Hijacked || Yoonmin

Day 1.2

"Na na na, wo willst du denn hin?", lachte eine Stimme hinter ihm und Jimin fühlte sich vor Angst wie gelähmt. Das kalte Gefühl an seinem Kopf war eine Waffe. Zwar keine große wie das Sturmgewehr, aber trotzdem tödlich für ihn. Er wimmerte und krallte seine Hände in den Unterarm, der sich an seinem Hals befand.

"Macht die Tür auf, oder ich blas seinen Kopf weg.", sagte die Stimme und der Schwarzhaarige realisierte, dass die ungefähr gleichgroße Person hinter ihm der Blonde sein musste. 
"Ich wusste es..", flüsterte er und schnappte nach Luft, als der Griff noch enger wurde. Todesangst überkam ihn und er zitterte, doch zu seiner Erleichterung öffneten die Piloten schnell das Cockpit.

Sogleich ließ ihn auch der Typ los und schubste ihn vor sich ins Cockpit.
"Ihr fliegt weiter. Nicht in Tokyo landen. Und versucht jemand, mich zu überwältigen, erschieße ich euch. Die Person, die ich suche, scheint nicht hier zu sein, also sollen sie alle anderen Flugzeuge nach ihm anfragen."
"W-wie heißt er denn?", fragte einer der Piloten mit erhobenen Händen.
"Kim Taehyung."

"Er ist gefährlich, also pass bei ihm besser auf.", sagte der Blonde da plötzlich zu Jungkook, welcher sich wieder aufgerappelt hatte und sich etwas Klopapier an die Stirn hielt. Er nickte bloß und packte Jimin an seinem dünnen Oberarm, um ihn zurück zu seinem Sitz zu ziehen.

"Oh Gott, geht es dir gut?", fragte Yumi und nahm sein Gesicht in beide Hände, während er wieder in den Sitz neben ihr gedrückt wurde und Jungkook neben ihm stehen blieb. Sie konnte wohl alles von ihrem Platz aus beobachten, denn Jimins Blick fiel auf den Blonden, welcher immer noch in der Tür des Cockpits lehnte.

"M-mir geht es gut. Ich habe es versucht, aber.."
Ihm stiegen Tränen in die Augen, welche er schnell wieder wegwischte und einmal schniefte, bevor er sich zusammenreißen konnte.
"Hey.. Es ist okay. Das zeigt nur, wie gut deine Instinkte sind, Jiminie."

Er nickte und ließ sich kurz umarmen, bevor die beiden ihre Blicke zur Tür wandten, wo der Anführer-Typ sich aufgestellt hatte.
"Was waren die Knalle?", fragte Jimin leise und lehnte sich zu seiner Tante.
"Sie haben in die Luft geschossen. Deswegen sind jetzt ein paar Löcher im Dach, aber ansonsten ist niemand verletzt."
"Gut."

"Wie Sie sehen, sind Sie jetzt unsere Geiseln."
Ein Wimmern ging durch die Menge.
"Der Typ, der blutet ist Jungkook, der andere ist Namjoon und ich.. Nennen Sie mich Agust. Ja, Agust ist gut."
"Was für ein hässlicher Name..", murmelte Jimin Yumi zu und sie konnte kurz Lachen, bevor die beiden die Stille bemerkten und der Schwarzhaarige langsam wieder aufsah, um direkt in Agusts Augen zu sehen.

"Seid still, sonst sperren wir euch weg. Obwohl, der Kleine wird gleich eh wieder weggebracht. Aber ansonsten wollen wir Ihnen nichts tun. Wir brauchen eine Person, welche sich aber nicht in diesem Flugzeug befindet. Deswegen sind Sie unsere Geiseln, bis wir ihn haben. Verstanden?"
Ein gemurmeltes "Ja" ging durch die Menge und Agust nickte zufrieden.

"Yumi.. Wenn sie mich wegbringen, pass bitte auf dich auf.", bat Jimin seine Tante, da der Blonde auf ihn zu kommen zu schien.
"Aber anscheinend werden sie mir ja nichts tun.", fügte er hinzu und sah runter, als sein Blick auf ein heruntergefallenes Buttermesser fiel. Ohne zu zögern hob er es auf und ließ es in seiner Hosentasche verschwinden.

"Du wirst der sein, der uns hier alle wieder lebend rausholt.", sagte Yumi zuversichtlich und ließ ihn nur langsam aus ihren Händen gleiten, als Jungkook ihn wieder hochzog.
"Bring ihn zu den Flugbegleiterinnen. Die kommen auf die normalen Plätze.", befahl Agust ihm und Jungkook brachte ihn in den Bereich zwischen Cockpit und Sitzplätzen, wo durch eine Wand abgetrennt ein kleiner Bereich mit Küche für Flugbegleiterinnen war. 

Die meisten von ihnen saßen dort leise schniefend und ließen sich von Jungkook rausbringen, welcher Jimin auf die leeren Plätze schob und ihn allein ließ. Der Schwarzhaarige kaute auf seiner Unterlippe herum und fragte sich, ob es gut oder schlecht war, hier alleine zu sein. Er wirkte wohl wie eine Bedrohung für seine Geiselnehmer und das gab ihm Selbstbewusstsein.

"Da haben wir also den kleinen Probleme-Macher..", raunte Agust und ging einen Schritt nach dem anderen, wobei er sich viel Zeit ließ. Jimin wollte über diese Worte und die Arroganz, die der Typ ausstrahlte, am liebsten die Augen verdrehen, ließ es aber lieber bleiben.
"Denkst du, du kannst dich uns widersetzen? Und hier den Superhelden spielen?"

Agust legte den Kopf schief und kam ihm immer näher, sodass Jimin seine Hand unauffällig in seine Hosentasche wandern ließ. Doch bevor er sich mit dem Messer zur Wehr setzen konnte, packte Agust seinen Oberschenkel, direkt wo sich die Tasche befand und konnte dort das Messer in seiner Hand spüren.

"Hast du noch mehr tolle Waffen auf Lager?", fragte er grinsend, aber man konnte ihm seine Wut anmerken. Ohne Probleme zog er die Hand aus der Hosentasche, riss das Messer aus ihr und stieß es neben Jimin in die Flugzeugwand. 
"N-nein!", wimmerte der Schwarzhaarige und zuckte zur Seite, weg von dem Messer. Für einen kurzen Moment hatte er gedacht, es würde seinen Gesicht treffen, weswegen er nun schwer Luft holte.

"Du. Kannst. Nicht. Entkommen. Ist dir das klar?", fragte er nun wieder lächelnd und wirkte dabei fast wie jemand, der eine psychische Störung hatte. Verängstigt nickte Jimin und sah wo anders hin, nur nicht in diese katzenartigen Augen. Sein Blick hob sich erst wieder, als Agust seine Maske runterzog und ihn sein ganzes Gesicht sehen ließ.

Überrascht stellte Jimin fest, dass der Blonde eine ganz normale Stupsnase und dazu einen schmalen Mund besaß.
"Sieht nicht bedrohlich aus? Ich weiß."
Agust seufzte und sah aus dem Fenster hinter dem Schwarzhaarigen.

"Du siehst aus nicht besonders bedrohlich aus, vor allem mit dem Lipgloss auf deinen Lippen. Und trotzdem hast du Jungkook ausgeschaltet, der doppelt so stark wie du ist."
Nun klang Agust wieder normaler, fast als würde er Jimin loben. Letzterer fasste sich nun an die Lippen und erinnerte sich tatsächlich, am Morgen etwas aufgetragen zu haben.

"Ich bringe keine Menschen um. Aber wenn du mich umbringen willst, wehre ich mich.", erklärte er und Jimin nickte.
"Wir werden wohl noch einige Tage miteinander verbringen müssen, so lange sie mir nicht Taehyung bringen."
"Was hat Taehyung denn getan?", fragte Jimin neugierig und verfluchte sich sofort für seine Neugier. Agust reagierte aber keineswegs wütend, also atmete er erleichtert auf.

Dropped this for my best mom JulsWantsSleep :]