Kapitel 48

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So hatte ich mir Bokutos Vater vorgestellt.

pov.bokuto
Mitten in der Nacht wachte ich auf und konnte nicht mehr einschlafen. Ich versuchte es,doch wälzte mich nur von rechts nach links. Ich setzte mich auf,seuftze leise und fuhr mir durch die Haare. Es war gerademal 03:15Uhr stellte ich fest,als ich auf meine Handyuhr sah. Da seitdem ich meinen Vater,nach ziemlich langer Zeit,wiedergesehen hatte,so einiges passiert war,konnte ich das ganze noch gar nicht so wirklich verarbeiten. Und anscheinend hielt mein Kopf diesen Augenblick,für den perfekten um dies jetzt zu tun.
Ich saß also in Akaashis Bett und fing an nachzudenken. Meinen Vater nach so einer so langen Zeit wieder zu sehen,war schon krass. Ich hätte wirklich niemals erwartet,dass er etwas mit der Mafia zu tun hat,vor allem da ich dachte,dass er immer noch im Gefängniss säße. Als meine Mum mit mir an dem einen Abend ins Krankenhaus fahren musste,kam auch die Polizei und hatte ihn festgenommen,aufgrund von häuslicher Gewalt. Ich habe nur mitbekommen,dass er ins Gefängniss musste,doch wie lange wusste ich nie. Ich wurde einmal von der Polizei befragt und musste erzählen,was er mir alles angetan hatte. Wenn ich so darüber nachdenke,war das der schlimmste Augenblick in meinem ganzen Leben. Denn alles was ich verdrängt hatte kam wieder hoch und es war das erste Mal,dass ich darüber gesprochen hatte. Seitdem hatte ich dann Albträume und alles,wirklich alles was er damals getan hatte verfolgte mich bis heute.

pov.akaashi
Mitten in der Nacht wurde ich wach,da ich ein leises Schluchzen hörte. Ich öffnete verschlafen meine Augen,doch als ich feststellte,dass es Bokuto war,war ich sofort hellwach. Er saß im Bett und schluchzte leise. Ich setzte mich ebenfalls auf und umarmte ihn sofort. "Hey,was ist denn los? Hattest du wieder einen Albtraum?",wollte ich sofort wissen,doch er schüttelte nur mit dem Kopf und vergrub diesen an meiner Halsbeuge. Ich fing sofort an mir Sorgen zu machen. Doch wartete erst bis er sich ein wenig beruhigt hatte,bevor ich nocheinmal nachfragte. "Was ist denn los? Warum weinst du?",wiederhohlte ich meine Frage,nahm sein Gesicht in meine Hände und strich ihm sanft die Tränen weg. "Ich...ich bin aufgewacht...und dann musste ich wieder an...an meinen Vater denken...und dann...dann hatte ich Flashbacks",schluchzte er leise und es tat mir so weh,dass ich ihm den ganzen Schmerz nicht nehmen konnte. Ach wie gerne würde ich ihm seinen Schmerz nehmen. Zudem kam eine Wut in mir hoch,welche sich gegen seinen Vater richtete. Wie konnte er Bokuto nur so etwas schreckliches antun. Er war doch noch ein Kind.
"Es ist alles gut. Er wird dir nie wieder etwas antun,dass verspreche ich dir. Und wenn er dir auch nur zu nahe kommen sollte,werde ich höchstpersöhnlich dafür sorgen,dass er es bereuen wird",versprach ich diesem. Langsam und unsicher legte mein Gegenüber seine Hand auf meine Wange. "Danke Akaashi,aber bitte nicht wütend werden. Ich...ich mag es nicht wenn du wütend wirst",bat er mich und klang dabei,so unsicher und schüchtern,dass ich einfach anfangen musste zu lächeln und meine ganze Wut plötzlich verschwunden war. "Wie könnte ich nur,wenn jemand so süßes mir gegenüber sitzt",erklärte ich ihm und er wurde leicht rot. Dies kommentierte ich mit einem "Awww" und zog den Älteren in meine Arme. "Ich bin nicht süß und...und vor allem bin ich älter,als du"sagte er,nachdem er die Umarmung gelöst hatte und mich,mehr oder weniger,böse ansah. "Ob du jetzt älter bist oder nicht,das macht keinen Unterschied. Ich bin einfach derjenige der das Sagen hat,vor allem weil du viel zu schüchtern bist." "Stimmt doch gar nicht",wiedersprach er mir. "Nicht?",wiederhohlte ich nocheinmal was er gesagt hatte und er schüttelte mir dem Kopf. Ich kam ihm immer näher und flüsterte dann:"Bist du dir da ganz sicher? Ich kann dich in nur wenigen Sekunden,von Gegenteil überzeugen." Er wurde daraufhin nur noch roter,fing an vor sich hin zu stottern und schaubte dann zum Schluss,als er feststellte,dass ich recht hatt. Ich entfernte mich,mit einem zufriedenen Grinsen auf den Lippen,von ihm und sagte dann:"Na siehst du und jetzt lass uns wieder schlafen gehen." Er nickte daraufhin und wir legten uns wieder hin. Bokuto lag auf meiner Brust,ich hatte wie immer meine Arme um ihn gelegt und so schliefen wir auch ein.
 
Als ich das nächste Mal aufwachte,war es schon hell draußen und Bokuto schlief immer noch. Ein Blick auf die große Uhr,welche gegenüber vom Bett hing,verriet mir,dass wir erst 08:48Uhr hatten,weshalb ich mich dazu entschied,den Älteren noch schlafen zu lassen. Ich beobachtete ihn,wie er so friedlich schlief und fuhr ihm dabei ein wenig durch seine grauen Haare. Ich kann immer noch nicht glauben,dass wir zusammen sind. Und es tut mir so leid,dass er wegen mir so viel leiden musste. Hätte ich doch nur damals schon gewusst,dass... Ich sufzte einmal und merkte wie Bokuto langsam aufwachte. "Morgen,hast du gut geschlafen?",wollte ich wissen und er sah total verschlafen zu mir hoch. Er nickte als Antwort und kuschelte sich wieder an mich. "Nicht einschlafen wir müssen gleich Frühstücken",erklärte ich ihm und ich merkte wie er sich plötzlich anspannte. "Es ist schon in Ordnung,wir müssen es noch niemandem sagen,wenn du noch nicht willst",versuchte ich zu erraten,was los war und hatte anscheinend ins Schwarze getroffen,dennn er entspannte sich daraufhin wieder ein wenig und sah zu mir hoch. "Wirklich?",wollte er dann wissen. "Natürlich. Ich hab dir doch gesagt,dass ich nichts machen werde,dass du nicht möchtest und das wir es langsam angehen wenn du das möchtesr",beruhigte ich ihn und wuschelte ihm lächelnd durch die Haare,bevor ich aufstand und Richtung Bad ging. "Ich geh schnell duschen",informierte ich ihn und war auch schon im Bad verschwunden.
Als ich wieder kam,saß Bokuto auf dem Bett und schaute auf sein Handy,doch als er mich bemerkte,galt seine ganze Aufmerksamkeit mir. Das lag wahrscheinlich nur daran,dass ich nur ein Handtuch um die Hüfte gewickelt hatte. Er wurde rot,nahm seine Sachen und sagte,dass er jetzt auch ins Bad gehe. "Ok mach das,ich geh dann schonmal runter",informierte ich ihn. Daraufhin nickte er nur und war auch schon verschwunden. Ich zog mich an und ging runter.
Im Esszimmer saßen bisher nur meine Mum und meine Schwester,welche mich komisch angrinsten,als ich den Raum betrat. "Ist irgendwas?",wollte ich wissen,nachdem ich mich gesetzt hatte. "Du und Bokuto wart gestern ziemlich laut?",meinte meine Schwester dann,immer noch grinsend und ich musste erst einem Moment überlegen,bevor mir einfiel was sie meinte. Shit. Sie muss alles gehört haben. Na gut wir haben uns ziemlich angeschrien. Da war es ja kein Wunder,dass sie es gehört hat. "Wo ist er denn eigentlich?",wollte meine Mum dann wissen und grinste ebenfalls. "Ey ich schwöre euch wenn ihr beiden nicht eure Klappen haltet wenn er runter kommt,dann habt ihr ein Problem mit mir. Er will noch nicht,dass es jemand weiß. Also reißt euch gefälligst zusammen und tut so,als wüsstet ihr nichts verstanden?",ermahnte ich beide und sie nickten nur grinsend.
Kurz darauf kam Bokuto und wir fingen an zu frühstücken. Mein Vater ließ,das Frühstück anscheinend ausfallen.
Den restlichen Tag verbrachten Bokuto und ich dann mit Filme gucken und trainieren. Eigentlich war es so wie immer,nur mit dem kleinen unterschied,dass ich jetzt nicht mehr aufpassen musste,mit dem was ich sagte. Ich konnte einfach sagen was ich dachte. Nur bei dem was ich machte musste ich aufpassen. Ich gab ihm schon ab und zu mal einen kleinen Kuss auf den Kopf,doch er war noch ziemlich schüchtern und zurückhaltend,weshalb ich jetzt auch nichts machen wollte,was er vielleicht gar nicht wollte oder ihn möglicherweise überforderte. Aber das war vollkommen in Ordnung für mich. Alleine zu wissen,dass er nun mein fester Freund war,dass er nun mir gehörte,reichte schon um mich unfassbar glücklich zu machen.  
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