klingt so als würde sie die vier Elemente vereinigen. Eine Höhle aus Felsen, also Erde. Wasser als Boden. Luft wird da ja wohl auch sein und Blitze die durch die Wände fließen, sprich Feuer."
Ich runzelte die Stirn. „Das... Das macht Sinn."
„Ja, oder?" Er grinste.
„Aber ich weiß trotzdem nicht, was ich damit anfangen soll... Ich weiß nicht, was die Prophezeiung von mir will."
„Bitte sei nicht sauer..." Sein Lächeln erstarb. „Vielleicht solltest du nochmal mit Dumbledore sprechen... Vielleicht kann er dir helfen... Vielleicht weiß er doch noch etwas, was er dir nicht erzählt hat... Vielleicht kann er etwas Licht ins Dunkle bringen... Vielleicht weiß er, was deine Träume bedeuten könnten..."
„Um zu wissen, was meine Träume bedeuten, müsste ich mich daran erinnern."
Remus Lächeln kehrte zurück. „Du hast nicht nein gesagt. Wirst du mit Dumbledore sprechen?"
Ich seufzte und rieb mir über das Gesicht. „Ich werde mit ihm sprechen. Aber zuerst lass uns frühstücken. Dafür brauche ich etwas zur Stärkung."
„Das bekommen wir hin!" Remus legte seinen Arm um meine Schultern und wir liefen in die große Halle.
Noch stand dort nur ein großer Tisch, aber in zwei Tagen schon würde die Schule wieder anfangen und die alten Haustische würden zurückkehren.
DU LIEST GERADE
Eisphönix (Harry Potter - Rumtreiber - FF)
FanficEin Mädchen, in dem viele Geheimnisse schlummern. Ein Mädchen, das sich vor der Welt versteckt. Ein Mädchen, das grauenhafte Dinge erlebt hat. Ein Mädchen, in dem die Macht steckt die Welt in Schutt und Asche zu verwandeln. Ein Mädchen, das Angst...