9. Lesenacht

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"Vielleicht ich mir selber..", murmelte Jimin, aber er wusste wie unüberzeugend er klang.
"Hör zu.. Du kannst niemandem hier vertrauen, verstanden? Außer mir, aber du brauchst mir auch nicht zu vertrauen wenn du nicht willst. Aber es ist besser, wenn wir die Geschehnisse auf dem Flugzeug für uns behalten."
"Ich will aber jemandem vertrauen.. Ich brauche jemanden zum Reden."

"Das verstehe ich.. Willst du vielleicht mit mir reden?"
Yoongi drehte sich auch zu ihm und sah ihm in die Augen. Er wirkte so, als ob er Jimin wirklich helfen wollte, obwohl es so viel gab, was dem Schwarzhaarigen das Vertrauen zu ihm nahm.
"Aber du hast ja noch nichtmal jemanden umgebracht..", murmelte er und schüttelte den Kopf.
"Das heißt noch lange nicht, dass ich deine Gefühle nicht nachvollziehen kann."

Yoongi strich ihm eine Strähne hinter das Ohr und Jimin sah ihn mit großen Augen an, die förmlich nach Hilfe suchend schrien. Er brauchte jemanden, sonst konnte er das ganze nicht überwinden.
"Ein Junge namens Hoseok war hier..", gab er schließlich zu und ließ die Berührung des Blonden zu, berührte ihn aber selber nicht.
"Hoseok.. Ich kenne ihn nicht gut, aber glaub einfach nicht, was er erzählt. Denn ich hätte dich niemals benutzt. Du bist mir ernsthaft wichtig geworden und ich will, dass du hier sicher bist."

"Okay, ich vertraue dir."
Noch nie war es dem Schwarzhaarigen so schwergefallen, jemandem sowas zu sagen. Aber nach allem was passiert war, schien das Vertrauen zwischen ihm und einer anderen Person wie ein unnerreichbarer Schatz. Trotzdem wollte er Yoongi vertrauen. Er brauchte zumindest einen festen Anker in diesem Chaos und Hoseok hatte sein Vertrauen nicht verdient.

"Aber ich glaube nicht, dass ich in meinem jetzigen Zustand ernsthaft etwas mit dir anfangen kann..", gab er auch zu und der Ältere nickte direkt verstehend.
"Freunde.", schlug er mit einem leichten Lächeln vor und legte eine Hand auf Yoongis, da die nach dem Streicheln auf seiner Wange verweilt war.
"Freunde.", bestätigte ihm der Blonde und sah ihn noch kurz an, bevor sie beide ihre Augen schlossen und langsam in einen unruhigen Schlaf abdrifteten.

[...]

"Aufwachen Schlafmütze!"
Jemand schüttelte Jimin und automatisch wusste er, dass dies nicht Yoongi war. Seine Augen rissen auf und er erkannte verschwommen einen roten Haarschopf, weshalb er sich ächzend wieder zurücklehnte.
"Lass mich in Ruhe Hoseok.", forderte er und richtete sich auf. Ein Blick neben ihn verriet ihm, dass Yoongi schon aufgestanden sein musste.

"Was hat Yoongi dir jetzt schon wieder eingetrichtert? Dass du hier sicher wärst und ihm ernsthaft wichtig bist? Glaub mir, außer seiner toten Familie und seinem Rang in der Mafia ist ihm alles scheiß egal."
Entgeistert schüttelte Jimin den Kopf. Wieso war es Hoseok so wichtig, ihn zu manipulieren und von Yoongi abzubringen? Was erreichte er damit?

"Ich gehe jetzt ins Bad.", verkündigte er, stand auf und guckte erst in Yoongis Schrank nach einer richtigen Jeans, da er wohlkaum in der Jogginghose durch die riesige Villa tigern wollte.
"Wir sehen uns.~", trällerte Hoseok noch und verschwand auch schon aus dem Raum. Jimin schüttelte bloß wieder den Kopf und begab sich in das Bad, wo er einen Blick in den Spiegel vermied. Er mochte es nicht mehr, sich anzusehen. Ob Yoongi die Veränderung in seinem Blick auch bemerkt hatte?

"Jimin?"
Jemand klopfte an der Tür und dieses Mal war es der Besitzer des Bades, also grummelte Jimin und ließ ihn eintreten.
"Mein Vater will wissen, ob du der Mafia hier treu bleibst. Er merkt, dass du mehr als ein Sklave bist."
"Aber wie das..? Ich war doch die ganze Zeit hier."
"Er merkt, wie ich über dich rede."
"Und wie soll ich das beweisen?"

Der Schwarzhaarige griff wieder nach der Zahnbürste, die er auch letztes Mal genommen hatte.
"Wenn ich ihm davon erzähle, wie du mir das Leben gerettet hast, wird er dich akzeptieren. Aber wenn du das nicht möchtest, ist das auch okay."
Jimin schluckte und steckte sich schnell die Zahnbürste in den Mund, sodass er bloß mit den Schultern zucken konnte.

"Heute Abend ist übrigens eine Willkommensfeier. Selbst wenn die Mission gescheitert ist, so brauchen die alle doch einen Grund zum Saufen. Du könntest einen Anzug von mir nehmen."
Nun nickte der Jüngere und sah Yoongi durch den Spiegel an, welcher das gar nicht zu merken schien, da er ihn von der Seite förmlich anstarrte. Er sah schnell wieder zum Waschbecken vor sich und hörte auf mit dem Zähneputzen, bevor er sich zu Yoongi drehte.

"Ich kann mich nicht mehr im Spiegel angucken.", schnitt er ein neues Thema an und senkte beschämt seinen Blick.
"Wieso denn nicht? Du hast doch so ein schönes Gesicht.", fragte der Blonde ihn verwirrt und nahm sogleich sein Gesicht in beide Hände. Jimin lächelte für einen kurzen Moment aber schüttelte den Kopf.
"Es liegt an meinen Augen. Der Blick in ihnen.. Das sieht nicht mehr wie ich aus."

"Jimin.. Das bist aber du. Ich sehe da immernoch den furchtlosen Jungen, der Jungkook ausgeschaltet und fast meinen Plan ruiniert hat. Und der Junge.. der mich geküsst hat und mich gerettet hat. All das bist immernoch du. Und hättest du den Mann nicht getötet, wären wir jetzt nicht hier. Manchmal muss man einfach mit Sachen abschließen."
Yoongi streichelte seine Wange und Jimin konnte nicht anders, als sich in seine Berührung zu schmiegen. Der Ältere hatte ja recht. Es war nun in der Vergangenheit und auch wenn das eine schreckliche Tat gewesen war, musste er damit abschließen.

"Danke Yoongi.. Danke, dass du bei mir bist."
Er überlegte nicht lange, stellte sich auf die Zehenspitzen und schlang seine Arme um den schlanken, muskulösen Körper vor sich. Yoongi roch gut und ließ mit dem Erwidern der Umarmung nicht lange auf sich warten.

Das erste Kapitel der Lesenacht, pünktlich zu 2k reads🥺
Danke💜

Das erste Kapitel der Lesenacht, pünktlich zu 2k reads🥺 Danke💜

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Bighit close the gyms😭

Hijacked || YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt