Kapitel 31

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Ellas Sicht:
Ich reiße ruckartig meine Augen auf und schrecke schreiend hoch. „Miss Davis! Alles gut, alles gut. Beruhigen sie sich.", höre ich Madame Pomfrey sagen, welche direkt zu mir kommt und einen Arm um meine Schulter legt. Ich atme schnell. Immer wieder ein und aus. Ein und aus. Es dauert bis ich mich langsam beruhigen kann. Madame Pomfrey mustert mich besorgt und sagt: „Ich hole jetzt Professor Dumbledore. Ich mache mir wirklich Sorgen um Sie. Das war jetzt schon das dritte Mal innerhalb eines Tages.". Sie verschwindet und lässt hinter sich die Tür ins Schloss fallen. Ich lasse mich verzweifelt zurück ins Bett fallen. Ich liege hier jetzt schon 3 Tage. Meine Prellungen sind wieder verheilt. Meine Gehirnerschütterung müsste durch den Trank ebenfalls weg sein.
Professor Dumbledore betretet nach kurzer Zeit allein den Krankenflügel. Er geht auf direktem Wege zu meinem Bett und fragt: „Wie geht es Ihnen, Miss Davis?". „Madame Pomfrey schickt Sie oder?", frage ich skeptisch. Er nickt und antwortet: „Nun ja. Sie macht sich Sorgen.". Ich nicke seine Aussage ab und schaue auf die Tür als Dumbledore weiterführt: „Was haben Sie gesehen als Sie bewusstlos wurden?". Ich habe Madame Pomfrey schon tausend mal erzählt was ich gesehen habe und es sich so real angefühlt hat. Sie hat mir nie Glaube geschenkt und es auf die Gehirnerschütterung geschoben, aber ich erzähle Professor Dumbledore nochmal alles von Anfang an. Als ich zu Ende erzählt habe, füge ich noch hinzu: „Professor, Sie können mir glauben! Das war kein Alptraum wie Madame Pomfrey sagt. Das war real. Wirklich! Sie müssen mir glauben. Irgendetwas stimmt nicht mit mir. Ich sehe immer wieder den gleichen Mann.". Er schaut hoch und es scheint als würde er nachdenken. Wahrscheinlich denkt er gerade darüber nach wie er mir am besten erklären kann, dass ich verrückt bin. Doch zu meinem Überraschen sagt er: „Nun ja, scheint so als würde jemand an sie denken, Miss Davis.". Er dreht sich um und setzt zum Gehen an. Will er jetzt schon wirklich gehen? Wo bleibt das „Sie sind doch verrückt, Miss Davis"? Als er gerade an der Tür steht dreht er sich nochmal zu mir um und sagt: „Haben Sie morgen schon Pläne?". Ich schüttele verwirrt den Kopf. „Dann kommen Sie mit mir in die Winkelgasse. Ich muss noch einige Erledigungen machen. Sie können mich dabei unterstützen und auf andere Gedanken kommen. Ich stelle Sie für morgen vom Unterricht frei.". Er öffnet die Tür und zwinkert mir nochmal zu ehe den Krankenflügel verlässt. Was bei Merlins Bart war das gerade? Verwirrt schließe ich die Augen und versuche zu schlafen, aber Fehlanzeige. Ich kann nicht schlafen. So starre ich an die Decke des Krankenflügels und lasse mir die Worte von Dumbledore immer wieder durch meinen Kopf gehen. „Hey.". Ich schrecke hoch und in Adrians grinsendes Gesicht. Ich war so in Gedanken gefangen, dass ich ihn gar nicht reinkommen gehört habe. „Was machst du denn hier?" frage ich ihn immer noch erschrocken. Er setzt sich auf die Kante meines Bettes und sagt mit einem leichten Grinsen auf dem Gesicht: „Ich musste dich einfach sehen.". „Aber wenn dich jemand erwischt dann..", sage ich als Adrian mich unterbricht: „Dann erwischt der mich halt. Wie geht es dir?". Ich rappele mich hoch, sodass ich im Bett sitze und nicht mehr liege, streiche meine Haare wieder an die richtigen Stellen und sage: „Eh schon besser. Es war nicht so schlimm.". Er lehnt sich besorgt vor und erwidert: „Sicher? Was ist passiert?". Ja.. Was war passiert? Wenn ich das wüsste. „Ich habe ein Buch gelesen und mir wurde auf einmal ganz komisch. Dann war mir schwarz vor Augen und dann bin ich zusammen gebrochen", erzähle ich ihm. Von dem Mann, dem Raum und dem Ganzen erzähle ich nichts. Ich will nicht, dass er mich für verrückt hält, denn das bin ich nicht. Ich weiß was ich gesehen habe und. Ich halt kurz inne und schaue auf meinen Arm. Wenn das ein Traum war, dann. Dann wäre auf meinem Arm nicht der Kratzer von dem Nagel. Ich schaue direkt auf den Kratzer. Es war kein Traum. Da bin ich mir sicher. „Ich hab mir Sorgen gemacht.", unterbricht Adrian mich in meinen Gedanken. Ich wende langsam meinen Blick von meinem Arm und schaue Adrian an. „Du brauchst dir keine Sorgen um mich machen. Alles gut.", antworte ich lächelnd. Adrian streicht mir durch die Haare, schaut mir in die Augen und sagt: „Sicher? Es wird viel geredet". „Das ist lieb von dir, aber mir geht es gut.", entgegne ich ihm leicht gereizt. Ich will da jetzt nicht weiter drüber reden. Alles dreht sich gerade um mich und meinen Zustand bzw. meiner Gesundheit. Irgendwann reicht es auch. Mir geht es gut und fertig. Ich senke meinen Blick und starre auf meine Bettdecke. Es breitet sich ein unangenehmes Schweigen im Raum aus. „Hey, ich wollte dich nicht in eine unangenehme Lage bringen, aber ich mache mir einfach Sorgen. Ich habe nur ein paar Sachen gehört, dass sich welche Sorgen machen. Dass du..", erklärt Adrian. „Dass ich was? Ein Freak bin?", unterbreche ich ihn, „Ich weiß was erzählt wird. Alle reden schon seit meinem ersten Besuch hier davon.". Ich merke wie meine Stimme brüchig wird. Die Tränen brennen in meinen Augen. Wieder ein Moment der Schwäche. Wieso bringt Adrian mich immer wieder an meine Grenzen? Das Gerede der Schüler hat mich vielleicht unterbewusst doch sehr mitgenommen. „Ella. Du bist kein Freak. Red nicht so einen Unsinn. Ich mache mir nur Sorgen um dich.", sagt Adrian mit ruhiger Stimme und ernster Miene. Ich wische mir die Tränen von meinen Wangen und antworte ihm: „Es ist alles ein wenig kompliziert.". Adrian beruhigt mich einfach mit seiner Anwesenheit. Er wischt mir Tränen vom Gesicht und gibt mir einen Kuss. „Ich will nicht, dass er geht" schießt es durch meine Gedanken. „Wann musst du gehen?", frage ich ihn leicht traurig. „Ich bleibe bis du eingeschlafen bist.", versichert er mich. Adrian legt sich zu mir und nimmt meine Hand. Dann dreht er seinen Kopf zu mir und flüstert: „Du bist wunderbar, Ella Grace Davis.". Ich kann mir mein Lächeln nicht verkneifen und so strahle ich ihn förmlich an. Danach lehne ich mir zu ihm vor und gebe ihm einen Kuss. „Gute Nacht, Adrian Pucey.". Ich lege mich wieder hin, kuschele mich an Adrian und schließe meine Augen.

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