Kapitel 33

736 30 8
                                    

Dumbledore steht neben einem aufgeregt hin und her laufenden Ollivander, welcher nicht bemerkt, dass ich schon wieder im Türrahmen stehe. „Hab ich sie verjagt? Oh Gott. Das war ja gar nicht meine Absicht! Ich warte dich schon so lange auf diesen einen Moment und jetzt hab ich es versämmelt. Wie kann ich es ihr nur erzählen?", denkt Ollivander laut nach. Dumbledore räuspert sich, nickt in meine Richtung und sagt: „Am besten Sie sagen es ihr jetzt einfach gerade heraus.". Ollivander dreht sich erschrocken um, kommt in kleinen Schritten auf mich zu und begleitet mich zum Sessel. Ich setze mich und auch Ollivander nimmt wieder Platz. Stille breitet sich im Raum aus. Sowohl Dumbledore als auch Ollivander schauen mit erwartungsvoll an. Ich fühle much gezwungen etwas zu sagen, um die Stille zu brechen. „Wer- Wer sind Sie?", bringe ich heraus. Ich mache eine kurze Pause und füge leise hinzu: „Sind Sie etwa mein- mein V..?". Nervös schaue ich hoch als mich Ollivander hastig unterbricht: „Ich bin dein Onkel. Garrick Ollivander.". Ich schlucke. Er ist nicht mein Vater. Unsicher macht Garrick einen Schritt auf mich zu. „Und du, Alicia Ollivander, bist meine Nichte.", führt er fort. „Ich.. ich weiß nicht was ich sagen soll. Das ist alles etwas viel.", sage ich leise. Garrick nickt. Er sieht so aus als ob er sich unsicher ist, ob er mich umarmen darf. „Du hast bestimmt viele Fragen oder nicht?", bringt Garrick hervor. Ob ich viele Fragen haben? Viel zu viele. Mein Kopf ist voller Fragen. Es schießen nur so alle möglichen Gedanken durch meinen Kopf. Ich kann sie gar nicht mehr sortieren. Es sind viel zu viele. Ich schließe meine Augen, atme ein, atme aus und frage: „Wo sind meine Eltern? Wer sind meine Eltern? Warum haben sie mich weggegeben? Mir schwebt so viel durch den Kopf.". Und so klärt mir Garrick alle Fragen. Er erzählt mir wie meine Eltern bei Voldemorts ersten Schreckensherrschaft ums Leben kamen. Er erzählte mir wie er mich als Säugling weggebracht hat, weil er sich nicht um mich kümmern konnte. Er erzählte mir viel von meiner Mutter und von meinem Vater. Er entschuldigte sich dafür, dass er mich weggab. Die Trauer um seinen Bruder und das Geschäft was er führen musste waren alles zu viel für ihn. Er konnte sich nicht noch um ein Kind kümmern. Wir redeten viel. Er versprach mir mich mal zu Hause besuchen zu kommen und sagte, dass ich immer bei ihm willkommen sei. Wir verabschiedeten uns mit einer Umarmung. Dumbledore und ich reisten wieder mit Hilfe von Flohpulver nach Hogwarts.
„Das war ein aufregender Ausflug oder Miss Davis? Oder sollte ich jetzt Miss Ollivander sagen?", sagt Dumbledore bei unserer Ankunft. „Ich kann das alles gerade noch nicht glauben. Wussten Sie es, Professor?", antworte ich ihm. Dumbledore lächelt verschmitzt und erklärt: „Ich hatte eine kleinen Vorahnung.". Verblüfft über die Aussage schaue ich ihn an und frage: „Woher?". „Nun ja, Miss, sagen wir einfach ich hatte es im Gefühl. Und jetzt gehen Sie zurück in ihren Gemeinschaftsraum und verarbeiten erstmal das eben Erlebte. Ich wünsche Ihnen noch einen angenehmen Tag.". Ich lächele. Dumbledore ist schon ein ganz besonderer Zauberer. „Das wünsche ich Ihnen auch, Professor.", sage ich als ich sein Büro verlasse.

„Adrian!", schreie ich erschrocken auf, als mich ein breit gebauter, großer, braun haariger Junge am Handgelenk packt und in einen abgelegenen Raum reißt. „Pscht! Sei nicht so laut.", sagt er als er mein Handgelenk loslässt. „Tut mir leid.", antworte ich ihm während ich mich umschaue, „Wo sind wir überhaupt? Ich glaube ich war noch nie in diesem Raum.", füge ich verwundert hinzu. Adrian lacht und erklärt: „Wir sind im Raum der Wünsche.". Ich schaue Adrian verdutzt an und frage: „Raum der was?". Er nimmt meine Hand und sagt grinsend: „Raum der Wünsche. Er erscheint nur, wenn du ihn brauchst und ich brauchte einen ruhigen Ort, wo wir beide ungestört Zeit miteinander verbringen können!". Nachdem er zu Ende geredet hat, gibt er mir einen Kuss und führt mich zu einem Sofa, welches mitten im Raum steht. „Wow.", sage ich beeindruckt, „das ist ja der Wahnsinn.". Staunend bewundere ich den schönen großen Raum. Auf dem Steinboden liegt ein großer smaragdgrüner Teppich und durch die Fenster scheint gold schimmerndes Licht. Es sieht traumhaft aus. Ich lehne mich an Adrians Schulter, hebe deine Hand haltend in meiner an und gebe ihm einen Kuss auf die Handfläche. „Es ist so wunderschön hier.", sage ich als Adrian mit seiner Hand an meinem Kinn mein Kopf in seine Richtung lenkt. „Du bist wunderschön.", sagt er leise. Verunsichert schaue ich nach unten. Ich weiß gar nicht wie ich diesen Kompliment annehmen soll. Adrian merkt meine Unsicherheit direkt und lächelt. „Verlegen, Davis?", fragt er verschmitzt. Ich schaue wieder hoch in seine funkelnden dunklen Augen und lächele. Adrian lehnt sich nach vorne und küsst mich sanft. Danach lehnt er sich wieder nach hinten, neigt seinen Kopf links und fragt: „Wie war dein Tag?". Mein Gesichtsausdruck ändert sich schlagartig und ich muss schlucken. Adrian hat mich die Sache heute total vergessen lassen. In seiner Gegenwart fühlt sich alles so leicht an. In seiner Gegenwart gibt es nichts anderes außer uns beiden. Leicht nervös spiele ich mit meinen Haaren und erkläre Adrian jede kleine Einzelheit vom heutigen Tag. Er hört mir zu und schaut mich mit seinem typisch intensiven Blick an, wobei er wie immer keine einzige Miene verzieht. „... und dann haben wir uns verabschiedet. Und ja danach sind wir wieder nach Hogwarts gereist.", beende ich meine Berichterstattung. Er nickt und fragt mich ernst: „Und wie geht es dir nach alldem?". Ich muss kurz über seine Frage nachdenke und antworte schlussendlich: „Ich glaube ganz gut. Es war überrumpelnd, aber ich glaube ich komme damit klar.". „Also bist du nicht wütend, dass er dich damals weggegeben hat?", fragt Adrian neugierig. „Ich denke nicht. Ich meine..", ich mache eine kurze Pause und füge danach hinzu: „Ich kann es irgendwo verstehen. Er hatte andere Probleme, keine Zeit und ich war eine schmerzliche Erinnerung an seinen Bruder.". Stille breitet sich aus. Adrian schaut mich nachdenklich an und bringt dann lächelnd hervor: „Auf so eine Antwort kommst auch nur du. Ich bewundere es, wie selbstlos du bist. Wie schaffst du das nur immer, Ella.". Er steht auf und deutet an, dass auf ich vom Sofa aufstehen soll. Also stehe ich auf und folge ihm. Adrian packt nach meiner Hand und dreht mich. Plötzlich höre ich Musik spielen. Wir tanzen im gold schimmernden Licht langsam zur Musik und ich wünschte dieser Moment würde nie enden.

stay strong *Harry Potter FF*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt