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Die Verabredung zwischen Frank und Alice lief großartig. Die beiden waren nun offiziell ein Paar und Alice machte mir nun Konkurrenz beim Dauerlächeln. Als Lily und Marlene auf unser Zimmer kamen, die Blumenranke bemerkten und ich ihnen die ganze Geschichte erzählte, waren sie aus dem Staunen gar nicht mehr rausgekommen.

Ich freute mich sehr für die beiden, aber heute wollte ich wieder mal Zeit mit den Rumtreibern verbringen, sonst würden die sich noch vernachlässigt fühlen, was ich ganz sicher nicht wollte.

„Also Jungs, was wollen wir heute anstellen?", fragte ich grinsend und ließ mich neben Sirius auf die Bank fallen. „Und wo ist eigentlich Remus?"

„Meine holde Dame, entnehme ich Euren Worten den Wunsch Eure kostbare Zeit in unserer Begleitung zu verbringen?", trug Sirius grinsend vor.

„Gewiss, mein edler Herr!", erwiderte ich. „Verzeiht mir bitte meine Unverfrorenheit. Selbstverständlich steht es Euch zu meinem demütigen Wunsch abzuschlagen, wenn es Euch zurzeit nicht beliebt."

„Es beliebt uns durchaus, meine Teuerste." Er führte meine Hand zu seinen Lippen. „Es wäre uns eine Vergnügen."

Ich lachte auf und gab Sirius spielerisch einen leichten Stoß in die Seite. „Aber jetzt mal ernsthaft: wo ist Remus?"

„Dem geht's nicht so gut..."

„Was soll das heißen?", fragte ich und schaute die Jungs einen nach dem anderen an. „Was hat er?"

Peter zuckte mit den Schultern. „Nichts Besonderes. Er ist aber provisorisch schon mal in den Krankenflügel."

„Wirklich?", vergewisserte ich mich. „Dann sollte ich ihn besuchen gehen. Will jemand mit?"

„Sicher, ich begleitete dich.", schlug Sirius vor.

„James und ich müssen leider nachsitzen.", erklärte Peter.

Ich verdrehte die Augen. „Sollte es einem zu denken geben, dass mich die Tatsache, dass Sirius NICHT nachsitzen muss mehr überrascht als die, dass ihr nachsitzen müsst?"

Die drei Jungs fingen an zu lachen. „Vielleicht!"

Kopfschüttelnd begann ich zu frühstücken und ging anschließend mit Sirius in den Krankenflügel.

„Tatze, Lina!", begrüßte uns Remus mit schwacher Stimme. „Was macht ihr denn hier?"

„Hm, lass mich nachdenken! Was könnten wir hier denn machen? Hast du eine Idee, Sirius?", fragte ich grinsend und setzte mich auf die Bettkante.

„Nö, gar keine!", erwiderte Sirius, während er sich lachend auf die andere Seite des Bettes setzte und seine Beine auf die Matratze schwang.

„Ja, ja, schon gut. Hab's verstanden!"

„Wie geht's dir?", fragte ich und strich ihm eine Strähne aus dem schweißnassem Gesicht. „Du siehst gar nicht gut aus..."

„So fühle ich mich auch.", antwortete er und zuckte mit den Schultern. „Ich habe ein schlechtes Immunsystem."

„Ein schlechtes was?", fragte ich stirnrunzelnd.

„Immunsystem.", wiederholte er. „So nennen die Muggel die Methode unseres Körpers auf Krankheiten zu reagieren."

„Ah, gut zu wissen."

„Ja, aber ihr müsst wirklich nicht hierbleiben.", meinte er und begann unkontrolliert zu husten.

„Du kannst doch nicht den ganzen Tag allein hier rumliegen!", widersprach ich.

„Doch das kann er, denn er braucht vor allem Ruhe!", erklang eine Stimme hinter mir. Ich brauchte mich nicht umzudrehen, um zu wissen, dass es Poppy war. „Also raus hier! Alle beide!"

„Noch fünf Minuten!", bat ich und warf ihr ein freundliches Lächeln zu.

„Drei!"

„Na gut, in drei Minuten sind wir weg.", bestätigte ich und legte meine Hand auf Remus Gesicht. Vorsichtig ließ ich ein wenig von seinem Schmerz in mich gleiten. Nicht viel, aber dennoch genug, dass ich die Hitze in mir spürte, aber ausreichend wenig, um die Kontrolle behalten zu können. „Gute Besserung, Remus."

„Danke, Lina." Er lächelte mich an.

„Ich komme dich morgen wieder besuchen.", versprach ich.

Er schüttelte den Kopf. „Morgen bin ich bestimmt wieder draußen!"

„Immer schön optimistisch bleiben!", lobte ich.

„Da bist du ja Expertin drin!", erwiderte er und grinste.

„Was jetzt?", fragte Sirius als die Tür zum Krankenflügel hinter uns zufiel.

Ich grinste ihn an. „Ich hätte da eine Idee."

„Dein Grinsen verheißt Gutes! Schieß los!"

„Hast du Lust in den Wald zu gehen, Bello?"

„Oh ja!", rief er. „Aber wie hast du mich gerade genannt?"

„Was gefällt die Bello nicht?", fragte ich grinsend und rannte los in den Wald.

„Ey, na warte!", schrie er mir hinterher.

„Unser lieber Bello scheint wohl nicht der Schnellste zu sein.", rief ich lachend nach hinten.

„Warte nur bis ich dich in die Finger kriege!"

„Keine Chance!"

„Das werden wir ja sehen!"

Noch immer lachend kamen wir am Wald an und verwandelten uns beide jeweils in einen Hund, was nicht hieß, dass die kleine Verfolgungsjagd beendet war. Im Gegenteil: wir jagten uns stundenlang durch den Wald, bis wir uns erschöpft auf den Boden fallen ließen. 

Eisphönix (Harry Potter - Rumtreiber - FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt