Kapitel 12

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Der Weihnachtsball rückt immer näher und vielleicht hat sich meine Meinung zu dem ganzen ein kleines wenig verändert. Seit Cedrick und ich zusammen oder nicht zusammen sind, habe ich mich dazu entschieden doch zu gehen. Natürlich mit Cedrick! Er hatte jedoch immer noch nicht gefragt und jedesmal wenn ich den Weihnachtsball anspreche, wechselt er schnell das Thema und äußert sich nur knapp dazu. Irgendetwas ist da faul und dem werde ich nun nachgehen.

Cedrick und ich gehen zusammen auf eine große Wiese und setzen uns ins Gras. "Cedi? Kann ich dich mal was fragen?". "Natürlich!", antwortet er gespannt. "Gibt es einen Grund dafür, dass du das Thema Weihnachtsball jedes mal aus dem Weg gehst, wenn ich es anspreche?", frage ich neugierig. Er guckt mich an und eine Weile lang schweigt er. Dann schluckt er einmal und fängt an zu erklären: "Ich sage es jetzt einfach direkt heraus. Ich gehe mit Cho. Ich habe sie vor ein paar Wochen gefragt.". Ich will nicht sauer auf ihn sein und ich kann es verstehen, jedoch breitete sich nach seinem letzten Wort eine unfassbr große Enttäuschung in meinem ganzen Körper aus. Stark gegen die Enttäuschuhng ankämpfend bekomme ich nur ein "oh ok." raus. Mir ist die Enttäuschung wohl fett ins Gesicht geschrieben, denn Cedrick dreht sich um und formt seine Hände zu Fäusten. Lange schweigen wir uns nur an. Ich bin wie gelähmt und bekomme keinen Wortlaut raus. Cedrick beendet die Stille und sagt: "Ich verstehe echt nicht was du für ein Problem hast? Du wolltest doch nicht zum Ball, dann kann ich jawohl mit einer Anderen gehen und Spaß haben, wenn du dich wie ein Haufen elend verkriechst. Immer verschließt du dich! Ich bin es leid, Ella. Wenn du nicht mit dir klar kommst, okay, aber tue mir den Gefallen und ziehe mich da nicht mit rein!". Mir klappt die Kinnlage runter und die Tränen fließen nur so meine Wangen runter. Ich kann es nicht glauben was Cedrick gerade gesagt hat. Ich mache mir keine Gedanken über die Aussagen von Cedrick. Das Einzige an das ich gerade denken kann ist, dass ich Cedrick unter keinen Umständen verlieren will. Ich brauche ihn. Ich gehe auf ihn zu. Er schaut mir ins Gesicht und dreht sich weg. Auch ich bleibe stehen und strecke meine Hand in seine Richtung aus, um sie ihm auf seine Schulter zu legen. Allerdings ergreift Cedrick die Flucht, bevor meine Hand seine Schulter berüht. Ich weiß nicht was ich machen kann damit er mich nicht verlässt also schreie ich ihm verzweifelnd nach: "Cedrick! Bitte bleib. Es tut mir so leid, bleib! Ich ändere mich für dich, aber bitte bleib! Ich brauche dich. Ich liebe dich.". Cedrick dreht sich kein mal um und läuft einfach weiter, jedoch ruft er mir noch zu: "Zauberer ändern sich nicht!". Ich habe nicht gedacht, dass man noch mehr weinen kann, als ich schon davor geweint habe, aber es geht. Ich kann mich nicht mehr auf den Beinen halten und breche in einander zusammen. Was mache ich jetzt ohne ihn?

Es ist Tag des Weihnachtsballes und dies kann man in ganz Hogwarts merken, also verziehe ich mich in die Bibliothek. Hier kann ich ungestört sein. Die Bibliothek ist wie erwartet komplett leer. Ich suche in meiner Tasche nach dem Buch, welches ich meiner Mutter geklaut habe. Sie interessiert sich besonders für Muggle Literatur. Nach kurzem Suchen hole ich das Buch mit der Aufschrift "Romeo und Julia" aus meiner Tasche raus. Es sieht sehr abgenutzt aus, weil es auch genau das ist. Ich habe diese Buch ungelogen fast einhundert Male gelesen und fasziniert mich immer noch. Diese starke Liebe zweier Muggle: Sie sterben lieber als ohne den Anderen zu leben. Das muss einfach die wahre Liebe sein. Natürlich beschäftigt mich die Sache mit Cedrick immer noch, allerdings ist es zwischen Cedrick und mir nicht die wahre Liebe. Natürlich liebe ich ihn, aber nicht auf die Weise, wie man seine wahre Liebe liebt. Man lient sie bedingungslos, sodass man sich selbst umbringen würde, wenn man getrennt sein müsste. Cedrick könnte nicht mal richtig mit mir reden, hat mich dann stehen gelassen und turtelt seitdem mit Cho durch die Gegend. Ich zweifel momentan stark an der bzw an meiner wahren Liebe, deswegen ist es um so schöner, dass es die wahre Liebe wenigstens in der Literatur zu gegen scheint.

Die Zeit ist beim Lesen so schnell verflogen, dass es nun schon Nachts ist. Der Weihnachtsball ist voll im Gange. Das kann man kaum überhören. Auch die Gänge sind wie leer gefegt. Gut so dann kann mir keiner über den Weg laufen. Außerdem kann ich mich dann ungestört an den See setzen und an der frischen Luft weiter lesen. Ich gehe die Gänge in Hogwarts lang bis ich draußen bin. Mich reißt die laute Musik wieder aus den Gedanken und dann kommt mir ein kurzer Gedanke, ob ich nicht doch kurz einmal einen Blick in die große Halle werfen sollte. Also drehe ich wieder um. Die Türen stehen weit auf. Die große Halle strahlt in einem eisigen Weiß und Blau. Von den Decken schneit es und alles ist in festlich weihnachtlicher Stimmung. Es riecht nach leckerem Essen und ich meinen einen leichten Zimtgeruch wahrzunehmen. Die Tanzfläche ist voller Tanzpaar und alle sind bei bester Laune. Als mein Blick so durch die Halle geht bleibt er kurz bei Cedrick hängen, der Cho gerade durch die komplette Halle schwingt, aber besonders hängen bleibt er an Adrian. Adrian und seine Slytherinfreunde stehen bei den Getränken und kippen sich einen nach dem anderen Becher hinein. Ich bin so vertieft darin Adrian anzustarren, dass ich gar nicht merke, dass Cedrick vor mir steht. Erst als er sich räuspert, erwache ich aus meiner Starre. "Nettes Outfit.", sagt Cedrick mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Ich bin mir erst nicht sicher, ob er es gemein oder witzig meint, aber al er dann weiterspricht, ist mir alles klar. "Es tut mir leid, dass ich so ein Arschloch war. Ich liebe dich, Ella.". Ist das sein Ernst? So wie er mich jetzt ansieht,so unschuldig so verzweifelt, so habe ich ihn lange nicht mehr gesehen. "Cedrick.. Es tut mir leid, aber.. hör mir zu Cedrick.. dich wird jemand lieben und ja vielleicht liebt dich mit Sicherheit schon eine Person, aber diese Person bin nicht ich. Klar liebe ich dich, aber auf eine andere Art und Weise und zwar als Freund..", erwidere ich ihm. Überrascht von meinen eigenen Worten drehe ich mich um und verlasse das Gebäude. Ich lege mich ans Seeufer und schaue in den Himmel. Die Sterne funkeln mich nur so an. Es fühlt sich an als würden sie nur für mich scheinen.

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