Kapitel 36

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Ellas Sicht:

Sonnenstrahlen scheinen durch das Fenster und kitzeln meine Nase. Müde öffne ich meine Augen, um sie danach direkt wieder zu schließen. Viel zu hell. Ich drehe mich nochmal in meinem Bett. Eigentlich möchte ich mein Bett auch gar nicht verlassen. Viel zu groß war die Chance, dass ich irgendwo in Hogwarts auf Adrian treffe. Das muss ich so gut es geht vermeiden. Sein Anblick allein löst bei mir eine Gänsehaut aus, die sich einmal komplett über meinen Körper zieht. Gestern erst kam er mir entgegen als ich mit Hermine durch den Korridor ging. Bei seinem Anblick breitete sich ein großer Kloß in meinem Hals aus, mein ganzer Körper fing an zu zittern und meine Beine verwandelten sich in Wackelpudding. Widerwillig öffne ich meine Augen ein zweites Mal. Ich kann mich aber auch nicht bis zu den Frühjahrsferien im Gemeinschaftsraum verstecken. Früher oder später werde ich ihm eh über den Weg laufen. Ich schiebe meine Bettdecke zur Seite und stehe auf. Es ist niemand außer mir noch im Schlafsaal zu sehen, also verschwinde ich schnell ins Badezimmer.
Vorsichtig schreite ich durch die Korridore immer im Hinterkopf, dass Adrian mir begegnen könnte. In der großen Halle kann ich nicht eine Sekunde entspannt sitzen und essen so groß ist die Angst vor einer Begegnung mit Adrian. Nervös schaue ich zum Slytherin-Tisch rüber, um festzustellen, dass Adrian wohl schon gefrühstückt hat. Ich atme erleichtert aus und genieße mein Brötchen. Als ich mit dem Frühstück fertig bin, stehe ich auf und verlasse die große Halle. Verunsichert laufe ich durch den Korridor in Richtung Bibliothek. Ich biege nach links ab, dann biege ich nach rechts ab und dann wieder nach links. Es bleibt eine einzige Rechtskurve und dann bin endlich in der Bibliothek. Ich biege gerade rechts ab als mich jemand am Arm packt und zurück zieht. Erschrocken drehe ich mich um und starre direkt in sein Gesicht. Adrian. Ein Schaudern durchfährt meinen Körper und ein unwohles Gefühl breitet sich immer weiter aus. Ich merke, wie mein Körper in eine Art Schockstarre fällt. Adrian durchdringt mich mit seinen Augen. „Ella." entfährt es ihm. „Können wir kurz reden?". Mein Herz pocht so doll, dass es mir gefühlt aus der Brust springen könnte. „Ich.. ich.", stammele ich vor mir her bis ich meine Fassung wieder finde. „Ich wüsste nicht worüber." entgegne ich ihm. Er legt seinen Kopf schief und festigt seinen Griff. „Ella, ich bitte dich.", antwortet er gefasst. „Ich weiß, dass ich ein Idiot war. Hör mir einfach nur zu, okay?". Seine Augen sind immer noch auf mich gerichtet. Er schlägt nicht mal mit den Wimpern. Er sieht so gut aus. Sein dunkelbraunes Haar glänzt im Licht. Sein Anblick lässt meine Knie erweichen. Er sieht so gut aus, wenn er.. Schnell kneife ich meine Augen zusammen. Nein, du bist sauer auf ihn. Ich versuche meine Gedanken wieder zu kontrollieren und atme einmal tief ein und aus, bevor ich ihm antworte. „Okay.", sage ich nickend. Ein kurzes Anzeichen von Erleichterung durchzieht sein Gesicht. „Es tut mir Leid, aber kennst meine Eltern einfach nicht.". „Ja und genau das wollte ich ja auch ändern.", unterbreche ich ihn. Er legt seinen Kopf schief, schaut mich an und führt fort: „Ella, so einfach ist das nicht. Sie sind.. sie sind sehr streng und haben genau Vorstellungen, wie mein Leben verlaufen soll. Außerdem können sie wirklich fies werden und das wollte ich dir einfach ersparen.". „Und dann dachtest du mich einfach so wegzustoßen, macht das besser? Warum hast du nicht einfach mit mir geredet?", platzt es aus mir heraus. Vom weiten hört man Schritte und Stimmen, welche immer näher kommen. Erschrocken schauen Adrian und ich uns in die Augen. Kurz bevor die Stimmen um die Ecke biegen und uns somit direkt sehen würden, greift Adrian mich am Arm, öffnet die Tür hinter sich, zieht mich mit in diesen Raum und schließt hinter uns leise die Tür. Es war dunkel bis Adrian leise „Lumos" flüstert und sein Zauberstab Licht in die Dunkelheit bringt. „Ich weiß, dass ich ein Idiot war, Ella. Es tut mir Leid. Kannst du mir verzeihen?", flüstert er jetzt in mein Ohr während er mir eine Strähne hinters Ohr streicht. Ich merke, wie ich sich Gänsehaut ausbreitet. Mein ganzer Körper kribbelt und meine Knie werden weich. Genau das ist die Situation, welche mir so viel Angst gemacht hat. In Adrians Nähe verliere ich komplett die Kontrolle. Langsam komme ich Adrian immer näher. Es liegen nur noch wenige Zentimeter zwischen unseren Lippen. Ich schließe meine Augen, ziehe Adrian vorsichtig zu mir und küsse ihn. Es fühlt sich wie ein Feuerwerk an. Als wir uns wieder von einander lösen, lächelt Adrian mich vorsichtig an und fragt: „War das jetzt ein Ja?". Schelmisch lege ich meinen Kopf zur Seite und antworte: „Ich glaube das war Antwort genug.". „Eine Frage habe ich noch.", sagt Adrian während er nach meiner Hand greift, „Kommst du mich in den kommenden Ferien besuchen?". Lächelnd nicke ich und sage: „Ja, sehr gerne.". Adrians Augen strahlen bei meiner Antwort. „Ich kann es noch kaum abwarten, Ella.", entgegnet Adrian mir freudig. „Das wird bestimmt sehr schön.", antworte ich, streichele mit meiner Hand über seine Wange und küsse ihn erneut. Adrian fährt mit seinen Fingern meine Haare entlang. Eine Weile lang stehen wir uns nur gegenüber, schauen und lächeln uns an. Dann bricht Adrian das Schweigen: „Du hast mich einfach verzaubert, Ella. Was würde ich nur ohne dich tun.". Ich lächele ihn beschämt an und weiche seinem Blick aus. Komplimente annehmen war noch nie meine Stärke gewesen. „Du bist ein Spinner, Adrian!", entgegne ich lächelnd. Ich schaue mich neugierig um. „Wo sind wir überhaupt?", frage ich verwundert während Adrian seinen Zauberstab durch den Raum schwenkt. „Es sieht aus wie eine Besenkammer.", antwortet er. Tatsächlich war der Raum gefüllt von Putzutensilien. Adrian nimmt vorsichtig meine Hand, öffnet die Tür und zieht mich mit auf den Korridor. „Wir sehen uns, Ella. Ich habe jetzt Training.", erklärt er ein wenig traurig und gibt mir einen Kuss auf die Stirn. „Viel Spaß!", antworte ich lächelnd. „Kann es jetzt schon kaum erwarten dich wiederzusehen.", flüstert Adrian in mein Ohr. Er streicht sanft durch meine Haare und küsst mich zum Abschied. Dann dreht er sich um und läuft den Korridor herunter. Ich kann nicht anders und schaue ihm hinter. Kurz vor der Kurve dreht sich Adrian nochmal zu mir um und zwinkert einmal bis er dann hinter der Kurve verschwindet.

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