4.

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"Was?! Natürlich vertraue ich dir! Ich mache das zu deiner Sicherheit!"
"Sicher wäre ich bei meiner Tante, zuhause! Nicht bei irgendwelchen Mitgliedern der Mafia, die blutige Rache wollen.."
"Jimin.."
Yoongi wollte ihn wieder an sich ziehen, aber er schüttelte den Kopf und rückte zur Seite.
"Ich habe keine Zeit mit dir rumzuturteln, als ob alles gerade okay wäre.", sagte er und sah weg auf das weite Meer.
"Wie du meinst."
Yoongi stand auf und ging zurück zu Namjoon und Jungkook, welche etwas Abseits von ihnen standen.

Jimin schluckte und merkte, dass er jetzt wohl auf sich alleine gestellt war. Vielleicht war das besser so. Dann musste er auf niemanden Rücksicht neben. Nur gegen den Schmerz in seinem Herzen musste er dringend etwas unternehmen. Er richtete sein Blick auf das Meer und nahm sich vor, seine Angst und all die anderen Gefühle mit Kraft zu unterdrücken. So war es wohl besser.

[...]

Sie kamen nach drei Stunden Schifffahrt am privaten Hafen der Mafia an und stiegen dort alle aus. Jimin musste sich kurz gegen einen Pfeiler lehnen, da seine Beine sich wie Wackelpudding anfühlten, folgte dann aber den drei anderen bis zu einem bereitgestellten Auto. Langsam merkte er, dass die Mafia wohl genau das organisierte Verbrechen war, was er sich vorgestellt hatte.

Er fühlte sich mehr als Fehl am Platz. Und das lag nicht nur daran, dass Namjoon und Jungkook doppelt so breit wie er waren und er deswegen in der Mitte auf der Rückbank sitzen musste. Nein, nun hatte er auch noch Yoongi vergrault und keinen wirklichen Grund, noch zu bleiben.

"Ihr könnt mich.. An einem Bahnhof rauslassen. Ich mache keine Probleme.", sagte er schnell und wollte sich am liebsten ganz klein machen, als drei verwirrte Blicke auf ihn gerichtet wurden und selbst der Fahrer durch den Rückspiegel sah.
"Wir können dich nicht einfach gehen lassen.", erklärte Namjoon ihm, da Yoongi gleich wieder aus dem Fenster sah.
"Denn wenn wir dich mit deinem jetzigen Wissen wieder laufen lassen, müssen wir dich umbringen."

Er zuckte mit den Schultern, aber Jimin riss seine Augen auf und schluckte. Wie hatte er sich auf sowas einlassen können?! Nun kam er da nie wieder raus. Und sein normales Ich hätte deswegen verzweifelt geweint, aber er blieb stumm und senkte seinen Blick. Immer mehr überkam ihn das Gefühl, dass er eigentlich gar nichts damit zu tun haben wollte.

"War klar, dass er einen Rückzieher machen möchte. Hätte unser kleiner Yoongi nicht so viel ausgeplaudert.."
Namjoon schüttelte den Kopf und obwohl er den anderen gerade mehr oder weniger als klein beleidigt hatte, erhob dieser nicht das Wort. Jimin wusste auch, dass der Silberhaarige wohl recht hatte. Allerdings wusste er gerne darüber bescheid, sonst hätte er nie Verständnis für Yoongi empfinden können.

Sein Blick fiel auf Jungkook neben sich, welcher schon lange nichts mehr von sich gegeben hatte. Er war fast so breit und muskulös wie Namjoon, hatte die Arme vor den gut ausgeprägten Brustmuskeln verschränkt. Sein T-Shirt spannte auf seiner Brust, schien sich aber gerade noch so zusammenhalten zu können. Außerdem hatten sich einige Strähnen aus seinem Dutt gelöst und seine Haare wirkten so, als ob er längst wieder eine Dusche vertragen könnte. Allerdings ging es Jimin nicht anders.

"Ist alles okay?", fragte er den Brünetten und erntete sich wieder einen überraschten Blick. Am liebsten hätte er gefragt, ob sich niemand dort für Gefühle interessierte, doch er ließ es lieber bleiben.
"Bei mir ist alles super.", antwortete Jungkook kurz angebunden und nuschelte dabei in sich hinein. Und obwohl er Jimin alles andere als vertraute, wollte der Schwarzhaarige trotzdem irgendwie für ihn da sein. Schließlich wollte sein Freund Yoongi seine große Liebe, oder so etwas in der Art, umbringen.

"Wenn du reden möchtest, kannst du mit mir reden.", bat er ohne zu zögern an und ignorierte Yoongis Blick, auch nachdem Jungkook den Kopf schüttelte und fast schon krampfhaft aus dem Fenster starrte.
"Ihr beide seid da also hineingeboren?", schnitt er ein anderes Thema an und sah zwischen Namjoon und seinem vorherigen Gesprächspartner hin und her.
"Scheinst ja noch mehr Informationen haben zu wollen.", warnte ihn Ersterer mehr oder weniger, fing dann aber an zu erzählen.

"Unsere Väter sind die Brüder von Yoongis Vater. Allerdings sind unsere Mütter wohl bloß Prostituierte, die durch einen Versehen schwanger geworden sind.. Und da die Mafia Nachkommen braucht, wurden wir ihnen wegge-"
"Hör auf zu reden! Das ist auch meine Geschichte und er soll das nicht wissen!", zischte Jungkook mit einem Mal und bestätigte Jimins Vermutung bloß, dass es ihm alles andere als gut ging.

"Aber ihr scheint trotzdem nette Menschen zu sein, die ihrem Freund helfen.", versuchte er einen Aufmunterungsversuch zu starten und zumindest Namjoon schmunzelte.
"So kann man das natürlich sehen, nur dass wir dafür ein Flugzeug entführt und du jemand umgebracht hast."
Jimin schluckte und spürte, wie ihm das Blut aus dem Gesicht wich. Er konnte noch lange nicht mit der Wahrheit umgehen und nickte deswegen nur leicht.

"Wir sind da.", sagte da plötzlich Yoongi und Sekunden danach hielten sie. Er warf einen prüfenden Blick in den hinteren Teil des Autos und blieb damit kurz an Jimin hängen, musterte aber schließlich auch Jungkook und stieg aus. Jimin musste warten, bis der Brünette und Namjoon ausgestiegen waren und er nun auch endlich aus dem Auto konnte. Er hielt sich kurz an dem Auto fest und wartete, bis sich seine Beine von der Fahrt erholt hatten.

Erst danach hob er seinen Kopf und richtete seinen erschöpften Blick auf das Anwesen vor sich. Und es war ein großen Anwesen, mit weißen Säulen an der Vorderseite. Eine Treppe führte hoch zu der riesigen Tür und das Gebäude wirkte, als ob man es mit der Größe schon als Hotel nutzen konnte.
"Später ist Zeit für Starren. Jetzt komm erstmal mit in unsere Welt.", sagte Namjoon und zog ihn auch schon mit.

Hijacked || YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt