Kapitel 9

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Also liege ich jetzt hier in meinem Bett und starre Löcher in die Decke. Die anderen sind alle am schlafen, jedoch schwirren so viele Sache durch meinen Kopf, dass ich nicht mal versuche zu schlafen. Mein Kopf platzt gleich vor Gedanken. Warum haben mich meine "Eltern" abgegeben? Warum erzählen mir meine richtigen Eltern erst jetzt davon? Warum haben meine "Eltern" nie versucht Kontakt mit mir aufzunehmen? Weil sie mich nicht wollten. Weil ich ungewollt bin.

Und dann ist es auch schon wieder soweit. 5:30 Uhr. Da ich kein Stück geschlafen habe und auch nicht mehr schlafen werde, stehe ich auf, mache mich kurz frisch und verlasse dann das Zimmer. Ich weiß nicht wohin ich gehe, aber eins weiß ich: ich muss raus an die frische Luft. Also gehe ich gerade heulend durch den Korridor, als ich plötzlich Stimmen höre. "Man Flint, was soll das?", "Warum so früh eine Besprechung? Es ist Freitagmorgen!", stöhnen mehrere Stimmen. Ich wische mir die Tränen aus den Augen und gucke betrügt auf den Boden. So schaffe ich es fast unauffällig an dem Slytherinteam vorbei. Doch wie es der Zufall nicht anders will, schaue ich genau auf, wenn Adrian hinter seinem Team her rennt und schaue ihm direkt in die Augen. Nach kurzem gegenseitigem in die Augen gucken, wende ich meinen Blick wieder dem Boden zu, wische die neu gekommenen Tränen weg und gehe weiter. Kurz vor der Kurve drehe ich mich nochmal nach Adrian um. Verdammt, da ist das es wieder. Dieses Gefühl das schreit: ich brauche dich. Nein, Ella, konzentrier dich. Du brauchst ihn nicht.

Nach langem Überlegen habe ich mich dazu entschlossen in die Bibliothek zu setzen. Ich blätter ein wenig in dem Buch "Geschichte Hogwarts'" rum, da ich mich aufs Lesen nicht wirklich konzentrieren kann. Mein Notizbuch habe ich ebenfalls mit um ein wenig zu zeichnen oder zu schreiben. Doch ich bringe nichts aufs Papier.

Adrians Sicht:

Marcus hat endlich das Sondertraining beendet und ich kann endlich nach ihr suchen. Ella sah so verzweifelt aus und ich muss sie einfach finden. "Pucey!", ich drehe mich um und sehe Flint, "sie ist in der Bibliothek! Ich habe sie gesehen als ich Higgs aus dem Bett geworfen habe!". "Danke Flint, du kennst mich zu gut.". Also renne ich in Richtung Bibliothek. Allmählich füllen sich die Korridore und immer mehr Schüler sind unterwegs. Doch ich habe meinen Blick nur zur Bibliothek gerichtet. Ich will meine Liebe zu ihr nicht offen kundgeben, aber ich muss wissen was sie hat und warum sie weint. Da stehe ich nun in der Bibliothek und blicke ein wenig um. Nach ein bisschen suchen, find ich sie sitzend in einem Buch vertieft. Langsam näher ich mir ihr. Ihre Haare fallen ihr leicht ins Gesicht und verdecken ihre Augen. Sie muss meine Schritte gehört haben denn kurz bevor ich was sagen wollte, guckt sie hoch genau in meine Augen. Eine Weile schauen wir uns einfach nur in die Augen. Ihre Augen sind grün, aber kein normales grün. Nein, sie sind sind strahlend grün und haben ein gewisses Funkeln, was einen direkt besänftigt und etwas Geborgenheit ausstrahlt. Wie kann ein Mensch eine so schöne Augenfarbe haben? Doch erst in diesem Moment fällt mir auf, dass ihre Augen rot und leicht angeschwollen sind. Sie hat eindeutig geweint. Soll ich sie darauf ansprechen? "Was willst du, Adrian?", sagt sie leicht verunsichert. Ich will dir helfen. Ich will für dich da sein. Ich will dich in meinen Armen halten. Doch anstatt  zu sagen was ich will, denke ich mir was anderes aus: "Ich suche ein Buch! Flint braucht es.". "Und warum suchst du es nicht und stehst hier vor mir?", fragt sie verwirrt. Ich zeige auf das Buch, welches sie in ihrer Hand hält. "Weil du es hast, du Troll!", erwidere ich ihr spöttisch. Sie klappt das Buch zu, packt ihre Sache zusammen, drückt mir das Buch im Vorbeigehen in die Hand und verschwindet dann ohne irgendwelche Worte durch die Tür.

Ellas Sicht:

Verärgert verlasse ich die Bibliothek. Ich versuche zu überspielen, dass mich die Beleidigung von Adrian verletzt hat und nehme mir vor mich auf das Lernen zu konzentrieren. Dies ist auch sehr sinnvoll, da ich nun Zaubertränke bei Snape habe.
Die Schulstunden verflogen wie im Flug und schon war es Nachmittag. Am Nachmittag sitze ich mal wieder in der Bibliothek. Man findet mich in letzter Zeit kaum woanders. Die Bibliothek ist aber auch der perfekte Ort. Hier begegnet mir kein Adrian, kein Cedric und sonst auch keine obercoolen Wichtigtuer. Hier bin ich ganz allein mit einer Menge Büchern. Hier spricht mich keiner an und ich habe meine Ruhe. Doch gerade als ich in einem super spannend Buch über Einhörner und andere Wesen vertieft bin, stupst mich jemand von der Seite an. Mein Blick wandert von meinem Buch ins Gesicht der unbekannten Person und wen ich dort erblicke wundert mich schon ein wenig. Es ist Hermine Granger. Ich kenne zwar kaum welche auf unsere Schule, aber sie ist mir nicht unbekannt. Sie ist ja schließlich Jahrgangsbeste und eine Freundin des ach so berühmten Harry Potters. Nicht das ich Harry nicht mögen würde nein, aber meiner Meinung nach wird er viel zu viel angehimmelt. Hermine beugt sich langsam vor und flüstert leise: "Hi, ich bin Hermine! Ich sehe dich öfters hier und das ist ziemlich ungewöhnlich und deswegen wollte ich einfach fragen, ob ich mich zu dir setzen darf?". "Natürlich, setz dich.", flüstere ich freundlich zurück. Sie lächelt und setzt sich auf den Platz neben mir. Den ganzen Nachmittag über reden wir über alle möglichen Dinge. Es macht wirklich Spaß und sie ist super nett und schlau. Jedoch muss sie dann gehen, da Sie sich noch mit Ron und Harry treffen wollte. Das passt mir gut, denn auch ich wollte einen kleinen Spaziergang machen. Also verlassen wir zusammen die Bibliothek. Ich begleite Hermine noch ein Stück bis sich unsere Wege dann endgültig trennen und wir uns verabschieden. Draußen fängt es schon an zu dämmern. Ich entscheide mich dennoch dazu etwas zu gehen. Also gehe ich runter zum See und gehe dort einfach am Seeufer entlang, schaue den Sonnenuntergang zu und genieße die Ruhe.

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