Day 2.1

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Jimin wurde durch ein starkes Ruckeln wach und verzog sein Gesicht, bevor er seine Augen langsam öffnete. Erschrocken riss er sie aber auf, als er das Unwetter durch das Fenster über ihm erkennen konnte. Und noch erschrockener realisierte er, dass Agust ihm etwas in das Wasser gemischt haben musste.

"Du bist wach.", ertönte eine Stimme vor ihm und sofort funkelte er den Blonden an.
"Was hast du mir da gegeben?!"
"Das war bloß Beruhigungsmittel. Kann ich ja nicht wissen, dass du direkt einschläfst. Übrigens werden wir hier eine Woche drin festsitzen, vorher rücken sie Taehyung nicht raus."
"W-wie bitte?"

"Sie hoffen, dass der Treibstoff leer geht und wir landen müssen, aber tun wir das nicht, überreichen sie mir Taehyung."
"U-und wieso weißt du, dass der Treibstoff nicht leergeht?"
"Wir haben das GPS ausgeschaltet. Deswegen landen wir morgen auf einem kleinen Privatflughafen auf einer Insel und tanken dort."

"Mein Kopf tut weh..", beschwerte Jimin sich und zog etwas an den Handschellen, zischte aber wegen den gereizten Stellen an seinen Handgelenken auf.
"Ich würde dir ja Kopfschmerztabletten geben, aber die würdest du wahrscheinlich nicht annehmen.", erklärte Agust und er nickte sofort.
"Wie geht es Yumi? Der Frau neben mir?", erkundigte er sich und zog seine Beine dicht an seinen Körper heran.

Agust löste sich kurz von ihm und ging in den Gang um nachzugucken.
"Sie hat wie eigentlich alle anderen nicht geschlafen. Bloß du hast hier ganz pudelwohl für zwölf Stunden gelegen.~"
Jimin schnaubte und spannte seinen Kiefer an.
"Jungkook und Namjoon passen auf alle auf, also mach dir keine Sorgen.", sagte der Blonde noch und huschte ins Cockpit, da sie offenbar schon im Landeanflug waren.

Der Schwarzhaarige wusste nicht so recht, ob er wegen dem Beruhigungsmittel wirklich böse sein sollte. Ansonsten hätte er wahrscheinlich noch lange Panik gehabt und jetzt fühlte er sich zum Glück, trotz des Unwetters, recht ruhig. Widerstand gegen die Handschellen hatte er mittlerweile aufgegeben, auch wenn sie ihn nervten und beim Schlafen Abdrücke hinterlassen hatten.

"Wir landen in zehn Minuten!", kündigte Agust an und kam aus dem Cockpit raus. Die anderen Geiseln schienen das auch gehört zu haben und raunten aufgeregt.
"Aber freilassen kann ich euch leider noch nicht, das tut mir leid.", sagte er schmunzelnd und genoss das leise Wimmern und Grummeln.

Jimin war währenddessen endlich richtig wach geworden und sah sich um. Neben ihm stand das Glas, in dem sein Wasser gewesen war. Wenn er bloß ein Stück nach vorne robbte, konnte er vielleicht eine Scherbe nehmen und sie in Agust stechen, sobald dieser nah genug an ihn rankam.

So tat er genau das und versuchte dabei, so leise wie möglich zu sein. Er könnte Agust ausschalten und an ihm hoffentlich die Schlüssel für die Handschellen finden. Dann gäbe es eine Chance, alle zu retten. So rollte er den Rest des Glases schnell hinter sich und versteckte die Scherbe ihn seiner Hand, als Agust auch schon zurückkam und sich zu ihm hockte.

"Willst du draußen etwas Luft schnappen? Wegen der Panik und so.", schlug er vor und Jimin nickte langsam. Nur noch ein Stück näher.., dachte er und biss sich auf die Unterlippe, sodass der Blonde sich schnell darauf fokussierte. Schnell robbte Jimin nach vorn und holte mit der Scherbe aus, um sie fest in Agusts Bauch zu stoßen.

Doch zu seiner Überraschung, kam kein Blut aus der Stelle. Nein, die Scherbe hatte nicht mal ein Loch in der Jacke hinterlassen und fiel nun außerhalb Jimins Reichweite zu Boden. Agust sah ihn ausdruckslos an und trat die Scherbe weg.

"Das war keine gute Idee.", sagte er stumpf und holte einen Schlüssel aus seiner Hosentasche, um Jimins Handschellen auszuschließen. Erleichtert wollte dieser seine Handgelenke halten, wurde aber dort sofort vom Blonden gepackt und mitgezogen.

Mit geweiteten Augen sah er sich nach Yumi um und entdeckte sie, als Agust auch schon in der Toilette mit ihm verschwand. Nun realisierte er, wieso er das ganze tat. Der Blonde wollte seinen Tod vortäuschen, so wie er es vorher angedroht hatte.

"N-nein! Bitte.. Ich höre jetzt auf!", stammelte er, während Agust ihn gegen die Toilettenwand drängte, obwohl in der Kabine eh kaum Platz war.
"Wieso willst du mich so unbedingt umbringen? Hast du kein Mitleid? Du kennst doch meine Geschichte..", fragte der Blonde verwundert und lehnte sich vor zu ihm. Aber irgendwas an der Verwunderung war nicht echt. Sie wirkte gespielt und schien ihm ein schlechtes Gewissen eintrichtern zu wollen.

"B-bring mich einfach zurück und kette mich da wieder an.. Ich mache keinen Ärger mehr!", bettelte Jimin wieder und drückte seinen Kopf gegen die Wand hinter sich, da Agust ihm mit seinem immer näher kam.
"Wieso kann ich dir das leider nicht glauben..?", fragte er und schob seine Unterlippe vor. Überrascht stellte der Schwarzhaarige fest, dass eben diese nicht von der Maske verborgen wurde.

"Wieso zeigst du mir dein ganzes Gesicht? B-bei den a-anderen trägst du deine Maske immer!", wechselte er das Thema und versuchte abzulenken, worauf Agust zum Glück einging.
"Vielleicht werde ich dich ja am Ende auch töten.. Dann ist es egal, dass du mein Gesicht gesehen hast."

Der Blonde schmunzelte und legte eine Hand an Jimins Wange, wo er ihn fast schon sanft streichelte. Da dieser aber vor Angst gelähmt war, reagierte er auch nicht auf die Berührung und drückte sich bloß weiter gegen die Wand.
"Ich glaube nicht.. Dass du mich töten wirst."
"Das ist ja süß."

Agust schmunzelte und nahm seine Pistole aus seinem Gürtel, um ohne Vorwarnung einmal in die Luft zu schießen, sodass Jimin sich verängstigt zusammenkrümmte.
"Und jetzt Schrei für mich.", befahl er.

😃

Hijacked || YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt