Adrian's Sicht:
Am Morgen betrat ich mit ungutem Gefühl die große Halle, als ob ich eine Vorahnung hatte.
Malfoy, Higgs, Zabini und Marcus unterhalten sich laut stark. Über was genau sie sich unterhalten? Keine Ahnung. Mein Blick gleitet immer wieder nur durch die große Halle und ich höre nur teilweise zu, denn in Gedanken bin ich nur bei Ella. Sobald ich hören kann, dass sich die Türen der großen Halle öffnen, schaue ich direkt hin um den Moment nicht zu verpassen, wenn sie die Halle betritt. Das Frühstück ist schon fast beendet, merke ich als ich einen Blick auf die Uhr werfe. Von Ella fehlt jedoch weit und breit jede Spur. Wirklich sonderbar ist es jedoch nicht, da sie meistens nicht beim Frühstück erscheint trotzdem suche ich immer wieder den Raum nach ihr ab. Plötzlich reizt Marcus mich aus den Gedanken, indem er mir auf den Rücken schlägt und sagt: „Das siehst du doch genau so oder?". Er schaut mich erwartungsvoll an und wartet auf eine Reaktion von mir. Ich weiß gar nicht um was es überhaupt geht, jedoch grinse ich einmal in die Gruppe und nicke. Alle anderen scheinen mit meiner Reaktion zufrieden zu sein und unterhalten sich weiter. Nur Marcus Blick bleibt auf mir hängen. Er schaut mich mit einem durchdringenden Blick an, als ob er meine Gedanken lesen würde und fragt leise damit die anderen nichts hören: „Alles gut bei dir? Du bist so still.". Es wäre die Gelegenheit meinem besten Freund von Ella zu erzählen, jedoch entscheide ich mich dagegen und sage hingegen: „Ja klar, hab nur schlecht geschlafen.". Marcus nickt nur als Antwort, gibt mir einen kleinen Schlag auf den Rücken und klingt sich wieder in das Gespräch der anderen ein. Ich stütze meinen Kopf auf meine Hand und starre auf die Tür bis ich den Namen „Ella" in einem benachbarten Gespräch höre. Sofort schrecke ich hoch und suche die Gesprächsbeteiligten dieses Gespräches. Zwei Mädchen etwas weiter vorne an unserem Tisch unterhalten sich anscheinend über Ella und ich kann nicht anders als heimlich zu lauschen. „Wie geht es ihr denn jetzt, Tracey? Warst du schon bei ihr?", höre ich das eine Mädchen sagen. Das andere Mädchen, was anscheinend Tracey heißt, sieht sehr besorgt aus und sagt: „Ich wollte gestern direkt hin, als ich es gehört habe, aber Madame Pomfrey hat mich nicht zu ihr gelassen, weil sie am schlafen war. Sie meinte nur, dass ihre Prellung schon gut verheilt sind, aber sie sich Sorgen wegen der Gehirnerschütterung mache. Die sollte eigentlich auch schon verheilt sein, aber Ella würde noch so viel wirres Zeug von sich geben. Ich mache mir wirklich Sorgen um sie. Seit der Sache mit ihren Eltern ist sie so still geworden und zieht sich immer mehr zurück.". Gehirnerschütterung? Prellungen? Was hat sie bloß gemacht? Ruckartig springe ich hoch und verlasse die große Halle ohne irgendein Wort. Ich werde mit jedem Schritt schneller mit einem klaren Ziel vor Augen. Der Krankenflügel. Ich kann nicht klar denken. Mir schwirrt nur Ella durch den Kopf und ich muss wissen, wie es ihr geht. Auf meinem Weg zum Krankenflügel stoße ich immer wieder mit anderen Schüler zusammen, welche sich dann lauthals beschweren. Das lässt mich jedoch komplett kalt. Ich will einfach nur zu Ella. Endlich am Krankenflügel angekommen reiße ich ohne nachzudenken die Tür auf und erst als ich mitten im Raum stehe, fällt mir auf, dass das eventuell etwas unüberlegt war. Madame Pomfrey und Professor Dumbledore schauen mich erschrocken an. „Bei Merlins Bart! Sie können hier doch nicht einfach so reinjagen!", gibt Madame Pomfrey erschrockenvon sich. „Mister Pucey? Was wollen Sie denn hier?", fragt Professor Dumbledore mit einem leichten Grinsen auf dem Gesicht. Was antworte ich denn jetzt? Hätte ich mich mal nicht so von meinen Gefühlen berauschen lassen. Sonst habe ich diese doch auch immer unter Kontrolle. Reiß dich jetzt zusammen! „Ich wollte nur schauen, ob die Gerüchte wahr sind und sie wirklich schon wieder im Krankenflügel liegt.", sage ich abwertend und schaue dabei in Ellas Richtung. Erst jetzt merke ich, dass Ella schläft. Gut so. Dann musste sie wenigstens diesen dummen Kommentar von mir nicht hören. Madame Pomfrey schaut mich entsetzt an, kommt auf mich zu, begleitet mich nach draußen und sagt ermahnend: „Miss Davis braucht Ruhe. Raus mit Ihnen!". Ehe ich draußen stehen, knallt sie die Tür hinter sich zu. Mist! Jetzt weiß ich immer noch nicht mehr.
Im Unterricht bin ich heute zwar anwesend. Allerdings wohl eher nur körperlich. Meine Gedanken kreisen nur um Ella. Was ist ihr passiert? Wie geht es ihr? Was macht sie gerade? Ich muss einen Zeitpunkt finden, wenn niemand im Krankenflügel ist. So kann mich auch niemand sehen. Das heißt ich muss mich nachts aus dem Schlafsaal schleichen und dann irgendwie in den Krankenflügel kommen.
Ich liege im Bett, starre in die Dunkelheit und warte bis alle in meinem Schlafsaal am schlafen sind. Es darf niemand mitbekommen, dass ich mein Bett wieder verlasse. Nicht einmal Marcus. Nach ca. einer Stunde höre ich kein einziges Geräusch mehr außer leichtes schnarchen. Also mache ich mich auf den weg. Behutsam schleiche ich durch Hogwarts mit der Hoffnung nicht erwischt zu werden. Vorsichtig und leise öffne ich die Tür zum Krankenflügel. Glücklicherweise liegt im Moment nur Ella hier. Langsam schleiche ich mich rein und fragt leise: „Hallo? Ist hier jemand?". Als ich auf meine Frage keine Antwort bekam, flüstere ich „Lumos". Ich leuchte in Ellas Richtung. Sie liegt schlafend im Bett. Einzelne Strähnen ihres braunen langen Haares fallen ihr in Gesicht, sie verzieht ihr Gesicht und streicht sich schlafend die Strähnen aus dem Gesicht. Ich liebe es, wenn sie ihre Haare, welche ihr immer in Gesicht fallen, hinter ihr Ohr streicht. Sie sieht so süß dabei aus. Dann schaut sie mich immer mit ihren wunderschönen grünen Augen an. Ich habe noch nie einen so wunderbaren Menschen gesehen. Selbst wenn sie schlafend im Krankenflügel liegt, hat sie eine so unfassbare positive Ausstrahlung. Es gibt viele wunderschöne Mädchen, aber keine. Keine einzige. Keine einzige ist wie Ella Grace Davis. Ich schüttele meinen Kopf. Genug solcher Gedanke. Es geht nie gut aus, wenn man so viel für eine Person fühlt. Ich versuche meine Gefühle zu unterdrücken, ihnen keinen freien Lauf zu lassen. Als ich nach einiger Zeit das Gefühl habe, dass ich meine Gefühle im Griff habe, versuche ich Ella kurz zu wecken. „Ella. Ella.", sage ich leise. Sie gibt einen verschlafenden Ton von sich und dreht sich einmal, sodass sie wieder Haarsträhnen im Gesicht hat. Ich streiche ihr diese Strähnen hinter ihr Ohr und gebe ihr einen Kuss auf die Wange. „Schlaf gut. Ich liebe dich.", kommt es leise aus mir heraus. Ehe ich wirklich nachdenken konnte was ich gerade gesagt habe, verlasse ich den Krankenflügel und laufe zurück zum Slytherin Gemeinschaftsraum. Niemand hat mich gesehen. Das dachte ich zumindest bis ich den Gemeinschaftsraum betrete und plötzlich Marcus vor mir steht. Er schaut mich mit zusammengezogenen Augenbrauen an und fragt: „Wo hast du dich herumgetrieben, Adrian?". Jetzt habe ich ja keine andere Wahl mehr als ihm alles zu erzählen. Ich atme tief ein und aus und schaue ob irgendjemand in Hörweite ist. Wir setzen uns auf das Sofa und ich fange leise an zu erzählen. Von den Weihnachtsferien, von meinen Gefühlen und und und. Als ich fertig war zu erklären, halte ich inne. Ich bin so auf seine Reaktion gespannt. Marcus ist schon seit immer mein bester Freund. Er weiß eigentlich alles von mir, aber ich hatte Angst ihm meine wahren Gefühle für Ella zu erzählen und habe alles zu dargestellt als wäre es ein Spiel gewesen. Als hätte ich mit ihr gespielt. Marcus schaut mich mit ernster Miene an. Ich merke wie sich die Nervosität immer weiter in meinem Körper ausbreitet und plötzlich fängt Marcus an zu lachen. Er grinst wie blöd, gibt mir einen Schlag auf den Rücken und sagt amüsiert: „Ich wusste es!". Ich habe mit allem gerechnet, aber nicht damit. Leicht erleichtert, aber total verwirrt, bekomme ich nur ein „Was?" heraus. Er schaut zu mir rüber, legt einen Arm um mich und erklärt: „Ich bin zwar ein richtiger Blödmann, aber diese Blicke mit denen du sie anschaust, habe ich bei dir noch nie gesehen. So guckst du niemanden an. Nur sie. Du bist mein bester Freund als ob ich das nicht mitbekommen würde.". Mir fällt ein Stein vom Herzen. Ich hätte es Marcus schon viel früher erzählen sollen, aber dafür hätte ich es mir selber auch früher eingestehen müssen. „Ach ja und auch die Aktion beim Weihnachtsball. Ich weiß was du gemacht hast.", führt Marcus fort. Ich verdrehe die Augen. Ich habe Marcus unterschätzt. „Woher?", frage ich ihn neugierig. „Du warst plötzlich verschwunden. Dann habe ich dich gesucht und zufällig gesehen, wie du sie rein getragen hast.", antwortet er. Ich schüttele ungläubig meinen Kopf und sage: „Wissen die anderen es auch?". „Spinnst du? Natürlich nicht.", sagt Marcus. Ich schaue Marcus an und frage erstaunt: „Du hast es ihnen nicht gesagt?". Marcus grinst leicht, schüttelt den Kopf und erwidert: „Nein. Warum sollte ich?". Ich atme erleichtert aus. Marcus und ich schlagen uns ab und ich sage zu ihm: „Danke, du bist der Beste!". Danach gehen wir zusammen in unseren Schlafsaal. Ich lege mich ins Bett und schlafe direkt ein mit den Gedanken an Ella.Ich hoffe euch hat das Kapitel aus Adrians Sicht gefallen, sagt Bescheid, wenn ihr gerne mehr aus Adrians Sicht hättet. Danke fürs Lesen. Liebe Grüße!
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stay strong *Harry Potter FF*
FanfictionElla Grace Davis ist eine herzliche Schülerin des Hauses Hufflepuff. Doch in ihrem 6. Jahr in Hogwarts wird sie ihren Grenzen sehr nahe kommen. Ella verliebt sich zum ersten Mal und dann ausgerechnet in einen Slytherin, aber dann gibt es da noch ihr...