30. Namjin

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"Ich verstehe jetzt, wieso Yoongi Jimin so liebt.", murmelte Seokjin und ließ sich auf das Bett seines Zimmernachbarn fallen, welcher ein Stück verwirrt von seinen Klamotten aufsah, die er gerade anziehen wollte.
"Er ist einfach eine Person, die sich um das Wohl von allen anderen kümmert. Und die an die Liebe glaubt, obwohl sie zwischen Taehyung und Jungkook nicht offensichtlich war. Aber er hat sie zwischen den beiden gespürt."

Der Silberhaarige nickte langsam und zog sich sein Oberteil über, was der andere fast ein wenig bedauerte.
"Liegt wahrscheinlich daran, dass er aus der Welt der normalen Menschen kommt. Ich frage mich wie es wäre, da aufgewachsen zu sein..", seufzte er zum Ende hin und setzte sich auf, ehe er sich seiner Schuhe entledigte.

"Das macht es für ihn leider um so schwerer, hier mit allem klarzukommen. Er hat deine Drogen freiwillig nochmal genommen und ich hoffe, dass er und Yoongi es zusammen hinkriegen."
"Das hoffe ich auch für die beiden. Obwohl das ja schon ein echtes Stockholmsyndrom Klischee zwischen ihnen ist."
Seokjin lachte leise und sah hoch, als Namjoon mit einstimmte.

"Ich freue mich für Yoongi. Das hat ihn auf andere Gedanken gebracht, als bloß Taehyung umzubringen. Und das führt uns wiederum zu Jungkook, welcher wohl nicht unglücklicher verliebt sein könnte..", redete der Silberhaarige nun und setzte sich neben ihn.
"Da habe ich zwar nicht viel von mitgekriegt, aber ich glaube er hat sich aus Liebe manipulieren lassen.. Eigentlich war ihm wahrscheinlich schon viel früher klar, dass Taehyung ihn ausnutzt. Wie sieht es eigentlich bei dir mit Liebe aus?", erkundigte sich der Schwarzhaarige und stand nun selber auf, um sich sein Oberteil abzustreifen und neue Klamotten anzuziehen.

"Ich und Liebe... Da habe ich mir noch nicht viele Gedanken drüber gemacht. Meistens hatte ich hier anderes zu tun und wenn mich eine Frau angemacht hat, habe ich immer abgelehnt."
"Das klingt ja gar nicht nach dem Nachfolger einer Mafialinie.", tadelte Seokjin ironisch und lächelte den anderen an, welcher leicht belustigt mit den Schultern zuckte und die Schublade mit den Kondomen öffnete.
"Die Dinger kann ich wohl nicht gebrauchen.."

"Man muss ja auch nicht dauergeil durch die Gegend laufen. Ich finde das vernünftig von dir.", lobte der Ältere ihn nun aber und kniete sich gerade auf den Boden, um die neue Hose aufzuheben, als ihm etwas glänzendes unter dem Bett auffiel. Verwirrt zog er es hervor und schluckte.
"Oder.. Man macht es sich eben selber.", murmelte er und sah die durchsichtige Taschenmuschi vor sich an. Ungewollt verfärbten sich seine Ohren rot und er wollte sie schnell wieder unter das Bett legen, als Namjoon seinen Fund schon bemerkt hatte und ihm schnell aus der Hand nahm.

"Die benutze ich nur ganz.. selten. Ich..", versuchte er zu erklären und suchte nach Worten, als Seokjin schnell aufstand und den Kopf schüttelte.
"Ich gehe mir noch was zu essen holen!", kündigte er an und huschte schnell aus dem Zimmer, nur um einen seufzenden Namjoon dort zurückzulassen. Der Silberhaarige versteckte das Sexspielzeug unter seinem Bett und hoffte, seinen Eindruck bei dem anderen nun nicht ruiniert zu haben. Er hatte es ernst gemeint, als er sagte, dass er die Taschenmuschi fast nie benutzte.

Wenige Sekunden, nachdem Seokjin das Zimmer verlassen hatte, klopfte es wieder an der Zür und Namjoon grummelte zustimmend, als sie aufgestoßen wurde. Vor ihm stand Yoongis Vater, der Seokjin am Kragen gepackt hatte und außer sich wirkte.
"Jemand für eine Nacht war das ganz sicher nicht! Er ist aus einer verfeindeten Gang und du lässt ihn hier bei dir wohnen? Wo ist deine gute Erziehung hin, Namjoon?!"

"Lassen Sie ihn erstmal los, bitte."
Angespannt stand Namjoon von seinem Bett auf und tastete nach seiner Pistole, die sich zum Glück in seinem Hosenbund befand. Niemals hatte er vor sich gegen seinen Boss zu wenden, aber er hatte Seokjin hier aufgenommen und würde ihn beschützen.
"Er weiß bestimmt jetzt schon viel zu viel. Ich denke du weißt, was ich tun muss."

Der ältere Mann wollte sich umdrehen und losgehen, als der Silberhaarige schluckend mit seiner Waffe auf ihn zielte.
"Er macht keine Probleme, darauf werde ich aufpassen. Sie können mir vertrauen."
"Und deswegen zielst du jetzt mit deiner Pistole auf mich? Namjoon.. Du bist schlimmer als mein Sohn mit seinem entführten Flittchen."
"J-Jimin ist doch kein Flittchen!", protestierte Seokjin und war sichtlich verängstigt von der Situation.

Namjoon war das nun genug. Seine Hand zitterte leicht und er zielte mit der Pistole auf den Oberschenkel von Yoongis Vater, als dieser den Schwarzhaarigen wie einen menschlichen Schild vor sich schob.
"Das wagst du nicht!", zischte der Mann und der Junge vor ihm kniff schon die Augen zusammen. Die festgekrallten Hände in seinen Schultern mussten ihm sichtlich Schmerzen bereiten.

Eine Weile starrten sie sich wütend an, als plötzlich doch ein Schuss ertönte und Yoongis Vater zu Boden fiel.
"Was zum-", ächzte er und drehte sich zur Richtung des Schusses, wo sein Sohn gerade den Rauch von seiner Waffe wegpustete und mit Jimin aus seinem Zimmer kam.
"Der, den mein bester Freund liebt, ist auch mir wichtig.", begründete er seine Tat und zog den Schwarzhaarigen hinter sich her.

"Gehen wir weg?", fragte Namjoon leise und nahm Seokjins Hand, als der Blonde mit einem Griff am Handgelenk aufgehalten wurde.
"Nicht mein Sohn!", wimmerte der Mann nun schon fast und hielt sich mit der anderen Hand die blutende Wunde.
"Ich bin nicht dein Sohn!"

Ohne mit der Wimper zu zucken griff Jimin nach Yoongis Pistole und schoss den Mann ein weiteres Mal an, ehe sie alle die Flucht ergriffen und so schnell wie möglich das Anwesen verließen, in dem zum Glück am Abend nicht viel los war. Nur Jungkook begegnete ihnen und wurde auch von Namjoon schnell mitgezogen. Jedoch rannten einige schon in die Richtung der Schüsse und musterten die Flüchtenden verwirrt.

"Was passiert jetzt?", fragte Seokjin immer noch leicht verängstigt und stieg mit ihnen in ein Auto vor der Villa ein. Namjoon setzte sich an das Steuer und sah ihn von der Seite an.
"Etwas, was ich und Yoongi schon lange hätten tun sollen."
Der Silberhaarige atmete tief durch, bevor er sich einfach vorbeugte, seine Lippen kurz auf die des Schwarzhaarigen presste, bevor er das Auto startete und davonfuhr.

Hijacked || YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt