Kapitel 19

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Ich reibe meine Augen, denn ich kann einfach nicht fassen was ich gerade sehe. Meine Knie wackeln, mir wird schlagartig übel und in mir steigt ein bisschen die Wut. Ein echtes Gefühlschaos und nochmal reibe ich mir die Augen, aber in Frau Evans Vorgarten steht immernoch eine große, muskulöse und dunkelhaarige Gestalt. Die Gestalt trägt eine dunkele Jeans und einen schwarzen Pullover. Ich rücke mit meinem Gesicht immer näher an mein Fenster, aber ich kann immer noch Adrian Pucey in dem Vorgarten meiner Nachbarin sehen. Was macht der dort? Warum ist er hier? Wieso kann ich nicht einmal zu Hause meine Ruhe vor ihm haben? „Ella, es fängt langsam an zu dämmern. Würdest du bitte einmal die Tiere füttern? Ich bringe die Pferde später rein. Kannst das Futter für sie aber schonmal in den Trog legen!", reißt mein Vater mich aus meinen Gedanken. „Eh, ja natürlich! Mache ich gleich!", rufe ich runter. Unbewusst habe ich meinen Blick vom Fenster abgewandt. Als ich wieder in den Vorgarten von Frau Evans schaue, ist von Adrian weit und breit nichts zu sehen. Vielleicht habe ich mir das alles doch nur eingebildet?
Als erstes füttere ich die Pferde, verteile das Futter in die Futtertröge und schmeiße ein bisschen Heu in jede Box. Ich klettere die Leiter zum Heuboden hoch und streue ein wenig Futter für unsere Eulen auf ihren Platz. Danach führt mein Weg aus dem Pferdestall wieder ins Haus wo ich unsere zwei Hunde Findus und Duke begrüße. Sie freuen sich mich zu sehen und und wackeln vor Freude mit ihren Ruten. Ich streichel beide über den Kopf und fülle dann ihre Näpfe. Ich lasse die Hunde fressen und gehe in die Küche. Meine Mutter ist gerade am Kochen. Auf dem Herd stehen zwei Töpfe in denen Kochlöffel umrühren, welche dies durch ein Zauber von allein machen. Meine Mutter steht an der Arbeitsplatte, bewegt ihren Zauberstab schnell hoch und runter und dadurch schneidet ein Messer das Gemüse klein. "Na Süße, hast du schon Hunger?", fragt sie mich ohne sich umzudrehen. "Auf jeden Fall. Ist Vater noch draußen?". Sie schaut hoch, nickt Richtung Fenster und sagt: "Du kannst ihm helfen, wenn du möchtest. Wenn ihr fertig seid, musste auch das Essen soweit sein.". Ich schnappe mir meinen Mantel, schlüpfe in meine Stiefel und verlasse das Haus. Vater zaubert gerade den Weg vom Schnee frei als ich sage: "Kann ich dir helfen?". Er dreht sich leicht erschrocken um und entgegnet mir: "Du kannst schon die Pferde in den Stall bringen. Hier sind die Stricke." Er streckt die Hand mit den Stricken in meine Richtung aus und ich nehme sie ihm ab. Ich führe die drei Pferde zum Weidentor, Pandora trottet friedlich hinter uns her. Sie geht von der Weide aus  immer allein in ihre Box.
Als alle Pferde in der Box sind und ich eigentlich gerade auf dem Weg war Vater Bescheid zu geben, sehe ich wie mein Vater mit Frau Evans an unserem Eingangstor steht. Ich gehe zu ihnen und als ich ihnen näher komme, erkenne ich hinter meinem Vater die dunkele Jeans und den schwarzen Pullover. Ich bleibe ruckartig stehen und will gerade zum Umdrehen ansetzen als mein Vater mit entgegen ruft: "Ella komm mal her!". Ich habe keine andere Wahl. Ich muss einmal schlucken und bewege mich dann weiter Richtung Eingangstor. Als ich nah genug bin, dreht sich mein Vater zur Seite um und sagt zu mir: "Wenn ich dir vorstellen darf: Das ist Frau Evans Neffe Adrian Pucey. Er geht auch nach Hogwarts und ihr beide seid sogar im gleichen Jahrgang. Ist das nicht ein lustiger Zufall?". Ich wende meinen Blick vom Boden ab und gucke hoch. Vor mir steht tatsächlich Adrian Pucey. Er schaut mich überrascht an. Als er dann aber merkt, dass ich ihn ebenfalls anschaue, verändert sich sein Blick. Er grinst mich verschmitzt an. "Hallo, wir kennen uns bereits. Aber ich wusste nicht das diese Verbindung zu Ihnen, Frau Evans, besteht.", entgegne ich meinem Vater und lächel Frau Evans zu. "Ach Liebes, nenn mich ruhig Elizabeth. Adrian wird seine Weihnachtsferien bei mir verbringen.", sagt sie und ehe ich irgendwas sagen kann, erklärt Adrian: "Meine Eltern sind momentan schwer beschäftigt und ich wollte unbedingt mal meine Tante kennen lernen.". "Ja stimmt. Seine Mutter, meine Schwester, und ich haben schon lange nicht mehr die Beziehung die wir als Kinder einmal hatten. Deswegen freue ich mich um so mehr meinen prächtigen Neffen bei mir begrüßen zu dürfen.", beteuert Frau Evans strahlend. Ich sage nichts und lächel sie nur weiter an. Mein Vater jedoch sagt: "Dann hoffe ich, dass ihr Beide eine tolle Zeit zusammen habt.". Gerade als mein Vater ausgesprochen hat, fliegt meine Eule über unsere Köpfe und landet auf meiner Schulter. Das wird bestimmt ein Brief von Hermine sein. Ich habe ihr noch direkt im Hogwarts-Express geschrieben und meine Eule los geschickt. "Danke, Dexter.", sage ich und streichel kurz über sein Gefieder. Dann fliegt er los Richtung Pferdestall. Ich schaue meinen Vater an und sage zu ihm: "Mutter hat bestimmt schon das Essen fertig. Ich glaube wir sollten mal reingehen.". "Stimmt, bevor es kalt wird. War schön mit Ihnen gequatscht zu haben. Wir sehen uns bestimmt nochmal wieder. Bis dann.", sagt mein Vater freundlich und nickt Elizabeth und Adrian mit einem Lächeln zu. "Ella und Adrian können ja in den Ferien zusammen lernen oder so. Wir sehen uns.", entgegnet Elizabeth meinem Vater. "Ohja, ich könnte Nachhilfe von Ella gut gebrauchen." erwidert Adrian und grinst mich breit an. Nein, bitte nicht. Ich will gar nichts mit Adrian in den Weihnachtsferien zu tun haben. Ich will meine Ruhe. Ich drehe mich stumm um und hoffe, dass mein Vater das Gleiche macht. Aber nein natürlich macht er das nicht. "Das macht Ella bestimmt gerne.", bestätigt mein Vater, winkt ihnen zum Abschied zu und dreht sich dann um.
Am Tisch erzählt mein Vater meiner Mutter von dem Aufeinandertreffen mit Frau Evans und ihrem Neffen Adrian. Wie nett der Junge doch gewesen sei, dass er und ich in einem Jahrgang inHogwarts seien und und und.. Ich höre nur nebenbei zu. Ich will nämlich eigentlich gar nichts üder das Thema Adrian Pucey wissen. Er soll einfach wieder verschwinden damit ich wenigstens über die Weihnachtsferien zu Hause meine Ruhe habe.
Ich schaue aus meinem Fenster bei Frau Evans im Haus brennt noch das Licht. Wie bei Merlins Bart ist es möglich, dass gerade die Tante von Adrian meine Nachbarin ist? Ich lege mich in mein Bett und decke mich zu. Das ist doch echt ein dummer Zufall. Das kann eigentlich gar nicht Wahr sein, aber ist es...
Ich will darüber jetzt nicht mehr nachdenken. Ich werde ihm einfach aus dem Weg gehen. Außerdem was soll schon passieren? Wir haben ja eh eher wenig Kontakt zu unseren Nachbarn. Ich werde ihn grüßen, wenn ich ihn sehe und das wars. Mit dem gedanklichen Fazit zum Thema Pucey schließe ich zufrieden meine Augen und schlafe dann auch sehr schnell ein.

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