12. Kapitel

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 „Ist das eine schlecht Anmache oder so?" amüsiert sieht Harry an mir herab. „Gut gebaut bist du ja, aber das hätte ich trotzdem nicht erwartet." meint er trocken und sofort bekomme ich eine Gänsehaut. Scheiße, was? Er findet mich gut aussehend? Nein, gut gebaut hat er gesagt. „Ähm... ich hatte gedacht, Zayn oder Kenny oder so zu sehen." - „Aha?" er mustert mich und ich fühle mich plötzlich furchtbar nackt. Im Prinzip bin ich das ja auch fast, ich trage nichts außer einem Handtuch und der Badelatschen vom Hotel. Nervös sehe ich zur Seite und halte mein Handtuch etwas fester. Ich habe doch sonst kein Problem mit nackter Haut? Wieso also werde ich jetzt so nervös! Herr Gott, ich stehe sonst mit mehr als einem dutzend nackter Spieler in der Dusche und es kratzt mich nicht!

„Deine Dusche ist also kaputt." wiederholt Harry und schnell nicke ich. „Ja, genau. Das Wasser wird nicht warm und der Strom geht übrigens auch nicht." Amüsiert sieht er mich an. „Hier, geh rüber und sieh nach, wenn du mir nicht glaubst." Ich strecke ihm die Zimmerkarte hin und dabei rutscht mir mein Handtuch fast aus den Händen. „Komm rein. Ich bin gerade fertig im Bad." Erst jetzt bemerke ich, dass er selbst noch nasse Haare hat. Allerdings ist er angezogen. Ich nicke und trotte ins Badezimmer. „Danke." sage ich noch schnell, bevor ich die Tür hinter mir zuschließe ich erleichtert aufatme. Kann der Tag eigentlich noch schlimmer werden?

Er kann. Zehn Minuten später, in denen ich das warme Wasser auf meinem gestressten Körper genossen habe, stelle ich fest, dass der Vorhang nicht richtig zu war und dass mein Handtuch, welches ich dummerweise nicht neben das Waschbecken oder auf den Toilettendeckel gelegt habe, nass ist. Ergo, ich kann mich damit nicht mehr abtrocknen und noch dazu habe ich keine andere Kleidung hier. Ich glaube ich drehe durch. Das darf doch alles nicht wahr sein! Harrys Handtuch ist hier nicht mehr und mit dem Waschlappen, der dort an der Seite liegt, kann ich nicht viel anfangen.

Kurz schließe ich die Augen und versuche meine Gedanken zu sortieren. Verfluchte Scheiße.

Mein Handy habe ich natürlich auch nicht bei mir, aber was sollte ich damit auch anfangen? Liam anrufen, nur damit er gleich hier klopft und noch eine Person mehr mitbekommt, wie unfähig ich eigentlich bin? Seufzend steige ich aus der Dusche, was bleibt mir auch anderes übrig. Dann öffne ich die Badezimmertür ein kleines Stück und stecke den Kopf durch den Spalt. „Harry?" frage ich und erröte noch bevor er mir antwortet. „Amüsiert sieht er mich an. „Ist meine Dusche jetzt auch noch kaputt?" fragt er belustigt und ich seufze. „Nein, aber mein Handtuch ist nass, weil der Vorhang nicht ganz dicht war und ich habe keine Kleidung dabei." erkläre ich widerwillig und er fängt an zu lachen. „Hast du noch ein Handtuch?" frage ich missmutig, aber er schüttelt den Kopf. „Gib mir mal deine Schlüsselkarte." meint er und verschwindet kurz darauf.

Mehr oder weniger im Badezimmer eingesperrt, muss ich also warten. Es dauert einige Minuten, bis er wiederkommt. „In deinem Zimmer war nur noch ein kleines Handtuch, also habe ich schnell beim Personal nachgefragt." Er reicht mir zu dem kleinen Handtuch, noch ein großes dazu und schnell schließe ich die Tür wieder. Wie blöd kann eine einzige Person an einem Tag eigentlich anstellen?

Plötzlich klopft es wieder. Ich zucke erschrocken zusammen. „Ähm... ja?" Harry öffnet die Tür einen Spalt, streckt aber nur einen Arm hindurch. „Hier, vielleicht brauchst du ja auch was zum anziehen." meint er und ich nehme ihm die Kleidung ab. Die Jogginghose muss ich krempeln, das schwarze Shirt ist auch etwas zu lang, aber was solls. Endlich nicht mehr nackt verlasse ich das Badezimmer. Harry sitzt am Tisch und schaut auf seinen Laptop. „Machst du eigentlich irgendwann auch mal Pause?" frage ich amüsiert und er sieht auf. „Schau mal kurz, welches Bild findest du besser?" meint er und ich gehe zu ihm. „Für mich sehen die beide gleich aus." gebe ich zu. Kenny ist zu sehen und es soll wohl morgen früh auf Instagram gepostet werden. „Nimm das Linke." meine ich schulterzuckend.

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