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„Was wäre eigentlich, wenn du im Raum der Wünsche schläfst bis die Alpträume weg sind?", fragte Remus als wir draußen auf die Kutschen warteten.

„Du meinst ich soll da halt das Bett abfackeln, weil sich das Feuer nicht ausbreiten kann?"

Er zuckte mit den Schultern. „Ja, warum denn nicht. Ist doch wahrscheinlich gemütlicher als draußen zu schlafen..."

„Nicht unbedingt.", erwiderte ich. „Ich schlaf meistens im See. Das ist tatsächlich sehr gemütlich."

„Ich finde es immer noch so krass, dass du einfach Unterwasser atmen kannst!"

„Das ist schon cool.", gab ich grinsend zu und gähnte. „Ich bin so müde... Ich schlafe länger als ich jemals geschlafen habe, aber ich bin einfach nicht erholt wenn ich aufwache..."

„Das ist ganz normal, wenn man Alpträume hat..."

„Ich weiß nicht, wie lange ich das durchhalte..." Ich legte meinen Kopf auf seine Schulter.

„Vielleicht musst du doch mal mit Poppy reden, ob du den Trank für traumlosen Schlaf bekommst..."

„Das geht doch nicht." Ich seufzte. „Ich muss träumen, um mich daran zu erinnern und zu erfahren, was die Prophezeiung sagt..."

„Aber es geht dir schlecht..."

„Ich muss es erfahren. Ich muss wissen, wie ich du-weißt-schon-wen vernichten kann. Ich muss erfahren, ob Grindelwald leben oder sterben muss und auch, wie ich das beeinflussen soll." Ob ich das könnte? Könnte ich jemanden töten, um die Menschheit zu retten? Wäre ich in der Lage jemanden das Leben zu nehmen? Und selbst wenn ich bereit wäre das zu tun, wie würde ich an ihn rankommen? Ich konnte doch nicht einfach in das Gefängnis spazieren und ihn umbringen...

„Ich weiß..." Remus gab mir einen Kuss auf den Haaransatz. „Ich hasse es nur dich leiden zu sehen... Ich wünschte, ich könnte etwas tun, um dir zu helfen."

„Du hilfst mir doch bereits. Ohne dich wäre ich wahrscheinlich bereits zusammengebrochen. Wenn ich bei dir bin, dann wird eine riesige Last von meinen Schultern genommen. Der Knoten in meiner Brust löst sich und ich bekomme wieder Luft." Ich strich über seine Wange und gab ihm einen Kuss auf die Lippen. „Du bist mein Held, mein Retter. Ich liebe dich, Remus."

„Ich liebe dich auch."

Die ersten Kutschen waren schon angekommen, aber von unseren Freunden fehlte noch jede Spur. Also warteten wir. Remus stand hinter mir und hatte seine Arme um mich gelegt, als James, Sirius und Peter aus einer Kutsche sprangen.

„Nein! Wirklich? Endlich!", rief James und grinste breit. „Es wurde ja auch Zeit!"

„Was?" Peter starrte uns mit weit aufgerissenen Augen an. „Du und Lina? Aber... Wie... Seit wann?"

„Ist dir das wirklich nicht aufgefallen?", fragte James lachend. „Du musst so blind gewesen sein!"

Sirius wirkte auch etwas überrascht Remus und mich zu sehen, aber er fasste sich schnell wieder. „Das freut mich für euch zwei."

„Danke!" Remus ließ mich los, sodass wir beide unsere Freunde umarmen konnten.

Sie hatten gerade angefangen uns mit Fragen zu löchern, wie wir zusammengekommen waren als die Mädels aus ihrer Kutsche stiegen. „Wir sehen uns später!" Etwas schadenfroh, grinste ich Remus an und gab ihm einen flüchtigen Kuss. Allerdings fiel mir eine Sekunde später auf, dass ich diese Fragen gleich wohl selbst beantworten müsste...

„Das darf doch nicht wahr sein!", rief Lily und stöhnte. „Bist du wirklich mit Remus zusammen? Also ich freu mich natürlich für dich! Ihr zwei passt wunderbar zusammen und ihr verdient auch alles Glück der Welt, aber ich dachte, dass zumindest du mir erhalten bleibst!"

„Wieso solltest du mich denn verlieren?", fragte ich irritiert. „Und wen hast du verloren?"

„Na die beiden." Sie zeigte auf Alice und Marlene, die beide die Augen verdrehten. „Und jetzt auch noch dich."

„Sie ist beleidigt, weil Alice während der Fahrt zu Frank wollte und ich zu Sirius.", berichtete Marlene.

„Nein, ich bin beleidigt, weil ihr darüber diskutiert habt, wie ihr euch abwechseln könnt, damit ich nicht alleine bleibe!" Lily verschränkte die Arme vor der Brust. „Also wäre ich nur eine nervige Aufgabe."

„So war das doch gar nicht gemeint!", widersprach Alice.

„Wieso bist du nicht einfach mit ihnen mitgegangen?", fragte ich.

„Das bin ich doch auch!" Lily verdrehte die Augen. „Ich bin mit Alice mit zu Franks Freunden, aber es geht hier um das Prinzip, dass ich scheinbar nur ein Klotz am Bein bin!"

Ich legte kopfschüttelnd meinen Arm um Lily. „Du bist ganz sicher kein Klotz am Bein. Für mich nicht und für die beiden auch nicht!"

„Genau!", stimmte mir Marlene zu.

„Außerdem Lily, schau doch mal:", forderte ich sie lächelnd auf. „Ich habe euch gesehen und habe Remus einfach stehen gelassen, weil ich zu euch wollte. Mich verlierst du ganz sicher nicht und auch Alice und Marlene hast du nicht verloren!"

Lilys Mundwinkel zuckten.

„Ah, was haben wir da? Ist das ein Lächeln?"

Lily kicherte. „Ja, schon gut! Ihr habt ja recht! Das war albern."

„Das war albern.", stimmte ich zu. „Aber jetzt erzählt mal, wie eure Ferien waren. Habt ihr was Schönes erlebt?"

Eisphönix (Harry Potter - Rumtreiber - FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt